Thema: Ab wann Massenkampf und wie?

[Sashael]

Hallo ihr Savages!

Ich wollte euch mal um Erfahrungsberichte bitten was den Massenkampf in SW angeht.
Ab wie vielen Beteiligten packt ihr die Massenkampfregeln aus?
Wie setzt ihr Spieleraktionen um?

Beiträge, die Massenkampf als unnötig oder unpraktikabel werten, sollten hier bitte draußen bleiben. Da will ich mir doch ein eigenes Urteil bilden, wenn ich das in Aktion sehe. 

[Grospolian]

Ich denke das hängt ein wenig von Gruppe und Spielort ab.

Also ich fange da unser Spieltisch nicht so groß ist, meist dann schon mit Massenkampf an, wenn beide Seite Fahrzeuge und Bodentruppen einsetzen. Das kann einem gerade bei Necropolis schnell passieren. Denn dann hast du einfach ein sehr großes Bewegungs und Reichweiten Spektrum und jetzt jenseits der 30 wollen wir dann nicht mehr auf dem Boden rumkriechen

Ansonsten ist es eben Gruppenabhängig es gibt Spielrunden die einfach darauf ausgelegt sind auch viele Gegner direkt abzufertigen, dann sehe ich die Flags und auch das Können so gesetzt, dass hier eben auch vieles im normalen Kampf gelöst werden sollte.
Andere Runden bei den die Konzentration mehr auf nicht-kombatanten liegt, sollte man eher mit großen Gegnermassen verschonen oder es eben über Massenkampf regeln.

Um ein paar Zahlen in den Raum zu werfen: Ich denke ab 40 oder 50 Charakteren (inkl. SC) wirds langsam interessant, SW funktioniert dann zwar auch noch immer gut, aber der Kampf wird (vor allen wenn es neben den SC noch mehr Wildcards gibt) dann doch schnell zäh und eher zu einem Tabletop Erlebnis und ads ist nicht das was meine Gruppe mag.

[Zwart]

So mach halte ich das auch.
Ab ca. 50 Beteiligten nutze ich die Massenkampfregeln.
Denn ab diesem Zeitpunkt dauert ein "richtiger" Kampf länger als die Nutzung des Massenkampfes.

Wie ich dann mit Spieleraktionen umgehe hängt von der Situation ab und der gesetzen Länge der Kampfrunden ab.
Ist eine Kampfrunde eine Woche lange, dann kann eine Spieleraktion auch schon mal ein eigenes Abenteuer sein, das dann bei Erfolg den Bonus bringt.
Häufiger lasse ich mir die Aktionen aber nur beschreiben, entscheide dann welche Fertigkeit angemessen ist (es muss ja nicht immer eine Angriffsfertigkeit sein) und verfahre nach den normalen Regeln.

[Kardohan]

Es kommt auf die Situation an...

Das normale Kampfsystem skaliert hervorragend hoch bis zu einigen hundert Beteiligte auf beiden Seiten, so dass man solche Scharmützel bei richtiger Organisation zügig abhandeln kann.

Also wann braucht man die Massenkampfregeln wirklich?

Wie schon oben beschrieben, wenn man auch bei relativ kleinen Konflikten aus Platz- bzw. Zeitgründen abstrakt abhandeln will oder muss. Wenn nur das Ergebnis oder die Positionierung zählt, muss man nicht unnötig ins Detail gehen...

Wenn der SL einen Konflikt aber auf längere Zeiträume, größere Distanzen und größere Truppen auslegt, kommt man einfach nicht um Massenkämpfe herum, da ein Abhandeln einzelner Kampforte einfach zu unpraktisch wird. Hier zoomt man höchstens in besondere Szenen hinein, wie etwa die Erstürmung des gegnerischen Feldherrenhügels, das Ausharren an Schützengraben Gamma mit wenigen Mann und Munition, oder Halten des Hohlwegs gegen die heranstürmenden Perser.

Also, so genau kann ich es nicht sagen. Ich habe schon großen Konflikte mit reinen Kampfregeln und kleine Scharmützel mit Massenkampf abgehandeln, so wie es der Verlauf (gewollt oder ungewollt) verlangte. Meist wende ich aber irgendwas dazwischen an, um es schnell durchzuziehen ohne viel an Detail zu verlieren...

[Pyromancer]

Ich kann da selbst keine klare Grenze ziehen. Kämpfe mit ~50 Beteiligten auf jeder Seite spiele ich mit den normalen Regeln, Kämpfe mit ~1000 beteiligten mit den Massenkampf-Regeln. Mir fällt kein Kampf mit Spielerbeteiligung ein, der dazwischen lag.

Der Anteil der SCs wurde bisher immer recht knapp abgehalten. Der Spieler sagt: "Ich versorge die Verwundeten!" oder "Ich reite im Sturmangriff mit" oder "Ich fliege über's Schlachtfeld und schleudere Blitze!" oder "Ich feuere unsere Truppe mit Schlachtengesängen an", dann wird gewürfelt, ob's was bringt, wie sehr die SCs verletzt werden und wieviele Machtpunkte sie verbraucht haben. Evtl. haben sie vor dem Kampf die Chance, mit dem Heerführer einen guten Plan auszuarbeiten, der nochmal einen Bonus auf den Wissen (Kriegsführung)-Wurf bringt. Das war's.

Was ich bei sehr großen Schlachten gerne mache ist, dass ich die Schlacht in "Unter-Schlachten" aufteile, also beispielsweise Linke Flanke - Zentrum - Rechte Flanke, die dann parallel durchgewürfelt werden. Das führt dann zu differenzierteren Schlachtverläufen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die gesamte Schlacht nicht schon nach fünf Minuten rum ist, sondern eben 10-15 Minuten dauert. 


Was mir bei den Massenkämpfen fehlt, und was ich per Hausregel nachrüsten würde, wenn bei uns der Massenkampf öfters zum Einsatz käme, wäre eine abgestuftere Risiko/Nutzen-Mechanik. Nach GE ist es ja so, dass eigener Nutzen und eigener Schaden am gleichen Würfelwurf hängen, d.h. entweder der SC ist nutzlos und kriegt auf die Fresse, oder er ist der Mega-Reißer und bleibt unverletzt. Das würde ich in zwei Würfe aufteilen, mit der Möglichkeit Boni und Mali zu verteilen. D.h. wer sagt: "Ich kämpfe ganz vorne und stürme als erster die Mauern!", der kann sich einen Bonus von +4 auf den Nutzen-Wurf nehmen, kriegt aber dafür einen Malus von -4 auf den Wurf, wenn es darum geht, ob er selbst Schaden nimmt. Wer eher defensiv agiert, z.B. sich hinten um die Verletzten kümmert, der nützt dem Kampf zwar tendenziell wenig (-2 auf den Nutzen-Wurf), bleibt aber auch eher unverletzt (+2 auf den Eigener-Schaden-Wurf). Dann kann es auch passieren, dass der SC die Schlacht rumreißt, aber dabei draufgeht.

[Jeordam]

Tendentiell wechseln wir vom normalen System zum Massenkampf, sobald absehbar ist, das die SCs weniger als ein Viertel bis die Hälfte der Gegner persönlich schaffen werden. Das ändert sich ja auch je nach Gruppenzusammensetzung und -erfahrung.
Oder wenn die Kampfsituation nicht mehr auf 150*90 Zentimeter passt ohne den Maßstab zu verändern.

Dabei werden Spieleraktionen recht kurz abgehandelt. Allerdings neigen wir auch dazu den Massenkampf eher als Durchgangsmittel einzusetzen um die Gruppe und vielleicht ein paar Extras in eine wichtige Situation zu bringen, die wir dann mit den normalen Regeln abhandeln.

[Sashael]

Unterscheiden sich Kämpfe mit 50 Leuten auf jeder Seite am Spieltisch eigentlich großartig von Kämpfen mit 500 St Reitern pro Seite? Oder sind das dann nur einfach andere Zahlen bei den Beschreibungen?

[Jeordam]

50 pro Seite sind eigentlich immer ein Fall für das normale System, nicht für den Massenkampf. Dementsprechend unterscheidet sich das schon 

[Sashael]

Naja, ich finde 100 Miniaturen/Trifolds/Marker auf einem Tisch extrem unpraktisch. Und ich habe bereits einen ziemlich grossen Tisch. 

[Jeordam]

Kommt natürlich auf das Techlevel drauf an. Sword&Board und ein bisschen Kurzbogen ist deutlich platzsparender als Sturm- und Scharfschützengewehr.

Aber bei diesen Gruppengrößen kann beispelsweise ein einzelner Flächenschlag schon einmal die Hälfte der Gegner erwischen, oder der Nahkampfguru legt in einer Runde noch ein Viertel dazu. Da haben die Talente und Einzelaktionen noch zu viel Auswirkungen auf den Gesamtverlauf als das ich das grobkörnig mit dem Massenkampfsystem abhandeln würde.

[Sashael]

Ich meinte auch Sword&Board. 

Bei D&D hatten wir im Maximalfall 25 Miniaturen auf dem Tisch und fanden das schon störend.

[Jeordam]

Am Ende unserer SuSk-Runde waren standardmässig die Charaktere, 20-30 Verbündete und 50-100 Gegner auf einer Battlemap von ich glaub 20*30''. Gut, es sind auch immer sehr schnell sehr viel weniger geworden 

Allerdings muss man dazusagen das bei SuSk die Schauplätze meistens recht beengt sind. Ob das jetzt Schiffdecks oder Gebäude sind, große offene Gebiete kommen sehr selten vor.