Gestern wollte ich mir einen B-Movie ansehen. Ich wollte ein wenig lachen. Also versuchte ich mich an einem nicht all zu alten Film namens "Thor der Allmächtige". Das Potential war in der Besetzung deutlich zu erkennen. Ein Ex-Wrestler als Odin und ein abgehalfterter 90er-Jahre Seriendarsteller als Loki. Doch dann die bittere Enttäuschung. Der Film wollte mir nicht einmal ein müdes Lächeln entlocken und nach etwa zehn Minuten und etwas vorspulen habe ich entnervt abgebrochen. Daraufhin habe ich in völlig übermüdetem Zustand einen Text verfasst. Ich kann meine eigenen Gedankengänge dahinter nicht mehr so recht nachvollziehen, aber irgendwas werde ich mir schon dabei gedacht haben, darum dachte ich mir, ich kann das auch einfach hier reinstellen. Vielleicht wird ja irgendwer anderes schlau aus diesem Buchstabensalat.
B-Movies gewinnen ihren Charme durch die herrlich naive Art ihrer Effekte. Konnte man sich etwa bei Ator der Barbar noch herrlich über den ausgebeulten Teppichboden amüsieren, der die Riesenspinne darstellen soll oder gar im zweiten Teil dieses sogenannten Filmes über den Barbaren der sich selbst in die Riesenschlange aus Gummi einwickeln muss... oder über das herrlich bunte Weltall aus schwarzer Pappe und Glühbirnen in Star Crash, die wundervoll billigen Raumschiffattrappen... die an deutlich sichtbaren Fäden gezogenen Flugzeuge in all den albernen Top Gun-Imitaten und nicht zu vergessen die albernen Ninja-Kostüme und die ach so schön schlechten Gummimonster....
Aber Heute nutzen B-Movies eben schlechte CGI. Aber schlechte CGI ist nicht charmant, weil sie nicht bemüht ist. Sie ist einfach nur billig. Man kann sich darüber nicht amüsieren. Sie nimmt dem B-Movie den tölpelhaften Charme des Bemühten und lässt nichts als den schalen Nachgeschmack des Tumben, Phantasielosen. CGI ist das Gegenteil von Bemühen. Der B-Movie kann nur noch triumphieren, wenn er sich wieder auf sein Herz konzentriert. Was uns B-Movie-Fans bleibt, sind nur noch die schlechten Schauspieler, die miserablen Kampfchoreographien und Logiklücken.
Doch auf einen Sharknado kommen unzählige Thor - Der Allmächtige. So selten sind sie geworden, die billigen B-Movies, die in tapsiger Pracht des absurd Schlechten erstrahlen und überall sprießen sie aus dem Boden, die hässlichen, von der Fäulnis des Uninspirierten kontaminierten Scheusale, in denen Statisten unmotiviert durch die Kulissen wanken.
Der wahre B-Movie lebt ja nicht nur von der Unfähigkeit des Regiesseurs, der billigen Produktion, den dummen Dialogen, den gewaltigen Logiklücken und dem Totalversagen der Darsteller. Er muss das alles mit einer völlig unangebrachten Ernsthaftigkeit tun. Doch dabei versagen all zu viele Filme einfach völlig. Man merkt ihnen an, dass sie nichts weiter wollen, als diesen Schund hinter sich zu bringen. Sie achten sich selbst nicht, was berechtigt ist, aber sie achten vor allem ihre Zuschauer nicht und deswegen sind sie so öde und damit versagen sie eben als B-Movies. Sie sind kein Trash, sie sind einfach nur schlecht und ihre deutlichste Ausprägung finden sie in schlechter CGI. Sie ist zu bequem und zu geistlos, ein No Brainer und sie saugt allzu heftig am Geist des Trash.
Ein Hoch auf Männer wie Anthony Ferrante und David Latt, die es auf sich genommen haben, mit wirklichem Trash an den Markt zu gehen und es sogar schaffen, richtigen Trash mit angemessen mieser CGI zu erschaffen, denn sie nutzen CGI für die schrille Überdrehtheit echter B-Movies und übersteigern die Möglichkeiten völlig bewusst über das Mögliche hinweg. Da man mit CGI alles machen kann, muss man es für Trash für etwas Unmögliches nutzen.
Sich Ziele zu setzen, die man nicht erreichen kann und daran grandios zu scheitern ist das Herz dieser ganz eigenen Kunstform und schlechte CGI in langweiligen Filmen zeigt nur, dass sich Produzenten und Regisseure eben keine Ziele mehr setzen. Sie scheitern nicht, weil sie gar nichts versuchen.