Ich hab bei YouTube erst wieder eine wahre Hasstriade gegen Savage Worlds angeschaut. Ich bin aber ein Fan von Savage Worlds und fand einige Sache so nicht richtig bzw. nicht objektiv beurteilt. Aber so richtig wollte man das in dem Video wohl auch nicht, man wollte eigentlich nur schimpfen.
Egal, ich möcht dafür mal ein wenig was dagegen halten und mal objektiv an die Sache ran gehen.
Den ersten Punkt den ich mal beleuchten möchte ist folgender:
Savage Worlds ist Grob und lässt sich nicht gut Feinskalieren.
Simmt aber ich denke, dass ist so gewollt. Man interessiert sich halt nicht dafür, dass etwas ein klein wenig passiert ist, sondern entweder es ist was passiert und es hat einen deutlich Einfluss bzw. Auswirkungen oder stattdessen es ist so gering, dass es im Endeffekt egal ist.
Ein Beispiel: Klar, man könnte jemanden mit vielen vielen kleinen Nadelstichen den gar aus machen. Aber will man das überhaupt oder anders gefragt, wie oft macht man das. Soll man wirklich die Regeln so danach ausrichten, dass das möglich ist. Savage Worlds verzichtet jedenfalls bewusst darauf, um unkompliziert und schnell zu sein. Im Endeffekt kann der Spielleiter doch auch einfach sagen, hey, du hast den armen Knilch jetzt schon eine Stunde lang gepickst. Ja, jetzt reichts so langsam für einen Schadenspunkt.
Sehr deutlich fällt die grobe Feinskalierung aber bei Waffen auf. Insbesondere bei Science Fiction Settings oder bei Settings in der Gegenwart. Es gibt nur sehr wenige Merkmale, wo sich Waffen unterscheiden können und so gibt es oft nur eine Art an Pistolen und nur eine Art an Gewehren, bzw. nur wenige Varianten mit Abweichungen in anderen Dingen als die Schadenswirkung.
Mich stört das aber ehrlichgesagt nicht, weil ich eh das erzählerische Rollenspiel dem taktischen Rollenspiel vorziehe. Wenn es dann doch mal zum Kampf kommt, und dass tut es ja auch beim erzählerischen Rollenspiel oft genug, dann reicht es mir zwischen einen Dolch und einen Schwert unterscheiden zu können oder zwischen einer Pistole und einen Gewehr. So genau brauch ich es nicht zu wissen wie ein Opfer von Gewalteinwirkungen zerhauen oder zerissen wird. Aber klar für Taktiker, die z.B. gerade desshalb solche Spiele wie Shadowrun mögen, für die ist das sicher nicht das richtige und das ist auch ok so. Ich denke mal, dass ist hier kein Nachteil von Savage Worlds, sondern Geschmackssache.
Für mich seh ich halt den Vorteil darin, dass ich eigentlich in keiner langen Waffenliste nachschauen muss, sondern mir die meisten und gängigsten Waffenwerte alle im Kopf behalten kann. Und mal ehrlich, Listen im Rollenspiel sind schon ganz schön nerdig. Und ich möchte mich gegen alles wehren, was uns Rollenspieler als Nerds dahin stellt
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