Thema: Necromancer RPG

[bandit]

Moin
Ein kleiner Cover-Entwurf zu einer neuen Rollenspiel-Idee aus meinem spinnerten Kopf.
Bevor ich hier mit meinen Setting-Ideen um mich werfe eine Frage ans Rollenspielervolk:
Was haltet ihr davon und welche Assoziationen kommen euch / was würdet ihr erwarten oder erhoffen?
(so als Inspiration für mich und um zu sehen, woran man hier als erstes denkt)

... ok. sind jetzt doch eher mehr als eine Frage.

[gelöscht durch Administrator]

[Teylen]

Das man in einer normalen, gegenwärtigen Stadt, Tote beschwört und dabei Knochen, besonders Schädel nutzt?

[Slayn]

Ehrlich? Langeweile.

[Waldviech]

Das man in einer normalen, gegenwärtigen Stadt, Tote beschwört und dabei Knochen, besonders Schädel nutzt?

Sehe ich ähnlich. Zudem, *Rumspinnmodus aktiviert* stehen die Nekromanten in der Tradition der europäischen Totenbeschwörer und sind daher eben keine Zombies erhebenden Finsterlinge, sondern eigentlich in Diensten des Guten unterwegs! Ihre Traditionslinie begann bei den Totenorakeln der antiken Etrusker und lief über die christlichen Nigromanten und die niederdeutschen Spökenkieker des Mittelalters bis hin zu modernen Spiritisten nach Swedenborg. Das bescheuerte Satanistenimage hat man ihnen erst in jüngster Zeit angedichtet. Das Ansinnen der noblen Nekromanten ist es, wichtige Botschaften zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten zu übermitteln und als Wächter dafür zu sorgen, dass üble Mächte kein Schindluder mit den Mächten zwischen Leben und Tod treiben. Der Flair läge irgendwo zwischen Ghostwhisperer, Pushing Dasies und Akte X. Klingt (wie das Cover auch) zugegeben nicht sooooo originell und ein wenig nach der WoD, aaaber das könnte man ändern. Die SC sind nämlich nicht nur in der Lage Tote zu sehen und gewisse Formen von Nekromantie zu wirken, sondern darüber hinaus ganz normale Typen wie Du und Ich. Wenn einen dauernd die Sieben Seelen der Opfer des zur Zeit aktiven Massenmörders anquatschen, während man grad in der Abiprüfung steckt, ist das schon ziemlich nervtötend. Darüber hinaus ist es nicht so, dass es so etwas wie eine Maskerade gäbe. Keine übergeordnete Macht hindert einen Nekromanten daran, laut in die Welt hinaus zu tröten, dass er ein Nekromant ist. Das Problem ist nur: Es glaubt einem eh keiner. Oder es glauben einem die falschen Leute. 

[Teylen]

Ein Geister RPG! 
Also mit Geistern so als Gegner, Auftraggeber, Diener und so zum beschwören.

Man könnte mit der Truppe ein Shining mäßig besessenes Haus produzieren oder aufräumen

[Waldviech]

Sowas würde mir in der Tat vorschweben. Nur halt mit dem Addendum, dass die SC neben ihren Nekromantenfähigkeiten auch noch relativ normale Leute sind. Gut, sie können mit Verstorbenen reden und gehören einem lockeren Verband antiker Magier an. Aber darüber hinaus haben sie einen Alltag. 

[bandit]

Witzig, das geht schon ziemlich in die Richtung an die ich gedacht habe.

Mal so ins unreine geschrieben:
Die Erde. Gegenwart. Die Menschen leben ihr gewohntes Leben und überall brodeln die üblichen, kleinlichen Konflikte um Religionen, Ressourcen und Macht. Manch einer wünscht sich ein Eingreifen von Oben. Jemand scheint die Gebete erhört zu haben:
Sie zeigen sich nur den Auserwählten und diese Auserwählten gehören nicht etwa einer bestimmten Glaubensrichtung an. Sie kommen aus allen Bevölkerungsschichten und leben über den Globus verstreut. Die Fremden, man nennt sie XY (<- hier schicken Namen einfügen), verleihen jenen, denen sie erscheinen binnen einer Nacht unheimliche Kräfte. Die Schwächsten unter ihnen sind in der Lage, vor Kurzem Verstorbenen neues Leben einzuhauchen. Doch die meisten erkennen recht schnell, dass es sich dabei um unheiliges Leben handelt. Es sind Untote, die sie erschaffen. Mächtigere “Berührte” können die Geister von Verstorbenen sehen und beeinflussen. Einige können sie befehligen oder gar versklaven.
Ja, es sind vor allem skrupellose, machtsüchtige und wahnsinnige Menschen, die die Macht erhielten. Wie zu erwarten war, stürzt die Welt noch mehr ins Chaos als zuvor.
Doch dann kommen die YX (<- hier anderen schicken Namen einfügen). Auch sie verleihen bestimmten Auserwählten Macht über die Toten, doch ihnen bringt man auch bei, wie sie den gegnerischen Horden Einhalt gebieten können. Nur sie können die neue Seuche der Nekromanten und ihrer Horden aufhalten.

Man spielt: Menschen, die “die Gabe” erhalten und den Auftrag bekommen, sich “dem Bösen” entgegenzustellen. Sie können Tote beleben, mit Geistern sprechen, Schutzkreise gegen Geister etc. erstellen etc.

Was haltet ihr davon?

[Slayn]

Was haltet ihr davon?

kennst du den wirklich alten Anime Tokyo Babylon? Ähnelt der Idee. Kampagnen-mäßig könnte man auch ein wenig in Richtung Doomed Megalopolis gehen.

[bandit]

Nee, kenne ich nicht. Aber vielleicht kannst du ja ein wenig davon berichten!?

[Slayn]

Nee, kenne ich nicht. Aber vielleicht kannst du ja ein wenig davon berichten!?

Schwer zu erklären. Ok, ich nehme mal Doomed Megalopolis (Tales of the Imperial Capital):
Die Ausgangssituation ist dass leben und Tod, Yin und Yang im Einklang sind und alles passt, bis eine Einzelperson diese Balance kippt. Die Fähigkeiten der beteiligten Personen sind nicht von ihnen selbst abhängig, sondern eine Reaktion auf die Inbalance, die gerade eben am entstehen ist. Die Entwicklung dieser Fähigkeiten sind auch stark davon abhängig, in welche Richtung die Gegenseite die Waagschale gerade kippt, denn diese versuchen alles, nicht nur einseitig "Böse Nekromantie". Die Protagonisten erhallten also Yin und Yang Fähigkeiten je nach Lage der Story.

[bandit]

Die Idee mit dem Yin und Yang finde ich gar nicht mal schlecht. Gerade weil ja 2 Parteien mit unterschiedlichen Interessen hier die Gaben verleihen. Ich weiß nur nicht, wie man es sinnvoll steuern soll, die Gaben von der "Lage der Story" abhängig zu machen.

Mich würde noch interessieren, was genau damit gemeint war, bzw. wie man es umsetzen / ins Spiel integrieren könnte:

... mit dem Addendum, dass die SC neben ihren Nekromantenfähigkeiten auch noch relativ normale Leute sind. Gut, sie können mit Verstorbenen reden und gehören einem lockeren Verband antiker Magier an. Aber darüber hinaus haben sie einen Alltag. 

[Slayn]

Die Idee mit dem Yin und Yang finde ich gar nicht mal schlecht. Gerade weil ja 2 Parteien mit unterschiedlichen Interessen hier die Gaben verleihen. Ich weiß nur nicht, wie man es sinnvoll steuern soll, die Gaben von der "Lage der Story" abhängig zu machen.

Nur so als Ad-Hoc Beispiel:
Brich das Spiel für dich mal Runter in "Szenen" oder "Missionen". Jede davon ist getagged, also z.B. Yin 3, Yang 1, ne nach "Patron".
Charaktere entwickeln sich individuell weiter, können ihren "Okkult"-Wert erhöhen, können ihren "Nahkampf"-Wert erhöhen, vielleicht sogar die Anzahl der mystischen Slots erhöhen, sie haben aber keinen direkten Einfluss darauf mit welchen Kräften sie pro Szene/Mission ausgestattet werden.
Um mir mal was aus den Fingern zu saugen: Ein Charakter mit einer mystischen Kapazität von "3" kann insgesamt 3 Punkte an mystischen Fähigkeiten aktiv halten. Bei Oben genannten Beispiel entweder Yin2/Yang1 oder Yin3/Yang0.

das kann aus mehreren Punkten spannend sein: Man muss nicht immer ans Maximum gehen. Ich kann es mir auch gut vorstellen im späteren verlauf des Spiels einfach mal eine Yin1-Szene zu haben.
Im anderen Fall verdeutlichen mögliche "Specials" den Charakter. "Immer Yang1" wäre z.B. ein deutliches Indiz.

[Teylen]

Hm, wobei Tokyo Babylon, wenn ich mich nicht sehr irre, wenig bis nichts im Geistern zu tun hat?
Es ging doch, eingebettet in die Geschichte von X/1999, darum das einige Personen mit übernatürlichen Kräften versuchen zu entscheiden ob die menschliche Zivilisation als solche weiter bestehen bleibt oder ob die Natur zurück kommt und die Menschheit ausgelöscht wird.
Wobei sich Tokyo Babylon auf einige Nebenprotagonisten konzentriert.

Ich persönlich hätte da lieber ein Nekromantie/Geister RPG auf einem etwas weniger, hm, "bombastischen" Level [bei den Kämpfen bei X wurden iirc schonmal ganze Stadtviertel in einer Blase zumindest temporär - abhängig wer da gewann - zerlegt]. ^^;;;

[Slayn]

Pssst, der Protagonist von Tokyo Babylon war ein Geisterjäger ....

[Teylen]

Wobei er in dem Film kaum Geister gejagt oder mit ihnen interagiert hat?
(Hab bei Wiki nachgesehen und es spricht hauptsächlich von den Illusionen und dem persönlichen Konflikt)
Liegt vielleicht auch daran das der Rest vom Setting sich eher weniger mit Geistern (iirc) beschäftigt.

[Sagadi]

Bei dem Bild drängt sich mir ein  Urban-Fantasy Setting auf, in einer amerikanischen Stadt, in der Nekromantie, wenn es darum geht mit der anderen Seite zu kommunizieren, schon eine Tradition hat und anerkannt ist. Was die normalen Bürger aber nicht wissen, ist dass es noch viel mehr hinter Nekromantie steckt, und dass es noch so einige andere Dinge gibt, die nachts in den verwinkelten Gassen von [setze Stadt ein] lauern...

[Bock-Creation]

Interessantes Cover. Jedoch würde ich deine Ausführung die du bereits gemacht hast nicht dahinter sehen.
Ich sehe es auch eher auf die Weise wie Vorredner von mir. Jemand der ein Medium bzw. eine Zwischengestalt ist in unserer heutigen Welt.

Deine Ausführungen sprechen von Apokalypse und einem modernen geplänkel von Gut und Böse.
Ich habe grade eher sowas wie Ghostwhisper und Wächter der Nacht im Schädel herum schwirren.

[blut_und_glas]

Die Hand rechts oben irritiert mich. Ich denke das Cover würde ohne sie deutlich gewinnen. Bin das nur ich?

Ansonsten lassen mich die Schädel übrigens eher an ein Massengrab und weniger an Untote denken...

mfG
jdw

[bandit]

Hm. ok. Etwas weniger apokalyptisch fänd ich auch besser.
Aber ich mag die Idee von den 2 Parteien, die die "Berührten" mit Fähigkeiten versehen... Wenn jetzt plötzlich Leute Fähigkeiten erhalten (Nekromantie in der ein oder anderen Form) und sie das sicherlich mächtiger macht als zuvor... kann man das dann unter dem Deckel halten? Wird das dann glaubwürdig betrachtet dann nicht automatisch recht auffällig? und somit in meinen Augen irgendwann recht ... apokalyptisch?
Brauch ich vielleicht Bundesbehörden, die das Ganze unter dem Deckel halten wollen?

@Diejenigen, denen die Optik des Covers nicht gefällt: habt ihr denn konkrete Verbesserungsvorschläge?

[Bock-Creation]

Ich bin mir jetzt nicht sicher, was der Hintergrund des Spiels sein wird.

Unsere Zeit mit Menschen die Totenbeschwörer sind oder eine vorrangeschrittene Zeit mit Totenbeschwörern zweiter Parteien die sich bekriegen?
 ProPostapokalypse oder eher schon Endzeit oder vielleicht mitten drin?

Daran würde ich das Cover anpassen. Weil mehr wie der Name Necromancer, Schädel und eine Stadt sieht man ja nicht drauf. Mystery Thriller oder eher Urban Fantasy?

[Waldviech]

Brauch ich vielleicht Bundesbehörden, die das Ganze unter dem Deckel halten wollen?

Nicht unbedingt. Interessant wäre, den Behörden hier mal eine andere Rolle zu geben! Und zwar nicht die der Man in Black. Ein paar Ideen dazu:

- In unserer modernen, ersten Welt glauben die meisten Leute nicht an Magie. Geht man damit an die Öffentlichkeit, dass man mit Toten sprechen kann, zieht man entweder einen Haufen naiver Esoterikspinner an....oder das Betrugsdezernat! Die Polizei könnte den SC deswegen auf den Fersen sein, weil sie vermutet das sie Leuten mit Betrügereien das Geld aus der Tasche ziehen wollen, nicht weil sie wirklich glaubt das was an der Nekromantensache dran wäre.
- Auch in Gegenden, in denen selbst Politiker und Akademiker an Hexerei glauben (z.b. diverse afrikanische Staaten), wäre das Ergebnis nicht zwingend ein MiB-Szenario. Wie wäre es beispielsweise, wenn der Innenminister von Mambesi die SC ganz offen um Unterstützung bittet, weil er eine üble Korruptionsaffäre nur mit Hilfe von Nekromantie aufklären kann (der einzige, der über die Informationen verfügte die der Innenminister braucht, schwamm jüngst tot im Hafenbecken von Mambesi-City). Schwupps hängen die SC in einer spannenden, leicht okkult angehauchten Politaffäre!
- Sollte im Westen ein Ermittler an die nekromantische Macht der SC glauben, könnten sie die Polizei eventuell als "Psychic Investigator" unterstützen.
- Selbst WENN die SC oder andere Nekromantiebegabte der Welt schlüssig beweisen könnten, dass ihre Kräfte real sind, würde "Die Wissenschaft" nicht versuchen, dieses Wissen zu unterdrücken, sondern es zu erforschen! Das Ergebnis könnte unter anderem sein, dass sich so etwas wie das Forschungsinstitut aus "Der Montag fängt am Samstag an" entwickelt. Nur eben nicht unter Geheimhaltung.
- Ob der Streit zwischen "Guten" und "Bösen" Nekromanten apokalyptisch wird, hängt von den Zielen und Fähigkeiten der Nekromanten ab. Eine böse Nekromantenorganisation kann auch fies sein, ohne nach der Weltherrschaft zu greifen. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass die "guten" Nekromanten mit ihrer Gabe einigermaßen vernünftig umgehen, während die "Bösen" sich voll der Psychokultschiene verschrieben haben und ihre Fähigkeiten dafür verwenden, Anhängern Gold, Geld und andere Habseligkeiten aus der Tasche zu ziehen, wobei sie sich, ganz sektenlike, auch fieser Mafiamethoden bedienen.
- In dem Zusammenhang würde ich auch die Idee mit den "Guten" und "Bösen" Mächten im Hintergrund etwas eindampfen. Vielleicht ist die ganze Nekromantiegeschichte das Experiment einer Gruppe paranormaler Wesenheiten, die einfach mal schauen wollen, was Menschen mit solch besonderen Kräften anstellen. Ob ein Nekromant also "gut" oder "böse" ist, liegt an ihm selber.

[Teylen]

Man könnte auch mehr als eine Nekromanten Fraktion haben mit unterschiedlichen, nicht zwingend bösen oder guten, Ansichten.

[Waldviech]

Das außerdem. Und keiner davon muss es zwingend um welterschütternde Dinge gehen.

Edit:
Witzig wäre natürlich auch, wenn die Menschheit auf die Erkenntnis, dass Nekromantie (bis zu einem gewissen Grad) funktioniert und es offenbar tatsächlich eine Weiterexistenz nach dem Tode gibt, reichlich unaufgeregt reagiert. Das wäre vielleicht ganz reizvoll für ein Szenario, in dem die Nekromanten offen agieren. So ganz abwegig fänd ich diese Reaktion nicht. Der feste Glaube daran, das nach dem Tod noch etwas kommt und das es Leute gibt, die mit der anderen Seite Kontakt aufnehmen können, ist in allen Kulturen der Welt derart fest verankert, dass es viele Leute vielleicht gar nicht aus dem Sessel haut, wenn man beweist das es diese Dinge wirklich gibt. Es wäre also eher eine Bestätigung von Dingen, die man immer schon irgendwie gewusst hat als eine große, weltumwälzende Entdeckung. Auch "Die Wissenschaft" würde IMHO recht gut damit umgehen können. Das Rätselraten, welche Religion nun die richtige ist, geht natürlich weiter, da die Seelen der Toten vielleicht erst in einer Art "Vor-Dimension" verweilen, in der man sie dann noch kontaktieren kann. Was danach kommt - großes Fragezeichen.