Autor Thema: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?  (Gelesen 1901 mal)

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Offline Selganor [n/a]

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Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« am: 31.10.2013 | 17:44 »
Ich lese mich weiter durch den Amber-"Erben" Lords of Gossamer and Shadow und stosse da gerade beim Abschnitt ueber wuerfelloses Rollenspiel auf ein paar Punkte die mir damals (als ich selbst noch Amber gespielt habe) gar nicht so bewusst waren...

Aber ehe ich die hier mal auffahre (und Zeit habe die Kapitel fuer Spieler und Spielleiter im Wuerfellosen mal komplett zu lesen) die Frage in die Runde:

Welche Erfahrungen habt ihr mit wuerfellosen Rollenspielrunden gemacht?

Dabei will ich Systeme die andere "Zufallsmechanismen" statt Wuefeln (z.B. Karten) verwenden mal aussen vor lassen sondern wirklich nur die Systeme ohne irgendwelche "Wuerfel" beruecksichtigen.
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Nin

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #1 am: 31.10.2013 | 17:52 »
Betrachtest du Freeform als System?

oliof

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #2 am: 31.10.2013 | 17:55 »
Hat gut funktioniert.

Offline D. M_Athair

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #3 am: 1.11.2013 | 10:33 »
Mit Daidalos hab ich damals gemischte Erfahrungen gemacht. Da hängt sehr viel davon ab, wie gut die Gruppe den gemeinsamen Vorstellungsraum synchronisieren kann.

Everway (bisher immer SL-los) spiele ich recht gern. Das hat aber der großen Vorteil, dass man, wenn man mit "was die Story interessanter macht" und "Wertevergleichen" nicht mehr weiter kommt, auf Karten ausweichen kann.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #4 am: 1.11.2013 | 11:04 »
Betrachtest du Freeform als System?
Sofern es irgendeine Art von Regelung gibt wie z.B. Konflikte geklaert werden...

Hat gut funktioniert.
Kannst du diese Aussage etwas ausfuehren? So kann ich mit der gar nix anfangen (ausser der Tatsache dass du auch mit Leuten spielst die am Tisch nicht unbedingt wuerfeln "muessen" ;) )

Everway (bisher immer SL-los) spiele ich recht gern. Das hat aber der großen Vorteil, dass man, wenn man mit "was die Story interessanter macht" und "Wertevergleichen" nicht mehr weiter kommt, auf Karten ausweichen kann.
Kartenziehen ist aber auch schon wieder ein Zufallsmechanismus.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline D. M_Athair

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #5 am: 1.11.2013 | 11:38 »
Kartenziehen ist aber auch schon wieder ein Zufallsmechanismus.
Klaro. Man muss den nicht benutzen. Wenn es sich vom Spielfluss her anbietet kann man.
Deswegen hab ich's hier aufgeführt. Wie gesagt, wir haben es als sehr bereichernd erlebt, den Zufall ins Spiel bringen zu können, aber nicht zu müssen. Man kann sich über die Karten Inspiration holen, wenn man so nicht weiterkommt, bzw. alle Ergebnisse der Konfliktlösung gleich interessant scheinen. Auf der anderen Seite hab ich mal in einer Situation - nach den Drama-Regeln* - damit gerechnet, dass mein SC zu Tode kommt. Das ist nicht passiert, weil ein Mitspieler eine überraschend einleuchtende  Wendung hinbekommen hat. Solche Effekte bekommt man mit Zufallsmechanismen nicht hin.
(Was ich mir auch gut vorstellen könnte: Die Karten nicht zur Konfliktlösung zu benutzen, sondern als Inspiration dafür, welche Aspekte für einen Konflikt von Bedeutung sind. Dadurch muss man sich nicht alles aus den Fingern saugen, überlässt aber trotzdem die Storyentwicklung den Spielern.)


* Ergebnis einer Handlung ergibt sich  nach Storygesichtspunkten
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Offline Shevek

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #6 am: 1.11.2013 | 12:03 »
Also ich habe es ausprobiert und fand es schon sehr interessant. Auf dem letzten, ähm Burg- oder Odyssee-Con? habe ich DUISI gespielt, das war super, was aber wohl auch am Spielleiter lag. :)
Es ist eben sehr stark wirkliches Erzählspiel.
Allerdings nicht automatisch stärker atmosphärisch, als ich es von Runden mit Würfeln kenne. Wir waren sehr stark am Plot.

Ich selbst leite aber schon lieber mit Würfeln als Möglichkeit.
Man muss ja nicht würfeln, nur weil es Regeln fürs würfeln gibt. Wenn es gerade besser ins Spielgeschehen passt, kann man die Würfel ja liegen lassen.
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Offline Arkam

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #7 am: 1.11.2013 | 12:27 »
Hallo zusammen,

meine einzige Erfahrung habe ich mit Amber gemacht. Das ging allerdings schief. Das lag aber wohl weniger daran das nicht gewürfelt wurde sondern daran das es als Spieler vs. Spieler präsentiert wurde und ich die Romane zum Hintergrund nicht kannte.
Ich habe es aber als problematisch empfunden das man eben keine Vergleichsmöglichkeit hatte und auch keine klare Vorstellung was der Charakter kann.

Wie sieht es den mit den Arcana Karten bei "Engel" aus? Die Karten sind zwar ein Zufallselement aber sie geben eben kein klares Ergebnis vor sondern nur eine Empfehlung dazu wie erzählt werden soll.
Ich wollte "Engel" spielleitern aber der nicht klassische Mechanismus hat mir zusammen mit den uneingeschränkten Charakter Regeln hat meinen Spielern und mir das Spiel vermiest.

Gruß Jochen
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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #8 am: 1.11.2013 | 12:31 »
Wie sieht es den mit den Arcana Karten bei "Engel" aus? Die Karten sind zwar ein Zufallselement aber sie geben eben kein klares Ergebnis vor sondern nur eine Empfehlung dazu wie erzählt werden soll.
Machen das Würfel nicht auch?
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Nin

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #9 am: 1.11.2013 | 12:51 »
Sofern es irgendeine Art von Regelung gibt wie z.B. Konflikte geklaert werden...

Ich spiele mit unterschiedlichen Leuten sehr viel Freeform.
Uns reichen der Gruppenvertrag und die Fähigkeiten/Schwächen der Figuren zur Orientierung.

Je nach System werden Charaktere anhand der vorgegebenen Charaktererschaffung gebaut. Darin enthalten sind i.d.R. Stärken, Schwächen, Interessen, Konflikte, Lösungen etc.
Außerdem existiert in den Gruppen ein Konsens darüber, dass wir "Drama" wollen. Was bedeutet, dass die SpielerInnen einen negativen Ausgang gerne selber initiieren, wenn das ihnen einerseits logisch erscheint und andererseits, wenn dies der Geschichte mehr Tiefgang gibt und weitere Konflikte mit sich bringt.

Das klappt super.

Offline bobibob bobsen

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #10 am: 1.11.2013 | 13:13 »
Ich habe erst vor kurzem mit einer erfahrenen Spielgruppe Amber und dann Engel als reines Erzählspiel (ohne Arkana Karten) gespielt.
Leider war das Ergebnis für unsere Gruppe das sich 2 von 6 Beteiligten nicht an rein würfelloses Spiel gewöhnen konnten.
War aber für mich ein tolles Erlebnis und hat ganz viel unerwartetes hervorgebracht.

Offline Arkam

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #11 am: 1.11.2013 | 13:19 »
Hallo Shevek,

für mich ist das tatsächlich etwas anderes.
So kann eine Arkana Karte etwa einen negativen Ausgang eines Kampfes anzeigen. Da kann der Spieler dann etwa entscheiden das sein Engel gefangen genommen wird.

Bei allen Systemen die ich kenne ist die Auflösung per Würfel kleinschrittiger. Es wird also bestimmt ob ein einzelner Angriff oder Abwehr Erfolg hatte. Mal abgesehen davon das natürlich auch der Gegner erst Mal einen Erfolg haben muss.

Gruß Jochen
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Offline Shevek

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #12 am: 1.11.2013 | 13:26 »
Hallo Arkam,

ok, das ist die gängige Praxis, habe ich aber auch schon anders gehandhabt.
Da haben wir mit Würfeln nur grob ausgewürfel was grob passiert.

Die Karten geben aber doch immer noch mehr vor, als Erfolg oder Misserfolg. Da ging es (so weit ich mich an Engel erinner) auch noch um das Wie des Erfolges/Misserfolges.

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Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen mit wuerfellosem Rollenspiel?
« Antwort #13 am: 1.11.2013 | 13:54 »
Es gab zwei Sorten, welche beide nicht so richtig geschmeckt haben.

Bei dem einen wurde das zu einem reinen "Festbonus"-Aufbauspiel um sicher zu gehen der mit den besten Werten zu sein, denn sonst war was immer man versucht hat halt verloren, bei dem anderen gab es ellenlange teils abstruse Diskussionen um Situationsboni, denn die machten dann den Erfolg aus.


In Summe war der Eindruck, dass das Spiel massiv verlangsamt und verkniffener wurde, da alles was sonst der Würfel abschätzt dann eben ausdiskutiert wurde, bzw niemand eine unsichere Sache anging sondern wen nirgend möglich mit "klaren Verhältnissen" in einen Test gehen wollte.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...