Autor Thema: [FATE AE / 7th Sea] Opera Fatale  (Gelesen 936 mal)

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[FATE AE / 7th Sea] Opera Fatale
« am: 12.12.2013 | 19:15 »
Zum Geleite

Wie erhebend die schönen Künste von Musik und Theater sind, versteht wohl ein jeder, der sie zur Vergnüglichkeit wie zur Unterweisung genossen. So mag es geschehen, dass das Herz uns traurig wird oder wir gar, die Faust gen Himmel reckend, jene unbarmherzigen Geschicke verfluchen, die den Gast vom Besuch des Schauspielhauses abzuhalten trachten; die den Schauspieler, der eben noch das Stück mit Bravour gespielt, der Bühne fernbleiben lassen. Doch wo Fortuna das Steuerrad des Weltschiffs im Kreise schlägt, dort gilt des Menschens Macht nichts, und das blinde Schicksal weist und verweist wie es ihm gefällt. Selbst den größten aller Dramen ist auf der Bühne nicht Unsterblichkeit, nicht Perfektion vergönnt und auch sie müssen sich dem grimmen Zufall beugen: Wen schütterte nicht die traurige Nachricht von dem kürzlichen Ausbleiben des Bühnenvirtuosen William, der der 6. Aufführung von „Der Nebel über den Wassern“ plötzlich fernbleiben musste, sodass seine Schauspielgruppe ein gänzlich anderes Drama zu geben hatte – eines, welches, lange kaum mehr als ein Fragment geblieben, zu plötzlichem, unerwartetem Ruhm kam und das wohl nicht das letzte Mal auf den musengeküssten Brettern das Publikum in den Bann ziehen soll.

So ist es mir eine besondere Freude, nun den Text jenes Stückes zu präsentieren, in Hoffung, dass es des Lesers geschätztes Interesse finden möge, so es auch unvollständig geblieben und nach dem ersten Akte anstelle eines vollständigen Dialogs lediglich Summarien der Szenen enthalten wird.



Opera Fatale
Ein Schauspiel

Personen
Fabiano de la Logia, adliger Vodacci und Mano di Principe des Hauses Falisci.
Fabiana de la Logia, seine Zwillingsschwester, Schicksalshexe.
Dante , vagabundierender Duellant und Fabianas Geliebter.

Ferner
Umberto Falisci, Mäzen des Opernhauses „Armonia“.
Il Fantasma, das Gespenst.
Luca di Maggio, Intendant des Hauses.
Jean-Thierry Allais de Crieux, Gesandter des montaignischen Königs am Hause.
Julietta, Solistin des Hauses.
Vitorio, Solist des Hauses.
Eleonora, ehemalige Solistin aus Castillien.
Julio, ihr Leibdiener.
Chiara Sarta, Schneiderin des Hauses.
Paolo Caspari, genannt Sergio, ehemaliger Bühnentechniker des Hauses.
Phillipe, ein junger Bühnenbauer.
Bühnenarbeiter.
Ein Arzt.
Schergen des Gespenstes.
Stadtwachen.
Volk.

Die Szene ist Vodacce, auf der Isla de Falisci, in der Stadt Macino. Die Zeit ist das Jahr 1668, im Verlaufe zweier Tage.
« Letzte Änderung: 12.12.2013 | 19:17 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: [FATE AE / 7th Sea] Opera Fatale
« Antwort #1 am: 12.12.2013 | 19:51 »
1. Aufzug

1. Auftritt
In der das Gespenst eingeführet und die Handelnden vorgestellet werden.

(Das Opernhaus Armonia in Macino, am Eröffnungsabend seiner ersten Saison. Die Vorstellung einer Oper entspielt sich gerade auf der Hauptbühne, im Zuschauerraum verfolgt das Publikum von oben die Darbietung. In Logenplätzen direkt gegenüber der Bühne sitzen Umberto Falisci und Fabiano de la Logia, Fabiana und Dante, welche Umbertos Gäste sind. Unweit sitzt der montaignische Gesandte Jean Thierry Allais de Crieux. Auf der Bühne spielen Julietta und Eleonora neben Statisten, es ist die Schlussszene des Stückes.)

Umberto (an Fabiano gewendet): Ein prachtvolles Haus, findet Ihr nicht? Erst kürzlich habe ich es renovieren lassen. Auch der letzte Ruß des großen Feuers ist entfernt worden. Meine Mittel mögen nun erschöpft sein, doch ich habe Aussichten. (Wie er hinüber in die Loge von Jean-Thierry Allais de Crieux deutet) Ist seine Durchlaucht von der Vorstellung angetan, trägt er seinem Herrscher gewiss an, die Mäzenschaft für dieses Haus zu übernehmen. Montaignisches Gold glänzt am schönsten, heißt es und das des Königs um so mehr. Wie ich sehe ist Durchlaucht aber bereits hingerissen von unserer weiblichen Hauptrolle. Und wie sollte man das auch nicht sein. So schön, so talentiert. Luca de Maggio tat gut daran, sie zur Solistin zu machen. Ist sie nicht wunderbar?

(Julietta hebt auf der Bühne zu ihrer Schlussarie an. Um sie herum drängen sich Statisten, als Soldaten verkleidet. Die Stimmung im Saal ist auf einem Höhepunkt. Von rechts betritt plötzlich eine Gestalt die Bühne, gekleidet in die Tracht der Soldaten, doch eine weiße Schnabelmaske vor dem Gesicht. Er tritt mit schnellem Schritt, in die Mitte der Bühne, zieht eine Pistole hervor. Er zielt in den Zuschauerraum, schießt. Die Kugel trifft Umberto in der Brust. Er sinkt nieder. Die maskierte Gestalt verlässt schnell die Bühne auf der gegenüberliegenden Seite.)

Umberto (unter Schmerzen): Ahhhhhhh!
Fabiano: Bleib stehen, Schurke! (Er springt von der Loge direkt in den Zuschauerraum und läuft der Bühne zu. Er huscht, den Schützen verfolgend den linken Bühnenaufgang entlang. Fabiano ab.)
Fabiana: Bruder, sei vorsichtig! (Mit Blick auf Umberto, der blutend am Boden liegt) Um Theus' Willen! (Wie sie sich das Kleid zerreißt) Rasch! Wir müssen etwas tun!
Luca (plötzlich zur Türe herein; entsetzt): Was... Himmel! Was ist mit euch... ich... wir...
Dante:Steht nicht so da! Einen Arzt!
Luca: Sofort... (Luca ab.)

(Fabiana und Dante versuchen einen Druckverband anzulegen, ist dabei aber nicht sorgfältig genug. Umberto stöhnt, ihm schwinden die Sinne. Luca kommt zurück, bringt einen Arzt. Schaulustige drängen sich um die Loge herum.)

Arzt: Nicht gut steht es um ihn! Er muss an einen Ort, an dem er in Ruhe ist.

(Dante und Luca schicken sich an, den verwundeten Umberto aus der Loge zu tragen. Fabiana ergreift Umbertos Hand und fährt sogleich wie vom Donner gerührt zurück. Ihre Augen starren trüb in den Raum, sie murmelt Obskuritäten vor sich hin und tastet, wie suchend, mit Blick die Luft ab. Ihr Zaubervermächtnis nutzend, wird sie des Gewebes von Umbertos Schicksal gewahr.)

Fabiana: Ein Konfliktstrang... doch er löst sich auf. Nichts als Ablenkung?

(Vorhang.)

2. Auftritt
In der eine Hatz abgehalten und eine Feuersbrunst gelegt, wobei ein Clavicord sich findet, das vielerlei Geheimnisse birgt

(Hinterräume im Inneren des Opernhauses – jene Räume, die einst zum alten Theater gehörten. Ein erster erhält die gesammelte Kostümage des Theaters. Die dahinter liegenden sind allein eingeräumt mit alten Kisten, Holz und allerlei Plunder, auf dem der Staub schwer liegt. Im letzten dieser steht auffällig ein einzelnes Clavicord, ebenfalls mit Staub bedeckt. Il Phantasma betritt im Laufe das Kostümzimmer, sein Gesicht unter einer auffälligen Schnabelmaske bedeckt. Hinterdrein stürmt Fabiano, die Hand am Degen.)

Fabiano: Zeig dich, Canaille!

(Il Fantasma huscht durch die Berge von Kostümen. Kraftvoll durchwühlt Fabiano die aufgereiten Kostüme, in denen Il Fantasma heimlich zu entkommen versucht. Il Fantasma gelingt es zunächst nicht, sich von Fabiano zu lösen. Wo sie sich begegnen, teilt Fabiano kraftvolle Faustschläge aus, kann dem flinken Il Phanastma aber nicht gefährlich werden.)

Fabiano: Verbirg besser gut! Kriegt die Hand des Fürsten dich zu fassen, wartet zweifellos der Strick auf dich!

(Fabianos Worten folgt keine Erwiderung. Clever nimmt sich Il Phantasma eine Laterne von der Wand und setzt einige der Kostüme in Brand. Danach entschwindet er durch die Tür ins nächste Zimmer. Doch auch seine List kann Fabiano nicht abhängen.)

Fabiano: (hustend) Bleib stehen, Feigling!

(Il Fantasma wendet sich um stellt sich kurzzeitig seinem Verfolger. Fabiano versucht das Phantom zu packen, doch es ist flink und „Nur noch ein Gespenst“. Durch viele weitere Räume geht die Hatz, doch Il Fantasma führt seinen Verfolger tief ins alte Theater, um ihn zu verwirren. Dies erschafft dem Gespenst einen Vorteil, „kennt es das alte Theater doch wie seine Westentasche“, und bald schon eröffnen sich diese Räumlichkeiten Fabiano doch als „Ein Gewirr aus Gängen und Geheimtüren“. Am Ende gelingt dem Phantom noch ein Stich mit einem verborgenen Dolch und es entschwindet in den letzten Raum, der das Clavicord enthält. Sogleich verriegelt es die Tür. Während Fabiano das Schloss aufzubrechen versucht, spielt das Phantom mit flinken Fingern eine Melodie auf dem Clavicord. In der Wand hinter dem Klavier ächzt und knarrt es, während Il Phantasma die Kerzen des Zimmers löscht und das Zimmer in Schatten hüllt.)

Fabiano (spöttisch): Ihr spielt virtuos, doch ich frage mich, ob dieses Lied auch dem Scharfrichter gefallen wird.

(Fabiano bricht endlich durch die Tür und zündet mit einer Kerze aus dem Nebenraum sogleich die des verdunkelten Zimmers an. Das Phantom ist spurlos verschwunden.)

Fabiano (wie er suchend im Zimmer umhergeht): Oh, ich finde dich, Schurke! Du wirst deiner Strafe nicht entgehen. Was ist das?

(Fabiano setzt sich ans Clavicord und versucht clever die Melodie nachzuspielen, die das Phantom gespielt hat. Doch obgleich Fabiano „Alles für die schönen Künste“ tun würde, kann er dem Clavicord nicht die richtigen Töne entlocken. Doch ihm fällt ein Zettelchen in die Hand, das das Phantom im Raum platziert hat.)




Fabiano (spöttisch): Ein feiner erster Akt!

(Fabiano schickt er sich an, zu seiner Schwester zurückzukehren. Doch schon lecken ihm die Flammen entgegen: Jene Flammen, die das Gespenst im Kostümzimmer gelegt hatte und von beiden dann völlig vergessen worden waren. Fabiano kämpft sich durch die Flammen zurück in die neueren Teile des Opernhauses!)

Fabiano: Feuer und Brand! Das soll er mir büßen! Einen Ort der Kunst derart zu entweihen! (hustend) Warte Gespenst, dein Gesicht wird nicht mehr lang verborgen bleiben!

(Vorhang.)

3. Auftritt
In dem Umberto Falisci gesundet und das Opernhaus geräumet werde

(Im Arbeitszimmer von Umberto Falisci. Der verletzte Umberto ist auf ein Kanapee gebettet, der Arzt versorgt seine Wunden. Fabiana sitzt daneben und hält seine Hand, während Dante und Luca di Maggio die Tür wachend im Auge behalten und im Gespräch vertieft sind.)

Dante: So dann, hat es jemand auf Signore Falisci abgesehen.
Luca: Ich weiß von keinem. Signore Falisci ist allgemein bekannt und angesehen. Und wie sollte unser Haus auch Feinde haben, wo doch nicht einmal Freunde gewonnen sind.
Arzt: Er kommt zu sich!

(Dante und Luca wenden sich gen Umberto, welcher mit leerem Blick sich aufrichtend vom Kanapee ein paar Schritte taumelt, um dann in seinem Sessel niederzusinken. Jetzt begreift er, wo er sich befinden und fasst sich gegen die Brust.)

Fabiana: Signore Umberto! Wie geht es Euch!
Umberto: Zuletzt ging's mir so im Felde als junger Cavalliere.
Dante: Eine feige Canaille hat auf euch geschossen!
Umberto (unter Schmerzen): Und der Schuss war trefflich! Um ein Haar hätt' mich der Gevatter geholt, wenn ihr nicht gewesen wärt. Ich dank euch allen.
Fabiana: Und die Gefahr scheint gebannt, Signore. Das Schicksalsgespinst weist mir, das Euer Leben nicht mehr bedroht ist.
Umberto: Doch mein Haus ists. Wie wird man darüber sprechen, wenn in alle Welt getragen wird, was hier heute abend vorgefallen. Am Eröffnungsabend unseres Hauses...

(Die Tür springt mit einem Mal auf und Jean-Thierry Allais de Crieux stürmt hinein. Er reißt sich von Luca los, der ihn aufhalten will!)

De Crieux (tobend): C'est un scandal! Monsieur de Falisci, was ist das für eine Farce, der ich 'eute Abend Zeuge werden musste. Es 'ätte jemand ernstlich zu Schaden kommen können!
Umberto: Signore de Crieux, ich versichere euch...
De Crieux: Non, monsieur. Wenn das die Vorstellung der Vodacci von gutem Theater ist, dann ist seine Majestät L'Empereur nicht interessiert an einer Einladung. Ich kann nicht verantworten, dass er sich in ein solches 'aus begibt, wo mit scharfem Pulver geschossen wird!
Fabiana: Signore, bitte zügelt euch. Der Schuss galt Signore Umbertos Leben und war gewiss kein unglücklicher Bühnentrick. Ein Attentäter hatte sich unter die Statisten geschlichen.
De Crieux: Mademoiselle, ich entschuldige mich für meinen Verlust an Contenance, mais selbst in diesem Falle bleibt meine Entscheidung fest. Wenn in diesem Theater nicht bald wieder der Geist der Kunst den Geist des Krieges vertreibt, bin ich mich gezwungen, meinem Monarchen solches zu berichten. Ich bin untröstlich. Ihr wisst, wo ihr mich findet, Monsieur Umberto. Ich hoffe es kommt in den nächsten Tagen zu einer Enthüllung. Habt meine Wünsche zu eurer Gesundung. Mesieurs, Mademoiselle. (De Crieux ab.)
Umberto (verzweifelt): Das war nun mein Todesstoß. Ich habe dieses Haus im Schweiße meines Angesichts aus seinen Ruinen gehoben. Und itzt verliere ich gar meinen wichtigsten Mäzen. So kann das Theater auch gleich wieder zu jenen rauchenden Trümmern zurückkehren, aus denen es entstieg.
Fabiano (plötzlich hereinstürmend): Feurio! Feurio! Das Theater brennt! Rasch! (wie er Fabiana an der Hand nach draußen zerrt) Der Schurke hat es angesteckt! Wir brauchen Wasser! Wer auf den Beinen sein kann, der helfe!
Dante (Umberto auf den Rücken nehmend, zu Luca): Da habt ihr eure Feinde, Signore di Maggio. (Alle ab. Vorhang.)

4. Auftritt
In dem der Akt beschlossen und das Ausmaß der Katastrophe gezeiget wird

(Vor dem Theater; fassungslose Menschenscharen stehen um das Gebäude, Fabiano und Dante koordinieren die Löscharbeiten umherrennender Helfer, Fabiana versucht den inzwischen wieder stehenden Umberto zu beruhigen. Zu ihnen gesellen sich auch die Darsteller der Oper, außer Eleonora. Nach und nach werden die leckenden Flammen von Wasser aus den Kanälen erstickt. Als das letzte Feuer gelöscht ist und der schwarze Rauch in den inzwischen nächtlichen Himmel fährt, bricht Umberto unter Tränen zusammen.)

Fabiana (Umbertos Schultern umfassend): Beim Namen meiner Familie, Signore. Wir legen dem Teufel das Handwerk, der sich dafür verantwortlich zeichnet. Verlasst Euch auf uns.
(Vorhang.)


Hier endet die umfängliche Ausarbeitung des geschätzten Verfasser. Alles was fürderhin hinterlassen, ist wenig mehr als eine fragmentische Zusammenfassung von Aufzügen und Auftritten, die ich im Folgenden angehangen habe. Es sei an dieser Stelle die Anmerkung gestattet. Möge es dem gechätzten Leser um nichts weniger zur Kurzweil gereichen.
« Letzte Änderung: 12.12.2013 | 20:17 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: [FATE AE / 7th Sea] Opera Fatale
« Antwort #2 am: 12.12.2013 | 20:06 »
Ein kurzes OT-Wort an meine Leser (so ich welche habe): Bitte entschuldigt die ungewöhnliche Form dieses Diaries. Das war viel Aufwand und die folgenden Beiträge werden etwas schneller und kurzgefasster sein. Da die Runde auch inzwischen schon etwas länger her ist, weiß ich auch die Hälfte nicht mehr. Trotzdem, ich führe das noch hier zu Ende. Beizeiten. Aber erstmal geht es weiter. Ach ja, der Kram in blau ist übrigens Spielmechanik (Aspekte, Würfe, etc...). Diesmal wenig OT-Kommentar, sondern mehr IT-Gebrabbel. Man möge es mir nachsehen.



2. Aufzug

1. Auftritt
In der der Plan zur Verfolgung des Phantomes gefasst wird.

Am Morgen nach dem folgenschweren Feuer sind Fabiana, Fabiana und Dante zum morgentlichen Mahle bei Umberto Falisci geladen, der vom Arzt strenge Ruhe hat verschrieben bekommen. Der Diskurs über die letztnächtlichen Schurkereien im Theater bestimmt sämtliche Rede zu Wein und Gebäck. Fabiano berichtet ausführlich über seine Konfrontation mit dem maskierten Teufel, der das „Armonia“ in Brand steckte. Umberto Falisci weiß damit durchaus etwas anzufangen und eröffnet, dass das Opernhaus in der Tat ein Wiederaufbau einer vor rund zwei Jahren niedergebrannten Theater ist, welches auch ein Raub der Flammen geworden sei. Seitdem gehen Gerüchte über ein furchtbares Gespenst, dass aus dem Abgrund entstiegen, die Lebenden zu peinigen. „Il Fantasma“ nenne der Volksmund jenen bösen Geist und er ist Teil vieler abergläubischer Bräuche der Oper bis zu diesem Tage. So lasse man immer die Loge ganz links von der Bühne frei, soll doch das Gespenst sie bei jeder Vorstellung besuchen – jene, die die Gestalt jedoch jemals dort haben sehen wolllen, sind klein an der Zahl. Selbstredend ist Umberto Falisci sehr an der Aufklärung dieses Falles gelegen. So erhalten Fabiana, Fabiano und Dante die Empfehlungen des Directore und schicken sich an, im Operhaus Erkundigungen einzuholen.

2. Auftritt
In dem unsere Helden einer Probe eines neuen Stückes gewahr werden und mit der Personage zusammentreffen

Im Opernhause angekommen, werden Fabiano, Fabiana und Dante sogleich Zeuge einer Probe einer neuen Oper, welche von Intendant Luca di Maggio geschrieben und eingeübt werde. Dank helfender Hände ist die Hauptbühne vom Feuer verschont geblieben, doch die Miene des Intendanten verrät, dass ihm selbst die Flammen des Infernos lieber wären, als was sich auf seiner Bühne abspielt. Gerade wird der letzte Auftritt geprobt und die Schlussarie erklingt, doch weder Einsätze, noch die Bewegungen der Statisten scheinen trefflich einstudiert. Ob der Unordnung auf der Bühne und ihres schlecht sitzenden Kostüms erbost, erhebt der frühere Stern des alten Opernhauses, eine castillische Sopranistin namens Eleonora, und übertönt so den Gesang der jungen, schüchternen Solistin Julietta um ein Vielfaches. Sofort wird die Probe abgebrochen. Luca streitet sich ein wenig mit der hochnäsigen Eleonora, bevor er die Probe zunächst aussetzt, um in einer Stunde damit fortfahren zu lassen. Sofort bringt ein kleiner, dicklicher Diener der hoffärtigen Eleonora frische Früchte und einen Mantel und geleitet sie in ihre Gaderobe. Auf einem der Stühle im leeren Hauptsaale hat inzwischen auch Jean-Thierry Allais de Crieux Platz genommen, dessen Anwesenheit auch Fabiano, Fabiana und Dante nicht entgeht.

So richten Fabiano und Dante einige Worte an Luca. Er weiß zu berichten, dass abgesehen von Julietta, alle Hauptrollen bereits im früheren Opernhaus angestellt gewesen sind: Die Sopranistin Eleonora, wie auch der Tenor Vitorio. Die Rede über ein Phantom ist Luca nicht neu, doch viel darüber weiß er nicht zu berichten. Vielmehr verweist er auf die Mitarbeiter des Theaters, welche vielleicht etwas bemerkt haben, wie etwa die Bühnenarbeiter oder Chiara Sarta, die Kostümschneiderin des Hauses.

Den ob der Unproffessionalität der Proben noch immer ungehaltenen Jean-Thierry Allais de Crieux weiß die offensichtlich FLASHY Fabiana ein wenig zu besänftigen. Er stimmt zu, sich mit den Helden am Mittag zu treffen und ihnen breitwillig Auskunft zu geben. Doch nun wolle er Julietta seine Aufwartung machen und ihr zu ihrem, abgesehen von den Zwischenfällen, hervorragenden Debüt zu gratulieren.

So finden die Helden erneut zueinander und beschließen weitere Zwiegespräche mit den Leuten des Theaters zu halten.

3. Auftritt
In dem Chiara befragt wird

Die engen Gänge im Inneren des Theaters. Der Kostümfundus ist komplett von schwarzem Ruß überzogen, Teile der Wände sind hinabgestürzt. Die Nässe des Löschwassers durchzieht den Grund. In einem weniger zerstörten Raum nebenan, der einer Schneiderstube gleicht, sitzt eine ältere Dame. Es ist Chiara Sarta, die gerade die eben beanstandeten Fehler an Eleonoras Kostüm auszubessern sucht. Fabiana verwickelt die Schneiderin in eine kurze Plauderei. Chiara klagt darüber, dass nun ein Großteil der Kostüme hinüber sind und sie wieder ganz von vorn anfangen muss – bis auf Weiteres müssen die Vorstellungen ausfallen, bis sie mit den Kostümen hinterher ist. Jedoch erfahren sie, dass auch vor dem nächtlichen Auftritt des Phantoms immer wieder Kostüme und Requisiten verschwanden; ausnahmslos solche, welche auch im früheren Opernhaus im Einsatz gewesen. Zuletzt sei das Kostüm eines Soldaten verschwunden; ein Statist in der letzten Aufführung, doch sie habe ein weiteres geschneidert, um es zu ersetzen. Chiara eröffnet Fabiana ebenso, dass sie auch schon im alten Theater gearbeitet habe, doch nach dem Zwischenfall nicht gerne darüber spreche, besonders nicht über die Todesfälle, die sich in jenem ereigneten. Fabiana belässt es dabei.

4. Auftritt
In dem man Julietta befragt

Eine kleine Garderobe. Inmitten von Sträußen mit Blumen und kleinen Präsenten von Verehrern sitzt die liebliche Julietta vor einem kleinen Schminkspiegel macht sich zurecht. Das einzige Fenster hält sie stets offen. Ein Theatermitarbeiter lässt Dante ein, der sich unter dem Vorwand Zugang erschlichen, er seien große Verehrer von ihr. Julietta empfängt ihn freundlich und beantwortet seine Fragen bereitwillig, obgleich sie von den forschen Fragen des nicht gerade sorgfältigen Dante ein wenig überrumpelt ist. Sie berichtet, dass sie ihre Arbeit im neuen Theater sehr möge, jedoch ein wenig eingeschüchtert von der „allumfassenden Professionalität“ von Eleonora sei, die sie als eine Art Mentorin schätze. Auch ihr männlicher Gegenpart Vitorio sei stets charmant zu ihr. Von einem Gespenst weiß sie nichts, doch sie hofft, dass die gestrigen Ereignisse schnellstens aufgedeckt werden.

5. Auftritt
In dem man Eleonora befragt

Eleonoras Garderobe. Sie ist ungleich größer, aber auch ungleich leerer als Juliettas. In ein paar Vasen stehen halb welke, halb getrocknete Blumen, die noch aus der letzten Spielzeit stammen müssen. Sie sind von Eleonora mit Parfum eingesprüht worden und verbreiten nun einen muffig, schweren Duft. Zunächst will Eleonoras Diener, ein dicklicher Castillier mit Namen Julio, Fabiana und Dante nicht einlassen, doch Eleonora besteht darauf, dass diese beiden ihre Gunst genießen dürfen. Eleonora plaudert auch offen mit den Helden, doch sind diese clever genug, um zu durchschauen, dass besonders ihre Preisungen des Talents der jungen Julietta von schwärzestem Spott durchzogen sind. Eleonora versteht es jedoch, den Fragenstellern höflich aber bestimmt die Tür zu weisen, als ihr das Gespräch zu aufdringlich wird.

6. Auftritt
In dem die Helden beinahe einem Attentat des Gespenstes zum Opfer fallen

Die Plattformen oberhalb der Vorhänge hinter der Bühne. Ein kompliziertes Konstrukt aus Winden, Leitern, Seilen, Streben und Balken offenbart sich dem Zuschauer. In schwindelnder Höhe sitzen einige Bühnenarbeiter auf einem Balken beieinander und genießen eine kurze Rast bei Wurst und Wein. Über eine Leiter steigen Dante und Fabiana zu ihnen hinauf und verwickeln sie in ein Gespräch. Die Bühnenarbeiter glauben allesamt, dass es im Opernhaus spuke – zumindest seit dem  Tode des früheren Solisten Cesare, der im Feuer umkam. Im selben Zuge stoßen die Bühnenarbeiter auf den Tod des virtuosen Bühnenarbeiters Paolo Caspari an, welcher ebenfalls in den Flammen umgekommen war. Hier meldet sich ein Junge namens Phillipe zu Wort und behauptet, dass Paolo nicht tot sei, sondern er ihn jüngst in einer Taverne an den Kanälen gesehen habe. Die Bühnenarbeiter lachen über den Jungen, der immer wirre Geschichten erfinde, wenn er den Wein im Kopfe habe. Fabiana und Dante werden jedoch hellhörig und bitten den Jungen auf ein Wort am späteren Tage.

Fabiana und Dante verabschieden sich gerade von den Bühnenarbeitern, da entdecken sie jedoch für einen kurzen Moment eine Gestalt mit Schnabelmaske und Mantel an einer der oberen Streben: Il Phantasma! Ehe sie jedoch zu ihm vordringen können, lösen sich plötzlich die Seile des Konstruktes, auf dem sie sind und stürzen übereinander her. Halterungen lösen sich, streben stürzen und Seile peitschen nach den Umstehenden. Unten greifen die Bühnenarbeiter nach den Seilen und versuchen das Stürzen der Balken zu verhindern, doch oben müssen Fabiana und Dante sehr schnell sein; sie springen von Balken zu Balken, nicht jedoch ohne ein paar Blessuren davonzutragen. Fabiana bekommt gar den jungen Phillipe zu fassen, der abzustürzen droht, während unten bereits Fabiano die Szene betreten hat und kraftvoll mit beherztem Ruck an den Seilen den Einsturz des gesamten Konstruktes verhindern kann. Doch liegt nach der Sabotage des Gespenstes ein großer Teil des Bühnenwerkes in Trümmern und auch einige Arbeiter liegen verletzt unter Balken und Staub. Schon laufen Luca di Maggio und das Ensemble heran und der Intendant, dem Zusammenbruch nahe, bricht die Probe ab – heute werde sicherlich nicht weiter gespielt, auch die Vorstellung heute abend nicht – eine Nachricht, die Eleonora einen resignierten Seufzer entlockt. Während also allerorten helfende Hände gereicht werden, bemerkt Fabiano einen Zettel, der, von der Gallerie heruntergeschwebt vor ihm auf dem Boden liegt:

« Letzte Änderung: 12.12.2013 | 20:17 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini