Gedanken und Tagebuch von Knack Schädelspalter nach 5 Sitzungen:
Der Schwarze:
Oh, er riecht fast so gut wie ich. Nun ja, bei mir ist es nur die Lederrüstung, glaube ich. Aber er, ich denke, da ist er es selbst, der so riecht...
Ich denke, er nimmt mich nicht ernst, zumindest hört er mir nicht zu. Aber das tun ja viele Menschen.
Der Goblin:
Ein vorlauter, witziger kleiner Bursche. In ihm steckt mehr, als man anfangs denkt. Hoffentlich trete ich nicht aus Versehen auf ihn drauf...
Auch er hört mir nicht zu, vielleicht weil er selbst soviel plappert...
Zum Zwerg:
Ein ruhiger Geselle, der anscheinend auch schon so einiges mitgemacht hat. Und er hat mir wenigstens ein bisschen zugehört. Vielleicht plappere ich zu viel??
Bei ihm habe ich die größte Hoffnung, einen loyalen Freund zu finden. Mal schauen was die Zukunft so bringt...
Hey Mama, ich weiß nicht wo du steckst oder ob du noch lebst. Aber ich schreibe dies hier in der Hoffnung nieder, es irgendwann mit dir gemeinsam zu lesen. Mit dir gemeinsam die Erinnerungen durchzugehen, wie lang, interessant und vielleicht auch traurig und enttäuschend der Weg zu dir war...
Der Beginn:
Es fing an, als ich mich auf die Suche nach dir gemacht habe. Nach einem schönen Jahr auf hoher See, begab es sich, dass ich in der Griffigen Maid meinen letzten Sold an den Mann brachte. Es war ein schöner Abend, viel Tanz, Musik und Alkohol. Er endete in Dunkelheit.
Als ich wieder erwachte, befand ich mich an Bord eines mir unbekannten Schiffes. Ich lag im Dreck, gemeinsam mit einigen Anderen, welche das gleiche Schicksal teilten.
Warum, das wurde uns nur allzu schnell bewusst. Wir wurden zwangsrekrutiert, da die Wermuth zu wenig Besatzungsmitglieder aufweist. Einen Sold? Gibts nicht. Dafür gibt es mächtig Druck von oben, welcher sich über reine Schikane bis hin zu direkten Mordversuchen steigerte. Aber ich nehme etwas vorweg...
Die ersten Tage an Bord waren schwierig, wir wurden in ein Gefüge gepresst und erledigten Arbeiten ob sie nun zu uns und unserem Talent passten oder nicht. Jede geringste Verfehlung wurde mit der Peitsche bestraft. Wir Neulinge mussten zusammenrücken um zu überleben, um uns gegen die Lakaien der Offiziere Spund und Geißel zu erwehren. Wir wurden schon nach kurzer Zeit zu Gefährten und versuchten unsere Situation an Bord zu verbessern. Dies gelang uns auch recht schnell, dank eines geschickten kleinen Goblins namens Zurb.
Dass wir Feinde an Bord haben, merkten wir sehr schnell. So stellten sich uns schon am dritten Tage vier Helfer von Spund in den Weg um unser pünktliches Antreten zu vereiteln. Es kam zu einer kurzen körperlichen Auseinandersetzung, die wir zum Glück für uns entscheiden konnten.
Dass wir diejenigen sind, die die Scheißaufgaben bekamen, merkten wir, als wir wiederholt gegen die Ratten in der Bilge kämpfen durften. Musste das jemand anderes machen? Nein..
Spund und Geißel lieben es zu foltern und andere wie Dreck zu behandeln. Nicht nur, dass auch Frauen ohne jeglichem Grund fast zu Tode gepeitscht werden, nein, sie halten sich einen Menschen namens Eulenbär als Unterhaltungsobjekt. Der ist nicht ganz klar im Kopf und wird anscheinend regelmäßig zu Zweikämpfen an Deck geschleppt. Nur zur Unterhaltung der Offiziere. Beim letzten Kampf musste Ugor antreten - er hatte keine Wahl. Ugor wurde gezwungen den Mann bewusstlos zu schlagen, sonst wäre es nur noch schlimmer gekommen.
Aber es gibt auch viele gute Leute an Bord, solche, denen das Verhalten von Spund genauso gegen den Strich geht wie uns. Solche, die ebenso Opfer deren Machenschaften sind, wie wir. Wir rücken immer näher zusammen. Zu erwähnen sind hier insbesondere Fischmagen Kroop, der Smutje - ein guter Freund von Zurb, Rosi Schandmaul, die unserem Ugor des Öfteren die Langeweile an Bord vertrieben hat und welche wir nur knapp vor dem Ertrinken retten konnten, als auch die Quartiermeisterin Grok, eine Halb-Orkin. Irgendetwas hat sie, aber sie lässt mich doch sehr dümmlich dastehen. Versteht sie nicht, dass ich noch keine Erfahrung habe???
An Tag 14. mussten wir zu einem Riff schwimmen um für den Käpt'n einige Krebse zu sammeln. Hier wurden wir von einigen Reefclaws angegriffen. Unser Gefährte Zurb wurde so schwer getroffen, dass er fast in der Brandung ertrank. Es gelang mir noch, ihn wieder aus dem Wasser zu ziehen. Auf einen Dank warte ich bis heute...
Bis Tag 19. traf es auch die letzten. Zurb wurde ausgepeitscht, Ugor und ich wurden an Deck in praller Hitze in eine Eisenkiste gesteckt und auch der "Drunken Sailor", ein betrunkener, gnomischer Neuzugang wurde an den Mast gepinnt.
Den Höhepunkt hatte es aber an Tag 19. Geißel kam zu mir und befahl mir, die Bilge auszupumpen. Unter Deck warteten schon Spund, der hässliche Arschlecker-Zwerg und die Blutrote Nolegan. Sie nahmen uns die Waffen ab, warfen uns in die Bilge und schlossen die Luke. Warum, wurde mir recht schnell klar. Die zwei wollten mir ans Leder. An meine ogerischen Fähigkeiten erinnert, löschte ich sofort die einzige Lichtquelle. Hierdurch war Nolegan weitestgehend außer Gefecht gesetzt. Die zwei waren dennoch im Vorteil, besaßen sie doch noch ihre Dolche. Ich nahm mir zunächst den Zwerg vor. Es gelang ihm, mich ernsthaft zu verletzen, doch letztlich war er es, der am Boden lag. Während ich mich noch um Nolegan kümmerte, ertrank er im abgestandenen Wasser der Brick.
Kaum war unser Kampf auf Leben und Tod vorbei, schob auch schon Spund seine Kopf zur Luke herein. Als Belohnung für mein Überleben band er mich an den Hauptmast, mit dem Versprechen mich am nächsten Mittag Kielholen zu lassen. Als mein neuer Gefährte der Gnom aufbegehrte, landete er neben mir.
Tag 20: Noch immer saßen der Gnom und ich am Mast. Aber nicht mehr allein. Ugor und Zurb waren bei uns. Offensichtlich versuchte Spund uns vier auf einen Streich loszuwerden. Unser Schicksal schien besiegelt, doch das Auftauchen eines Schiffes, in welchem die Crew fette Beute witterte, verhalf uns zu neuer Freiheit. Käpt'n Harrigan kam an Deck und befahl sehr zum Missfallen von Spund unsere Freilassung, schließlich gilt es bald ein Schiff zu entern!!
Ach ja Harrigan - ich fand ihn schneller als erwartet. Doch er ist noch unerreichbar....
Die erste Kaperung:
Unsere erste Prise - es hat fast einen ganzen Tag gedauert bis wir das Schiff eingeholt hatten. Und dann dauerte die eigentliche Kaperung nur wenige Augenblicke. Unsere Hexenmeisterin hüllte das gegnerische Schiff in Nebel, Harrigan führte den Hauptangriff von Deck zu Deck, gefolgt von Spund, Geißel und den anderen blutdürstigen Seelen unserer Mannschaft. Mir wurde schon bei meiner ersten Kaperung die ehrenhafte Aufgabe zuteil, die Entermannschaft für das Vorderdeck anzuführen. Wie zu erwarten war, konnte ich mich auf meine Leute verlassen. In wenigen Sekunden war das Vorderdeck blank geputzt und auch die nachrückenden Sklavenhändler waren nur Fischfutter für die Haie, ob Offiziere oder normale Seefahrer.
Leider haben wir einen Mann verloren, den fetten Fipps. Er scheint auf einer Säurepfütze ausgerutscht zu sein... Naja, die 200 Gold habe ich für dessen Verlust gerne bezahlt...
Noch während der Kaperung verschwand Kapitän Harrigan in der Kapitänskajüte, wo er ein heilloses Gemetzel veranstaltete. Er riss dem Käpt'n das Herz heraus und lief damit an Deck herum. Ich wusste doch, dass der nicht ganz klar im Kopf ist. Vorerst egal, die Beute wurde ziemlich gerecht aufgeteilt.
Und dann galt es das neue Schiff zu bemannen. Neben den Drecksäcken Spund und Geißel übernahmen dies, bis auf die Offiziere, die gesamte alte Rumpfmannschaft. Es ist also sowohl Freund, als auch Feind dabei. Nur Grok, die Arme, muss allein ihr Glück auf der Wermuth suchen. Aber ich denke, solange sie sich ruhig verhält, wird es ihr an Nichts mangeln.
Spund führt auf unserem Schiff ein hartes Regiment, die Schikane hat noch zugenommen. Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern und es kommt zur Meuterei. Die eigentlich befreiten Gefangenen werden weiterhin gefangen gehalten. Rosi und Sandra werden ebenfalls als eine Art "Geißel" im Offizierstrakt gehalten. Ich möchte gar nicht wiessen was ihnen angetan wird. Ich hätte ja schon längst losgeschlagen, wurde aber wiederholt von meinen Gefährten zurückgehalten. Nicht dass sie es nicht auch wollen, aber sie meinen der geeignete Moment sei noch nicht gekommen.
Unsere Überlegungen wurden durch einen Sturm jäh unterbrochen. Wir konnten es zwar vermeiden, dass wir den Fischen Gesellschaft leisten, sind jedoch Leck geschlagen. Und um alles noch schlimmer zu machen, wurden Rosi und Sandra von komischen Fischgoblins entführt. Spund sind sie egal, aber da wir es sind, die auf Wassersuche geschickt worden sind, werden sie schon ihre Hilfe bekommen...
Und mal sehen was diese fremde Insel noch so für uns bereit hält...
Ach ja, ich glaube Spund hat vor, Käpt'n Harrigan zu hintergehen. Er steuert einen Ort an, an dem das Schiff optisch umgestaltet werden kann. Das wäre sicherlich auch für uns eine Alternative, hehe
Oh Mann, was hier los ist. Da lobe ich mir doch den Umgang auf der Seemöwe..
Es scheint hier auf dem Schiff zwei Gruppierungen zu geben, die Schikanierer und die Schikanierten. Auch wenn ich Schikane zeit meines Lebens kenne, so ging es doch nie soweit, jemanden in die Gefahr des Todes zu bringen. Naj, zu Tode kam schon der ein oder Andere, aber doch nicht in dieser Art und Weise, ohne Grund...
Ich denke in meinen Gefährten habe ich loyale Seemänner gefunden, das Schicksal scheint uns zusammen zu schweißen. Zudem gibt es noch weitere, nette Personen an Bord. Das Kontra dazu bildet die Gruppierung um Spund, Geisel und die Arschlecker. Was sie mir auf den Sack gehen. Aber auch ihre Zeit wird kommen. Inwiefern der Harrigan drin steckt, vermag ich noch nicht zu sagen. Von ihm hört und sieht kaum was. Und dann hat er anscheinend auch noch mein Leben gerettet. Offensichtlich nur, um das Schiff erfolgreich kapern zu können. Oder ist er doch nicht so schlecht wie im Tagebuch geschrieben?