Auf mehrfachen Wunsch die Diary zur Dread Runde von mir auf dem Treffen.
Spieler:
Orko = Jordan, der als Schuhputzer lebende Revolvermann aus der Midwelt
Schnutsch
ohjeh.. war das der Nick? Ich glaube schon.. aber nicht böse sein wenn ich was durcheinander bringe. Möchte nur nicht hier in Realnamen schreiben
= Benjamin, Geheimnisträger der Reagenzien aus der Midwelt
Urdo Trutz = David, der schuldbewusste Kämpfer aus unserer Welt
und Shadom als SL
Gespielt wurde das Regelsystem Dread.
Ihr beantwortet einen vom SL vorbereiteten Fragenkatalog mit "geladenen" Fragen. (z.B. Warum hast du aufgehört deine Frau zu schlagen?), die möglichst interessant für eine RPG Runde beantwortet sollen.
Jedesmal wenn man sonst würfeln würde zieht man einen Stein aus einem Jenga Turm. Man zieht weniger / keine Steine wenn eine Antwort aus dem Katalog daraufhinweist, dass man das können sollte. Wenn der Turm umfällt ist der SC aus dem Spiel (in der Regel tot), wenn man ihn freiwillig umwirft auch, aber dann schafft man die Probe heldenhaft. Wenn man sich weigert zu ziehen ein einfacher Fehlschlag.
Unser Setting war die dunkle Turm Reihe von Stephen King.
Das erste was wir sehen ist eine Ruinenstadt nahe der Rand Welt. Eine Betonwüste, unterbrochen von zerstörten Gebäuden einer vergangenen Zeit. Das wenige Erde was unter dem gerissenen Beton hervor sticht ist grau und tot. Nichts wächst hier, nichts kann hier leben. Staubstürme fegen jeden Tag mehrfach durch das was von dieser einst prunkvollen Stadt geblieben ist. Ein weiteres Zeichen der Hybris der Alten. Nur an einem großen Platz wie durch ein Wunder verschont bohren sich trotzig drei Türme in den Himmel. Tar-Dête, die kleine Zuflucht. Gleichzeitig Name der gesamten Stadt und seiner Bestandteile. Wir blicken jedoch zu Tar dem größten der Türme. Ein riesiges Hochaus, mit von Stahlstreben unterbrochenen Glaswänden. Licht dringt durch diese unzerstörbaren Fenster in die äußeren Räume und auch wenn es einst ein kalter kahler Ort der Arbeit gewesen ist, so haben die Bewohner des Turmes versucht alles daraus zu machen es in einen wohnlichen Ort zu verwandeln. Holzverschläge trennen Büroräume voneinander ab und bilden so kleine Häuser, metallene Wände sind mit aufmunternden Bildern bemalt. Noch immer ist der Turm ein Ort zum überleben und nicht zu leben, aber der Wille und die Hoffnung zu etwas besserem ist noch nicht gestorben. Nach den Maßstäben der Midwelt ein guter Ort.
Als erstes sehen wir Jordan. In einfachen Fetzen gekleidet ist er im Erdgeschoß von Tar. Immer wieder gehen Leute ein und aus um nach Dête, dem kleinen Turm, wo im inneren mit aus weiter Ferne gebrachter fruchtbarer Erde Felder angebaut werden und Vieh gehalten wird. Der Dash Dinh hat jedoch schon vor langem das Gebot erlassen, den Turm sauber zu halten und so sieht man viele, die ihre Schuhe und Hosen säubern bevor sie in die höheren Stockwerke gehen. Jene, die es sich leisten können gehen zu Jordan.
Er ist ein alter gebrochener Mann, nie sieht man ihn herumlaufen und wenn man doch einen Blick darauf erhaschen kann, dann braucht er einen Stock um herumzulaufen. Sein großer graubrauner Bart berührt schon seine Brust und wirkt ungepflegt. Die Kleidung wie auch die Schuhe des Schuhputzers sind keineswegs sauber. Sie wirken so als wären sie für eine anderes Leben - ein Leben auf der Straße- gemacht, doch nie hätte sich ihr Besitzer die Mühe gemacht dies zu bemerken. Kaum jemand weiß von seinem alten Leben, kaum jemand nimmt ihn überhaupt als Person war. Eines Tages war er einfach da.
Wir jedoch wissen mehr. Jordan war einst ein Revolvermann. Ein Mann der Waffe, ein Sohn Gileads, manche würden sagen ein Held. Sein Vater teilte sich dieses Schicksal, doch er verriet die seinen und wurde für seine Taten gestraft. Jordan blieb nichts übrig als ein Musterbeispiel der Tugenden zu werden, um aus dem Schatten dieses Erbes zu springen. Doch ein Mitglied seines Ka-Tets Walter, dem ein oder anderen Leser sicher bekannt, verriet Jordan. Und so verließ er was von den Revolvermännern übrig geblieben war und wurde zu dem der er heute ist.
Nicht so Benjamin. Benjamin ist aufgewachsen in Tar-Dête und seine Familie war eine der ersten, die hier Fuß fasste in grauer Vorzeit. Sein Leben führt er auf einem der höchsten Stockwerke in einem für die hiesigen Verhältnisse großen Arbeitsraum und einem kleinem Schlafzimmer daneben. Auch er hat schon ein halbes Leben hinter sich, seine Frau hat er bereits zu Grabe getragen. Nach außen hin gilt Benjamin als gestandener Mann der Stadt. Kaum einer weiß, darum, dass er es mit einigen wenigen anderen Sai ist, die als Ke-Mika die Geheimnisse der Reagenzien kennen, die es erlauben die Tiere zu beruhigen, so dass sie in den engen Räumen des dritten Turms bereit sind zu leben. Das hindert aber die Stadt nicht, zu wissen, dass er wichtig ist und vom Ältestenrat, besonders von dessen Führer dem Dash Dinh geachtet wird.
Mit niemanden redet er jedoch über die Dinge, die ihn plagen. Die Alpträume, die er über seine über ihn lachende Frau hat, die Armbrust seines Vaters aus dem seltsamen Material und den noch seltsameren Symbolen darauf. Benjamin hat eine starke Fassade aber in seinem Inneren tobt schon seit Jahren ein Sturm.
Beide jedoch werden zum Ältestenrat gerufen. Das Orakel wurde als junges Mädchen ausgewählt um sich Dämonen hinzugeben um Visionen der Zukunft zu erhalten und ist jetzt wenige Jahre später eine verhärmte unglückliche Frau. Sie hat eine Vision gehabt, gesehen wie alle Türme Tar-Dêtes untergehen. Ein Beamquake, dass alle und jede hier vernichten wird. Nur eins kann die Stadt retten, Jordan und ein Begleiter müssen ausziehen ihren dritten Teil zu finden und "Hazel" zu besänftigen
Der Dash Dinh wollte den Ältestenrat nicht die Entscheidung überlassen wer der Begleiter sein sollte und so durfte Benjamin die Entscheidung treffen. Niemand jedoch konnte voraussehen, dass er sich selbst freiwillig melden würde, wusste doch niemand von den inneren Dämonen, die ihn plagen.
Doch so ist das Ka, unvorhersehbare bis man auf der letzte Wagenrad zurückblicken kann.
Zwei von dreien waren also gefunden und das Orakel sagte, der dritte wäre nicht von hier sondern von weit entfernt. Sie sagte das Ka-Tet würde sich im verbotenen Wald der 100 Morgen zusammenfügen.
Als nächstes sehen wir, wie Jordan am nächsten morgen durch die Menge schreitet. Verschwunden ist der alte Mann. Unter seinem ehemaligen Bart hat sich ein wettergegerbtes Gesicht hervorgeschält. Sein Stock ist seinem Gunna gewichen, dem Holster und den Waffen eines Revolvermannes, die er um die Hüfte trug. Dieser Mann trug noch immer einen geflickten Fetzen als Hemd. Doch dieses Hemd trug er mit einem Stolz, dass keiner um ihn herum es übersehen konnte. Am Tag zuvor hatten er und Benjamin viele Fragen über sich erdulden lassen und das ein oder andere über Jordans Vergangenheit war ans Licht gerückt. Manche spuckten aus, sahen in ihm den Grund für all das Leid, andere sahen in ihm eine regelrechte Sagengestalt, ausgezogen um die Stadt zu retten.
Wenig später folgte Benjamin. Sein Abschied war weniger durchwachsen, er war ein gefeiertes Mitglied der Stadt, wenn ihn überhaupt jemand aufhalten wollte, dann nur um an seiner statt zu gehen.
Doch beide machten sich in der glühenden Morgensonne auf den Weg. Erbarmungslos wurden sie durch die Ödnis der Stadt getrieben, bis sie an dessen Rand Tage später auf den besagten Wald stießen. Der hundertmorgen Wald empfing sie nicht mit offenen Armen. Die Bäume hatten gerade genug braungrünes Blätterdach um genügend Licht der Abendsonne zu verschlucken. dass man sich nicht sicher sein konnte was man sah. Das Unterholz war dicht und voller Dornen, die einem die Beine zerreissen wollten. Niemand der bei rechten Verstand war würde den Wald betreten, dieses Ka-Tet jedoch musste sich vervollständigen und so bahnten sie sich ihren Weg.
Nur wenig zuvor war David in diese Welt gekommen. Das letzte woran er sich erinnerte war eine Faust, die seinem Gesicht näher kam. Ein Trainingsunfall? Das letzte Mal als ihm dies passierte war er aufgewacht an einem Ort, den man nur das Paradies nennen konnte. Ein grüner Wald, voller Glückseligkeit in der er sogar seinen Bruder Bobby wiedersah. Schon damals wusste David, dass er an diesem Ort falsch war. Selbst bevor er im Krankenhaus wieder aufwachte. Denn niemals würde David das Paradies sehen, zu schwer wog die Schuld von... damals. Nachdem sein Vater in einem Autounfall starb, blieb David nichts anderes übrig als seinen Bruder Bobby Vater und Bruder zugleich zu seien, war doch ihre Mutter schon lange nicht mehr in ihrem Leben. David jedoch war schnell wütend und unvorsichtig. Bobbys Leben war nicht immer leicht und sie stritten viel. Eines verhängnisvollen Tages vor wenigen Jahren, beide waren den Kindesalter bereits entwachsen, starb Bobby dann im Zuge eines Streites. Ein gebrochener Kiefer, ein zersplittertes Bein und innere Blutung. Die Trauerfeier war eine Farce, alle machen David verantwortlich für den "Unfall".
Nun jedoch schien Ka ihm sein Ende zu zeigen. Nicht das Paradies sondern die Hölle war vor ihm. Verdeckt durch einen schwarzen Schemen, sah er die kahlen Bäume, roch den fauligen Gestank... Dies war das dunkle Ebenbild des Waldes.
Und über ihm? Der schwarze Schemen? Ein Dämon der Hölle! Ein verhutzeltes Wesen mit Glatze und einigen wenigen viel zu dicken Borsten, die ihm hier und da ohne Sinn und Verstand durch die Haut sprossen. Schlabrige ledrige Ohren, die bis zum Kinn herunter hingen und Zähne, die definitiv nicht menschlich waren. Die großen Triefaugen und die seltsam hochgedrückte Nase gaben dem Wesen ein fast schon schweinisches Aussehen. Mit einem gurgelnden Krächzig fiepsigen Geräusch, das wohl seine Stimme sein sollte, schrie es David an " WAS MACHST DU HIER?! DU GEHÖRST HIER NICHT HIN! MONSTER!" Viele Beleidigungen kamen über den verwirrten David herein, doch bevor er mit diesem oder auch nur der Situation fertig werden konnte durchzuckte ihn ein stechender Schmerz.
Das DING hatte ihn mit einer rostigen Forke angegriffen! David fackelte nicht lange und versuchte diesem Schweinemenschen die Waffe zu entreißen, doch kaum war ihm das geglückt, verbiss es sich in seinen Arm und rang ihn zu Boden.
Eine weiter Stimme, lispelnd nasal und leicht verzerrt drang hinter him. "Piglet.. wasz izt denn dazz?" "NICHTS Master RABBITS... Ein MONSTER!"
Rabbit war ebenso ein Hase wie das andere Wesen namens Piglet ein Schwein. Ein ungepflegter Flaum verdeckte fleckig gnädigerweise einen Teil seines Gesichtes. Riesige krumme Schneidezähne kamen aus seinem Mund und einzelne Sabberfäden liefen daran herunter. Seine tief liegenden winzigen Augen fielen selbst über der verkümmerten Nase kaum auf. Die ganze Aufmerksamkeit richteten die knorpeligen Auswüchse seiner Ohren auf sich, die sich bis Zentimeter über den Kopf in den Himmel schraubten.
All das war zuviel für David. An seinem Verstand zweifelnd ließ er sich von den beiden Wesen abführen. Sie brachten ihn in eine krumme und schiefe uralte Hütte. Der Gestank, der ihm entgegen kam war betäubend. Verdorbene Essensreste und Fäkalien über und über von Schimmel überzogen bedeckten fast den gesamten Boden. Sogar der massive Schrank in den sie ihn sperrten, war bis zu den Knöcheln mit diesem Dreck gefüllt.