Autor Thema: Solarpunk (Arbeitstitel)  (Gelesen 5907 mal)

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Ladidadi

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Solarpunk (Arbeitstitel)
« am: 10.03.2014 | 10:09 »
Man traut sich bei so vielen originellen und tollen Ideen ja kaum, sein eigenes Setting hier vorzustellen (das bitte als Kompliment verstehen). Aber da ich trotz oder wegen sonnigem Wochenende noch nicht so recht den Twist und die Rolle der Charaktere für meine Idee gefunden habe, kann ich etwas Input gebrauchen. Also los, Schwarmintelligenz!  :D

Solarpunk
Jeder kennt ja Cyberpunk und mittlerweile auch Steampunk. Subgenres und "Ableitungen" wie Dieselpunk, Rußpunk, Nanopunk und Biopunk existieren daneben, und GURPS hat das Ganze auch noch weiter durchdekliniert und Begriffe wie Stone(Age)punk, Sandalpunk (Das hier vorgestellte Setting "Barbaricum" geht wohl in die Richtung) usw. definiert. Nach meiner ersten Googlesuche noch relativ unverbraucht ist  "Solarpunk", eine auf alternativen Energien beruhende SciFi-Welt, allen voran Sonnenergie. Und hier kommt Deutschland ins Spiel:
Die derzeitige Energiewende führt in dieser alternativen, in die Zukunft reichenden Geschichtsschreibung dazu, dass Deutschland sich durch seine Energiepolitik in den nächsten etwa 100 Jahren zu einer sagen wir "recht einflussreichen" Weltmacht mausert.

Die Welt
Erstmal ein Disclaimer: Ich denke hier nur ein Setting durch, das nicht unbedingt politische EInstellungen oder so widerspiegelt.  ;)

Das Setting ist etwa im Jahr 2100 platziert, die alternative Geschichtsschreibung bis dahin basiert auf derzeit aktuellen Entwicklungen und deutet deren weiteren Verlauf stark im Sinne einer extrem erfolgreichen Entwicklung alternativer Energien:
- Die von Deutschland initiierte Energiewende wird nach ein paar schweren Jahren ein extremes Erfolgsmodell. Techniken entwickeln sich rasant und bald setzt sich Solarenergie durch innovative Solarzellen durch. Projekte wie das Pflastern der halben Sahara und des wirtschaftlich immer abhängigeren Südeuropas mit Solarzellen sowie das "Windfarmland" Nordsee werden durch Konzernkooperationen und politischen Willen dazu umgesetzt. Deutschland entwickelt sich weiter zur Vormacht innerhalb Europas.
- Daneben gerät Atomstrom durch Vorfälle wie Fukushima und das angebliche Atomstromprogramm des Irans (dem natürlich ein Krieg folgt) so stark in die Kritik, dass in den Folgejahrzehnten Atomstrom immer mehr mit Restriktionen behängt wird, bei denen sogar die USA mitziehen.
- Kohlekraft wird durch mehrere erfolgreiche Abkommen (evtl. in dieser Alternativwelt sogar beginnend mit Kyoto) ebenfalls stark eingeschränkt.

Als Ergebnis sieht die neue Weltordnung im Jahr 2100 etwa so aus, dass Deutschland (und dahinter Europa) eine Energiemacht geworden ist, die auch Nordafrika wirtschaftlich kontrolliert und damit die besten Flächen für Solarenergie weltweit besitzt. Hauptthema und -handlungsort soll Deutschland sein, aber am Rande wird auch auf andere Mächte eingegangen:
- China ist sehr stark und dominiert u.a. auch das durch Atomkatastrophen geschlauchte Japan und den asiatischen Raum. Auch sie setzen auf Solarenergie und sind Handelspartner Europas.
- Nordeuropa setzt auf die als etwas veraltet geltende Windenergie, was auch okay ist, aber nicht die gleichen Höchstleistungen ermöglicht wie Solarnergie (siehe Technik).
- Russland ist befreundeter Handelspartner Europas und ebenfalls eine wichtige Macht, hat sich aber v.a. auf Gas als Energie spezialisiert (wäre wohl ein Subgenre "Gaspunk"  ;)).
- Die Amerikas haben hingegen an Macht verloren und sind "der kleine Bruder" Europas geworden. Sie werden durch eine "teile und herrsche" Politik Europas sowie zahlreiche Konflikte im Inneren und mit der arabischen Welt kleingehalten.

Die Technik
Hochentwickelte Solarzellen sind in diesem Setting DIE Technik, denn sie haben durch jahrzehntelange Forschung deutscher Ingenieure unglaublich gute Energieauswertungsraten erreicht.
- Es gibt riesige "Solarfarmen" in Südeuropa und Nordafrika, durch die Strom erzeugt und in die europäischen Ballungsräume geleitet wird. Das ist aber eher so die langsam überholte Technik, die zwar gut funktioniert, aber "was Neues" muss langsam her. Dito Windenergie, weil da einfach zu wenig Innovation geschehen ist.
- Es gibt flexible Solarchips oder sogar Tattoos für den Körper, die ähnlich Cyberware fungieren und subdermale Geräte betreiben. Da könnte es zahlreiche Nebeneffekte und Eigenheiten geben, angefangen davon, dass man sie nicht unter Kleidung tragen kann und sie daher in die Mode eingegangen sind (Leute rasieren sich die Köpfe und pflastern alles mit Solartattooos zu etc.), sie nur tagsüber funktionieren (oder einen besseren Twist), sie Dinge bewerkstelligen wie die völlige Energieversorgung des Körpers, so dass keine Nahrung mehr nötig ist etc. pp.. Hier kann man sich als Spieler vieles durch Stunts oder andere Regelmenchanismen holen.
- Neuester Schrei in der Energiewirtschaft sind Satelliten, die Sonnenlicht sammeln und bünden sowie in Ballungsgebiete leiten, wo wiederum neuartige Kollektoren sie in Strom umwandeln (aber evtl. mit starken Nebeneffekten wie beispielsweise: Austrocknung des Umlands; Überhitzung der Erdatmosphäre und damit ein viel schlimmerer Treibhauseffekt als CO2 ihn je hätte verursachen können; bewusste Vernichtung der Ozonschicht für bessere Energieauswertung?)
- Weitere

Der Twist
Alles in allem soll es eine vordergründige Utopie sein, denn alles ist grün und sauber und man hat sooo viele Probleme gelöst und klopft sich permanent selbst auf die Schulter, aber durch diese Fassade dringt eben das "Punk"-Element in Solarpunk. Üblich für Cyberpunkt wäre ja jetzt, dass die Konzerne schlimme Machenschaften haben. In diesem Setting würden die deutschen Konzerne also die bei der Technik erwähnten Dinge tun und durch die Anwendung der Solartechniken Wüsten schaffen, die Umwelt ruinieren etc.. Womöglich kann man (also Deutschland) andere Länder auch durch "Schattenschirme" in die Knie zwingen: riesige Satteliten, die Sonnenlicht über Feindesland aufsammeln und dieses damit in permanente Nacht legen, das gebündelte Licht dann als Energie ins eigene Land leiten; zwingt JEDEN letztlich in die Knie.
Irgendwie ist mir dies aus dem Cyberpunk-Genre aber noch zu abgekupfert und langweilig. Da müsste irgendwas eigenes, richtig böses her, wogegen man als Spieler angehen muss. Hier wäre ich für Ideen sehr dankbar.

Die Charaktere
Auch hier bin ich noch sehr unschlüssig: Generell würde ich die Welt so ausbauen wollen, dass man darin seine eigene Kampagne leiten kann. ABER es soll ganz im Stile der FATE Welten auch eine Kampagne bzw. ein näher definiertes Setting innerhalb dieser Welt  geben, samt NSCs usw.. Nur was genau ist die Rolle der Spieler? Shadowrunner (bzw. das genaue Gegenteil, also Sunrunner :) ) oder auch ein "Widerstand" wäre irgendwie zu abgeriffen und noch nicht das Gelbe vom Ei. Irgendwie sollten die Charaktere aber eine Gefahr erkannt haben, über die "Otto-Normalbürger" nur den Kopf schütteln kann ("Hömma, jetzt hammer wegen den ganzen Grünen da alles uff Sonnestrom umgestellt und jetzt sin die noch net zufrieden, Nee, nee").
Es soll eine irgendwie originelle Rolle sein, die die Spieler übernehmen, und "der Feind" sollte auch nicht einfach nur der "böse Konzern" sein.

Ihr seht also, die Idee zur Weltbeschreibung ist generell da, wenn auch noch sehr im Ansatz und mit guten Ideen gerne erweiterbar, aber beim Twist, dem Gegner und der Rolle der Spieler bin ich noch etwas ratlos. Habt ihr da Ideen?
« Letzte Änderung: 10.03.2014 | 10:13 von Ladidadi »

Offline La Cipolla

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #1 am: 10.03.2014 | 21:45 »
Ich find's interessant. Gerade die Idee eines "Sunrunners" hat was, denn das nenne ich, wenn es bis zum Ende durchgedacht wird, wirklich mal einen Twist. Muss man aber an allen Enden weiterdenken, vielleicht auch ideologisch, bei den Methoden etc. So, dass am Ende eben nicht einfach ein weiterer klassischer "Punk mit Spielzeug" bei rauskommt.

Zitat
In diesem Setting würden die deutschen Konzerne also die bei der Technik erwähnten Dinge tun und durch die Anwendung der Solartechniken Wüsten schaffen, die Umwelt ruinieren etc..

Hmmmmm. Das ist find ich eine wichtige Frage: Willst du wirklich die "alten" Cyberpunk-Ideen aufgreifen? Ich finde die Vorstellung, dass die "saubere Energie" Nachteile für die Umwelt hat, zwar nicht unlogisch, aber hochgradig unspannend. Das ist ja eigentlich gerade das NEUE hier, dass diese Probleme gelöst wurden, dass man sozusagen zu anderen übergehen kann (die vielleicht dadurch gekommen sind - aber mehr vom selben? Wäre imho etwas lahm).
Da machen mich die Ideen von Schattenschirmen und Co. mehr an. Ist aber ein schwieriges Pflaster, da zwischen und altem und neuen zu koordinieren, das sehe ich gern ein. ^^

Ich fände übrigens auch einen LEICHTEN Space-Touch klug. Also, große, helle Raumstationen im Orbit, vielleicht ein paar Kolonien auf dem Mond/Mars ... nichts, was essentiell ist, aber mehr als bei Shadowrun. Das passt einfach zu "solar", und sei es nur vom Wort her. Da könnte Deutschland natürlich auch ganz vorn mit dabei sein und seine Kultur mit rüberbringen.
« Letzte Änderung: 10.03.2014 | 21:47 von La Cipolla »

Offline Waldviech

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #2 am: 10.03.2014 | 22:05 »
Zitat
Irgendwie ist mir dies aus dem Cyberpunk-Genre aber noch zu abgekupfert und langweilig. Da müsste irgendwas eigenes, richtig böses her, wogegen man als Spieler angehen muss. Hier wäre ich für Ideen sehr dankbar.
Zum einen würd ich ja einbauen, dass die Technologie des Jahres 2100 wirklich umweltfreundlich ist. Neue-Technologien-sind-böse-und-zerstören-die-Welt hat irgendwie was Ausgekautes. Wie wäre es für den großen Konflikt denn, wenn die negativen Bestandteile des Settings weniger technologischer als eher gesellschaftlicher Natur wären? Man wirft den Grünen ja gerne mal vor, so eine gewisse Tendenz zur totalitären, spießerhaften Bevormunderei vor. Was, wenn der Erfolg der Energiewende wirklich zu einer moralinsauren, unglaublich selbstgerechten Spießerdiktatur führt ?
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Ladidadi

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #3 am: 11.03.2014 | 12:40 »
Danke für das Feedbakack bisher! Ja, ihr habt recht: Machen wir die Energie tatsächlich umweltfreundlich und suchen anderes Konfliktpotential, z.B. darin, was die neue Technologie an Auswirkungen auf die Gesellschaft und Machtverhältnisse hat. Ich denke da an Probleme, die eine gerade wahrwerdende Utopie so mit sich bringen könnte und den Preis dafür.
Was das Ziel der Charaktere/Sunrunner wird und was die Technologie alles können soll, muss ich als nächstes ausarbeiten. Das Andersartige und Neue im Vergleich zu Cyberpunk herauszuarbeiten wird da wohl denke ich die Herausforderung.

Als nochmal fokussierteren Standort für die Kampagne habe ich mir die Stadt "Heliopolis" überlegt (evtl. auch ein möglicher Kandidat für den Namen des Settings), die aus dem heutigen Frankfurt entstanden ist: Eine Glitzermetropole in glänzendem Design voller spiegelnder Flächen und Kuppeln, utopisch, groß, leuchtend, sonnig, sauber, schadstofffrei...  :)
Angesichts der Sonnenlage dieser meiner Heimat innerhalb Deutschlands macht ein Zukunfts-Frankfurt wohl auch Sinn.

Der Name wäre gleichzeitig eine Anspielung auf...
-Helios, die Sonne (als Energielieferant)
-Helenopolis, einen tatsächlich mal verwendeten alten Namen Frankfurts, der mit einer (weit hergeholten) Gründungssage Frankfurts durch die Trojaner in Verbindung steht
-Heliopolis, ein Buch um eine gleichnamige, fiktive Stadt von Ernst Jünger, in dem es in einer Mischung aus Antike und SciFi um gesellschaftliche und philosophische Fragen geht und das hier und da erstaunliche Technologie-Voraussagen trifft
-Metropolis, den berühmten SciFi-Film von Fritz Lang rund um den Klassenkampf, aber auch der Schaffung künstlichen Lebens

Letztere beiden liefern dann durchaus auch Themen, die im Setting eine Rolle spielen könnten: Wie sieht die Gesellschaft 2.100 aus, welche Probleme hat sie, wo ist der "Knax" in der Utopie, wozu ist die neue Technik in der Lage und wie verändert sie das Leben etc.

Offline La Cipolla

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #4 am: 11.03.2014 | 13:30 »
Klingt sehr, sehr gut! Gerade auch vom "Fokus"-Standpunkt aus. Was sich auch anbietet, wären wahnsinnige Wolkenkratzer. Da hat Frankfurt (für deutsche Verhältnisse) ja jetzt schon einige von, und zum Sonnenmotiv passt "hoch hinaus" natürlich immer gut.

Offline Timberwere

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #5 am: 11.03.2014 | 13:39 »
Gerade, wenn man sich ansieht, wieviele dieser Frankfurter Wolkenkratzer jetzt schon mit ihrer Umweltfreundlichkeit beworben werden, z.B. die "Greentowers" der Deutschen Bank.

Alles in allem: sehr coole Idee! :d
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Waldviech

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #6 am: 11.03.2014 | 14:12 »
Zitat
Wie sieht die Gesellschaft 2.100 aus, welche Probleme hat sie, wo ist der "Knax" in der Utopie, wozu ist die neue Technik in der Lage und wie verändert sie das Leben etc.
Ich würde hier fast die ultra-pazifistischen Nervtröten aus Demolition-Man zum Vorbild nehmen. Klar lebt man in der neuen, umweltfreundlichen Gesellschaft friedlich und gewaltfrei. Dafür hat man aber dank streng überwachter Dauer-Online-Existenz keinerlei Privatleben mehr, wird von einer Regierung gegängelt, die arrogant von oben herab herrscht da sie der Meinung ist "Wir wissen was gut für dich ist, denn wir haben die Welt gerettet und haben immer recht". Die überfriedliche Bürgerelite kontrollieren sich gegenseitig  auf korrektes moralisches Verhalten. Es gibt rigide Vorschriften für so ziemlich alles. Verständnis für Abweichler egal welcher Art gibt es keines. Für diejenigen, die sich der Gesellschaft nahtlos einfügen, hat die neue Weltordnung durchaus utopische Züge. Wer auch nur die kleinsten charakterlichen Kanten hat - oder eine andere Meinung als die, die Gesellschaftskonsens und Regierung  vorgeben, erlebt das Solarzeitalter als totalitäre Hölle. Du willst mehr als zwei Kinder? Dir rutschen manchmal unflätige Schimpfworte raus? Du isst gerne ein drittes Schnitzel pro Woche? Oder hörst nach 22.00 die falsche Musik? Pech, Freundchen!
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Offline D. M_Athair

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Re: Solarpunk (Arbeitstitel)
« Antwort #8 am: 12.03.2014 | 02:41 »
Die überfriedliche Bürgerelite kontrollieren sich gegenseitig  auf korrektes moralisches Verhalten.
Die Bürgerelite ist da mMn reichlich überflüssig. Schon jetzt bestimmen große Firmen, was in unseren Supermärkten (auch Bio) angeboten wird. Die Solarlobby betreibt den Ausbau und sorgt dafür, dass die Subventionen erhalten bleiben, ...
Und womit lässt sich Wirtschaftsimperialimus und Ausbeutung besser verkaufen als mit guten Absichten. Primark: Tolle Mode für jedermann. Und außerdem preisen sie das Einhalten von Mindestmaßstäben als ethical trading an. Humanistische Ideale lassen sich - da sie ja über die Menschenrechte, ... - allgemeingültig gesetzt sind, recht leicht als (vordergründige) Leitmotive oder (hintergründige) Selbstrechtfertigung des eigenen Handelns benutzen. Und: Natürlich werden die Konzerne die Ansprüche "ethisch sauber" zu produzieren aufgreifen ... und in ihrem Sinne ausdefinieren. Und zwar so lange, bis den Kritikern die klaren Angriffspunkte verloren gehen. Und irgendwann bestimmen Konzerne über "das Gute" und "die Moral".
Das "alternativlose" Gute eben, ... (Beispiel Monsanto: "Unser genmanipuliertes Saatgut ist gegen alles resistent und kann unter Benutzung der bisherigen Anbauflächen die Weltbevölkerung ernähren. Das ist doch was Gutes." Dass das "frei verfügbare" natürliche Saatgut dabei zur Unbenutzbarkeit korrumpiert wird, und mittelfristig nur noch Monsanto-Saatgut verwendet werden kann, wird nicht gesagt. Die (wirtschaftlichen) Abhängigkeiten der Landwirte/Landwirtschaftsingenieuere ... und letztlich der ganzen Bevölkerung ... sind erschreckend.) Aus solchen ... heute schon durchgedachten Szenarien kann man gut was für die Solar-Ecke ableiten.

(Natürlich muss man dafür unabhängige Geistesströmungen wie Religionen, den idealistischen Humanismus, usw. weiter marginalisieren.)
« Letzte Änderung: 12.03.2014 | 02:52 von Strohmann-Hipster »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan