Autor Thema: Eure Rollenspielbiographien  (Gelesen 2973 mal)

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #25 am: 25.04.2014 | 12:56 »
@JS:
Eigentlich hatten Brettspiele schon immer einen gewissen Stellenwert bei mir gehabt. Nur war es für mich immer wesentlich einfacher eine Rollenspielrunde zusammenzutrommeln als eine Brettspielrunde. Meine ersten AH-Spiele hatte ich schon 1990. Allerdings wurden die allesamt nie gespielt. Ich musste immer auf CONs ausweichen und hoffen, dass da Brett gespielt wurde. Deswegen war für mich der Teck-Con (mit angeschlossen Brettspielklub) und besonders die SPIEL immer sehr wichtige Anlaufpunkte. Das hat sich in den letzten Jahren deutlich entspannt, nachdem wir festgestellt haben, dass ich nicht der Einzige in meinem Kumpelkreis bin mit einem Faible für kompliziertere Brettspiele. :)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Weltengeist

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #26 am: 25.04.2014 | 13:25 »
Au ja, Lebenslaufstriptease!  ~;D

Ich glaube ja nicht, dass es irgendjemanden wirklich interessiert, was die anderen so gespielt haben, aber es ist tatsächlich ganz interessant, so eine Übersicht mal für sich selbst zu erstellen. Also bitte, here we go:

1985-1989: Die Frühphase (Midgard, DSA)

Die neu im Spielwarenladen aufgetauchten DSA- und D&D-Boxen haben mich von Anfang an fasziniert. Ich habe sie fast ein Jahr lang umschlichen, konnte mich aber lange nicht entschließen, den damals unfassbaren Betrag von 25 Mark (jaaa, für mich als Schüler war das viel Geld) dafür hinzulegen. Erst im Frühjahr 1985 hatte ich eine fantastische Idee: Ich würde meinem Bruder so eine Box zum Geburtstag schenken. Damit konnte ich die Ausgabe vor mir selbst rechtfertigen und trotzdem erfahren, was drin war. Nach einigen Testrunden mit "1 Spielleiter, 1 Spieler" rekrutierte ich dann aus Schulkumpels die erste richtige Spielgruppe, die in der Konstellation mehr oder weniger regelmäßig bis ca. 1989 spielte (zuerst DSA, später Midgard). Dann war der Kern zerfallen (sitzengeblieben oder andere Interessen gefunden).

1990-1996: Die Hochphase (Rolemaster)

Hinter die Schule haben die Götter das richtige Leben gesetzt, und bei mir führte das in erster Linie zu vielen Umzügen wegen Bundeswehr, Ausbildung, Studium. Eine feste Gruppe habe ich da nicht mehr angeleiert. Wenn ich aber mal in der alten Heimat zu Besuch war (etwa einmal im Monat), durfte ich bei der Gruppe mitspielen, die mein Bruder zusammengetrommelt hatte. Man spielte in erster Linie Rolemaster (mit gelegentlichen Ausflügen in andere Systeme), und in diese Zeit fallen einige der genialsten und erinnerungswürdigsten Szenen, die ich im Rollenspiel je erlebt habe. Allerdings gab es auch erstmals echte Krisen - persönliche Zerwürfnisse, einen Spielleiter der glaubte weibliche SCs vergewaltigen zu müssen und einen Mitspieler, mit dem ich mich beinahe gekloppt hätte. Das wurde mir dann irgendwann zu blöd, ich fühlte mich zu erwachsen für solchen Mist. So endete dann ca. 1996 meine aktive Rollenspielkarriere. Dachte ich.

2008-2011: Die dänische Phase (Midgard, Warhammer, Myranor)

Anfang 2008 hatte ich eine wie ich fand revolutionäre Idee: Ich lebte zu dem Zeitpunkt in Dänemark und sprach ziemlich gut Dänisch, aber nicht so perfekt, wie ich gerne wollte. Sprachkurse brachten nichts mehr, und der Abendkurs zum Nachholen des Dänisch-Abiturs langweilte mich. Also entschied ich mich, stattdessen eine dänische Rollenspielgruppe aufzubauen. Ich wusste, dass mich das zwingen würde, viel zu reden, zu schreiben und zu lesen. Gesagt, getan - in den nächsten drei Jahren spielte ich in vier verschiedenen Gruppen, habe einigen Dänen Midgard und DSA-Myranor beigebracht und umgekehrt von ihnen Warhammer gelernt.

2010-heute: Die Onlinephase (erst DSA, dann zu viele Systeme, um alle aufzuzählen)

Anfang 2010 machte ich eine für mein Rollenspiel bedeutsame Entdeckung: Die Drachenzwinge. Dort konnte man Rollenspiel über Kopfhörer und Computer spielen - für meine persönliche Situation (im Ausland befindlich, mit kleinem Kind mit Schlafstörungen gesegnet, ohne Auto um schnell von/zu Spielsitzungen zu kommen) war das perfekt. Nachdem ich mich in die Technik (und die DSA-Regeln) reingefuchst hatte, brach die Hölle los, wie sie in meinem Rollenspielerleben noch nie losgebrochen war. Es gab Zeiten, in denen ich 3 oder 4 Sitzungen pro Woche spielte, eine gute Idee jagte die andere. Auch das Rollenspiel war qualitativ auf einem nie gekannt hohen Niveau, es gab sehr viele, sehr intensive Sitzungen mit herausragenden Spielern und das beste Charplay, das ich je erlebt hatte. Ende 2011 wurde es dann ruhiger, und Mitte 2012 war mein Frust über DSA so weit gediehen, dass ich alle noch existierenden Gruppen aufgab und mir eine Neuorientierungsphase verordnete. Fast anderthalb Jahre lang probierte ich mich zwanglos durch verschiedenste Systeme - was so wirklich nur auf einer Onlineplattform möglich war - bis ich diese Phase vor kurzem für beendet erklärte. Jetzt gibt es wieder wenige, feste Runden (2x online und eine Tischrunde), mit denen ich Savage Worlds, Ubiquity und Midgard spiele. Evtl. kommt irgendwann auch Splittermond dazu, aber dazu lässt sich noch nichts sagen, solange die Regeln noch nicht erschienen sind. Alles in allem komme ich so jedenfalls auf etwa 5-6 Spielabende pro Monat, und das scheint mir genau die richtige Menge zu sein.

EDIT: Ausblick

Eins hab ich noch vergessen, nämlich meine Rollenspielträume. Was will ich mir noch erfüllen?
  • Zunächst einmal ist die Jagd nach dem perfekten System für mich beendet. Ich habe nämlich gelernt, dass es mir nichts nützt, ein tolles Setting oder System zu finden, wenn am Ende keiner Bock hat, mitzuspielen. Dann lieber die eine oder andere Kröte schlucken, aber ein System haben, das auch wirklich genutzt wird.
  • Was ich aber unbedingt nochmal hinkriegen will, ist die Königsdisziplin des Rollenspiels: Eine wirklich freie Kampagne, die sich ausschließlich an den Zielen und Handlungen der SC orientiert und die tatsächlich zu einem Abschluss kommt. Der Startschuss für diese Kampagne ist im Frühjahr 2014 gefallen, und zusammen mit vier tollen, engagierten Spielern versuchen wir, diesen Traum in den nächsten zwei Jahren auf der Drachenzwinge zu verwirklichen.
  • Außerdem will ich unbedingt noch den einen oder anderen eigenen, offiziellen Beitrag zu schreiben. Erste Gehversuche auf Webseiten oder in der Anduin gab es ja schon, aber vielleicht kriege ich es ja doch noch hin, auf meine alten Tage einen größeren Beitrag zu leisten und dem Hobby, das mir so viel gegeben hat, etwas zurückzugeben...
« Letzte Änderung: 25.04.2014 | 13:50 von Weltengeist »
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Offline Feuersänger

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #27 am: 25.04.2014 | 13:29 »
Soso, Weltengeist kann Dänisch, das merk ich mir. ;)
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Offline Melander

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #28 am: 25.04.2014 | 13:34 »
Ausbruch des Virus
Bei mir ging es 1984 oder 85 los. Ich wuchs in Berlin-Zehlendorf aus, also dem amerikanischen Sektor. In die Klasse kam ein Ami, wir freundeten uns an und ich wurde praktisch Mitglied einer amerikanischen Familie. Dieser Ami-Freund zeigte uns dann D&D. Ich war sofort infiziert und zwar hochgradig. Unsere Gruppe spielte nur sehr kurz. Ich aber holte mir alles Zeugs, las das Dragon-Magazin, holte mir auch Sternengarde (find ich bis heute grandios), spielte mit mir selbst die Abenteuer durch und verbesserte die Schulnote in Englisch von 5 auf 2. Yay!

1989, Anflug des goldenen Zeitalters
Ich hatte in Berlin angefangen American Football zu spielen. An einer Bus-Haltestelle saß ein Mitspieler und las den "Herr der Ringe". Ich sprach ihn an und traf so den besten Meister/SL/Narrator der Rollenspielgeschichte (nun gut...zumindest meiner^^).
Ich und mein bester Kumpel traten seiner MERS-Runde bei.

1990-1994, oder: Kinners, wissta noch? Seufz...das waren noch Zeiten!
Die MERS-Gruppe zerfiel recht schnell. Es kam ein weiterer Freund hinzu und somit waren wir 1 SL und 3 Spieler. Es wurde die beste RPG-Zeit meines Lebens. Jeden Freitag Hardcore-RPG mit Schlafsäcken, die früh morgens entrollt wurden nach vielen Stunden Spaß und Spannung und intensiven Geschichten.
Anfangs spielten wir nur Fantasy. Hatten unsere MERS-Charaktere auf DSA (2? 3?) übertragen. Wir mochten das System nie wirklich, wandelten es ein wenig ab und es war toll.
1990 im Sommer fuhren 3 von uns zusammen in Urlaub. Unser SL hatte was neues dabei...Traveller. Auf dem Hotelzimmer machten wir Charaktere. Boah...was war ich geflashed von dieser Char-Erschaffung! Der SL sagte: "Lasst mir ne Stunde Zeit, mir was zu überlegen, dann spielen wir." Mir kam die Stunde wie Tage vor...ich wollte diesen neu geborenen Greg D. Ripley spielen. Das taten wir dann. Die nächsten Tage, immer abends. Legendäre Stories und ich, der mitten in der Nacht draußen laut jubelnd durch die Gegend sprang, als ich in einer schwierigen Situation mit einer 12 den Bösewicht kalt machte und verdiente Urlauber um den Schlaf brachte. :)
Das waren die besten Zeiten. Jeden Freitag entweder Fantasy oder Traveller.
Später wurde dann unser SL von Shadowrun (1) infiziert. Wir wandelten unsere Travellonis in Shadowrunner um. Der Anfang vom Ende.
Das dann kam, weil unser SL sich voll auf seine Ausbildung konzentrieren musste und nicht mehr Zeit hatte.
Wir anderen 3 spielten dann noch alleine weiter. Probierten einiges aus. Twilight 2000. Alien. Star Wars D6 (unser Langzeitspielrekord: 21 Stunden!). Und ich entwarf nach Traveller-Vorbild ein Western-Spiel, das uns seeeeehr viel Spaß machte.

Es ist dann doch tot, was ewig liegt.
Unser SL versuchte dann noch eine Reanimierung. Es kamen auch noch einer von der früheren MERS-Gruppe zurück. Wir erarbeiteten uns ein eigenes Rollenspielsystem. Das war echt irre. Voll umfangreich. Hätte man ohne Probleme veröffentlichen können. Es ging um eine SciFi-Spezialeinheit. Wir hatten es allerdings übertrieben. Bis man einen Schuß abgeben konnte, vergingen gefühlte 10 Minuten, bis man alle Modifikatoren eingerechnet hatte. :))
Diesmal schied ich aus der Gruppe aus, aufgrund privater Probleme. Die Gruppe machte es aber auch nicht lange.

1995- 2004, Das Tal der Tränen
Ein Leben ohne Rollenspiel ist kein Leben. Ok, ich übertreibe...aber es ist halt immer mein liebstes Hobby geblieben. Nur hatte ich niemanden zum spielen. Es gab ein paar Versuche mit Bekannten, aber die scheiterten alle. Die schnupperten mal rein, hatten auch Spaß, aber keiner wollte/konnte das regelmäßig betreiben. Ich selbst habe die Zeiten nur überlebt  ;D , weil ich inzwischen Jugendtrainer im Football war und auf dem Level wo das stattfand, bleibt da auch kaum noch Zeit.
Trotzdem lernte ich in der Zeit viele Systeme kennen. Ich kaufte allen möglichen Kram.
Warhammer, Vampire, Mage, GURPS, Nephilim.
Fast 2 Jahre spielte ich in einer Battletech-Runde mit. Hörte dann auf.

2004-2012, Neuanfang
Mitglieder der Battletech-Gruppe wollten mal Rollenspiel machen. Also machten wir das.
Das System war DSA 4. Ich hab DSA nie gemocht. Aber DSA 4 fand ich grandios. Endlich konnte man sich Charaktere bauen, mit einem Kaufsystem weiterentwickeln und all die Manöver und Sonderfertigkeiten...wow. Das fand ich toll.
Wir spielten also ein bisschen rum. Sowas mag ich aber nicht. Ich brauch mehr. Und überredete die Gruppe, die G7-Kampagne zu spielen. Also spielten wir die.
Wir brauchten 8 Jahre dafür. Ihr kennt das Problem...die haben alle Familie, Kinder usw...bis man da Termine findet...mich hat das sehr frustriert.
Immerhin...ich hatte eine Gruppe und meist machte es auch Spaß. Wir fahren sogar seit 3 Jahren einmal im Jahr für ein Rollenspiel-Wochenende weg.

2013- heute, Quo Vadis, Markus?
Als wir mit der G7 endlich fertig waren, war auch ich fertig. Mit DSA 4x. Diesen Moloch. Keinen Bock mehr auf ewig lange Kämpfe und dass man für jeden Mist nachschlagen muss.
Ich stieß dann auf ein System, was mich erst gar nicht ansprach (sah erst kompliziert aus beim Überfliegen...diese ganzen neuen Begriffe), aber als ich mir dann aus Langweile näher anschaute, war es um mich geschehen.
Ich überredete meine Gruppe mühsam, dass wir Aventurien (sie wollen leider nicht weg von dort) mit Savage Worlds bespielen. Das tun wir seit anderthalb Jahren und es ist großartig. Endlich wieder Spaß am Kämpfen. Und vor allem: endlich machen die anderen (wir spielen immer mit wechselnden Spielleitern, auch wenn 2 von uns fast 80% leiten) mehr Rollenspiel. Soll noch mal einer sagen, SW eigne sich nur für Kämpfe. Ich sehe genau das Gegenteil.
Trotzdem ist mir das Rollenspiel mit dieser Gruppe aus mehreren Gründen grade vermiest. Die Ansprüche gehen leider auseinander.
Ich spiele weiterhin gerne mit denen (wenn wir mal einen Termin hinbekommen...das wird immer schlimmer), aber es ist mir einfach zu wenig. Und zu wenig Abwechslung.
Die letzten zwei Jahre habe ich so viele, extrem gute Rollenspiele und Settings gesehen und mich da eingearbeitet, kann sie nur nicht mit denen spielen.
Fate, Apokalype World/Dungeon World, Gumshoe. Nur einige (die wichtigsten) Beispiele.
Meine Vorliebe ist ganz klar gewechselt zu einfachen Regeln, sehr wenig Crunch, viel Narrativa, viel Freiheit.
Meine Rollenspielreise ist noch nicht beendet. Die Gruppe gebe ich nicht auf, werde mich aber nach einer zweiten Gruppe umsehen, bzw versuchen, mir eine aufzubauen. Was gar nicht so einfach ist. Aber wie anfangs erwähnt...ich bin hochgradig infiziert.
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Offline Weltengeist

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #29 am: 25.04.2014 | 13:34 »
Soso, Weltengeist kann Dänisch, das merk ich mir. ;)

Det kan du tro at han kan :D.
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Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #30 am: 25.04.2014 | 14:24 »
Mich hat mehr beeindruckt, daß "die Dänen Warhammer können". Sympathisches Volk.
:D
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Tarin

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #31 am: 25.04.2014 | 14:48 »
Ich bin jetzt einfach auch mal Veteran!

Der Start ~2000: DSA3 mit Kumpels aus der Klasse. Gelesen hab ich nix, nur erklären lassen. Da selbiges für meine Kumpel galt, die ihrerseits DSA von einem älteren Bruder abstaubten, spielten wir so mehr oder weniger nach Regeln, jeder hatte 3-5 Charaktere gleichzeitig in der Heldengruppe (also so 15-20 SC gleichzeitig auf dem Tisch) und uns kam Ingerimms Schlund daher irgendwie lachhaft einfach vor. Irgendwann hab ich mir dann selbst die Basisbox besorgt, gelesen und erstmal verstanden, wie das Spiel eigentlich gedacht war und wo wir was anders machten.

DSA Phase 2000-2005
Bis auf wenige Testspiele ausschließlich DSA unter Verteufelung von D&D und allen Genres abseits der Fantasy. Rollengerechtes Spiel, "spielerische Herausforderungen" als SC usw. waren an der Tagesordnung. Die Gruppe bleibt relativ konstant über 5 Jahre hinweg. Gegen Ende etabliert sich Cthulhu als Nebensystem. Ich sammle Cthuloide Welten.

Aufbruch 2005-2007
Mit dem Wechsel in die Oberstufe kommen neue Spieler in den Bekanntenkreis. Wir spielen kein DSA mehr, seit neuestem ist eher Cyberpunk 2020 das Ding. Die Interlock Regeln dienen schnell als Standard für jegliche Konvertierungen und Homebrews, die uns so einfallen. Ein Spieler der alten Runden ist weiterhin dabei, die anderen spielen nicht mehr oder hören kurz nach Beginn ihrer Ausbildungszeit auf. Ich kaufe und verkaufe meh Systeme, als mir lieb ist, aber bekomme so langsam einen Überblick über die Szene, RPGs und das, was man so als "Indie" um 2005 rum kennt. Rollenspieltheorie abseits einiger Grundbegriffe ist nicht mein Ding.

2007-2012
Die Studienzeit behält regelmäßige Spielrunden in diversen Systemen parat. Langsam zeichnet sich ab, dass ich viel mehr rumprobieren und Systeme antesten will, als der Rest der Gruppe. Das führt gegen Ende zu Unmut. Nach einer D&D4 Kampage bis ca. Lvl 12 und einigen Kleinigkeiten wird Rollenspiel am Tisch eher knapp. Dafür beginnen Conventions interessanter zu werden. 2010 ist das Jahr, in dem mir plötzlich Labyrinth Lord und damit die OSR begegnet. Nach anfänglicher Fremdelei ist diese Perspektive aufs Spiel für mich super.

2012 - heute
Ich spiele eine großartige LotFP Onlinerunde und hänge zuviel in Foren und im Tanelornchat rum. Die OSR flaut ein wenig ab, aber ich fühle mich diesbezüglich wie ein gallisches Dorf.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #32 am: 25.04.2014 | 15:06 »
Hey... 2000? Du Küken!
;)
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Offline dunklerschatten

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #33 am: 25.04.2014 | 20:52 »
1995 Allem Anfang wohnt ein Zauber inne ..und das war Shadowrun

2007  SR bleibt die große Liebe, aber man kann ja auch mal in über den Tellerrand schauen
Ergo folgen Ausflüge hin zu UA, GURPS, Paranoia, Deadlands, D+D, etc

2014  We survive
Trotz aller Boshaftigenkeiten des Lebens, Arbeit, Umzüge, Lebensabschnittspartner(innen), Kinder, Eltern, Omas, schlechtem Wetter, Verlusten, Gewinne, Siege, Niederlagen ..etc

Haben wir es geschafft und spielen immer noch !
Über die Jahre hat sich die Gruppenzusammensetzung geändert a ber der HÄRTESTE Kern der Gruppe (4 Leute)  ist immer zusammen geblieben und trägt das Spiel bis heute.

Wir haben uns vorgenommen das ganze bis zum bitteren Ende durchzuziehen, also werden wir wohl noch im Altenheim spielen und den letzten Würfelwurf den macht der Sensenmann  8)
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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #34 am: 25.04.2014 | 21:09 »
Toll ^^

Stimmt eigentlich, als alte Knacker müsste p&p immer noch gehen, während für Videospiele die Reflexe zu schlecht werden dürften.
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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #35 am: 25.04.2014 | 21:12 »
Stimmt eigentlich, als alte Knacker müsste p&p immer noch gehen, während für Videospiele die Reflexe zu schlecht werden dürften.

Wie wirr: Ich hatte mich heute mit einer Kollegin darüber unterhalten wie froh ich bin ein Hobby zu haben bei dem ich keine Reflexe benötige um Spaß zu haben, im Gegensatz zu der Konsolen-Generation.

Ich seh´s schon kommen: Controller für Athritis-Geschädigte (Und ich nehme diese extra-großen Plüsch-Würfel)
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #36 am: 25.04.2014 | 21:20 »
Wie wirr: Ich hatte mich heute mit einer Kollegin darüber unterhalten wie froh ich bin ein Hobby zu haben bei dem ich keine Reflexe benötige um Spaß zu haben, im Gegensatz zu der Konsolen-Generation.

Ich hab schon seit Jahren dieses Bild vor Augen, wie ich eines Tages im Seniorenwohnstift "Zum müden Weinberg" einige Mitbewohner fürs Rollenspiel begeistere und wie der 87-jährige, kahlköpfige Herr im Rollstuhl mit etwas zittriger Stimme intoniert: "Ich bin eine gutaussehende, geschmeidige Elfe mit großen Augen und wallendem Haar in den Farben des Herbstes..." ~;D
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Offline dunklerschatten

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #37 am: 25.04.2014 | 21:30 »
he he das beste an der Sache wird aber folgendes ....

In absehbarer Zeit werden wir einen Renten-Rollenspiel-Sparstrumpf aufstellen aus dem dann in ferner Zukunft die junge Krankenschwester bezahlt wird, die uns versorgen wird und uns auch immer mal wieder die Würfel aufheben wird  ~;D
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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #38 am: 25.04.2014 | 21:40 »
I like the way you think!
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Luxferre

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #39 am: 28.04.2014 | 07:32 »
"Uppf, Sfester Eva, mir wind fomwieder die Würwel runnergefalln."  ~;D

Keine Zähne, keine Latte und noch immer böse Gedanken.



Und ja, so haben wir auch schon gesponnen.  :d



@Topic:
Immer der jeweilige Beginn. Geedet hat das alles bisher ja noch nicht ...

1989 HeroQuest
1991 DSA (Sommerferien, Campingplatz Augstfelde *Nostalgie* )
1994 AD&D 2nd (Schul AG)
1996 RoleMaster (Klassenkameraden)
2004 HârnMaster (alte Gruppe)
2006 Midgard (dito)
2006 D&D 3.5
2008 (August, ja, ich war der Erste  >;D ) Pathfinder Beta
2012 HARP (es sollte PF ablösen, aber wir müssen den AP noch zuende spielen)
2014 ... tja, ich gehe davon aus, dass zu der Liste noch Splittermind hinzukommt

In dieser Aufzählung sind jetzt nur oft und intensiv bespielte Systeme genannt.
« Letzte Änderung: 28.04.2014 | 07:38 von Luxferre »