Autor Thema: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam  (Gelesen 2326 mal)

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evil bibu

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[erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« am: 15.01.2013 | 16:15 »
Streets of Bedlam

"Bedford and Lamrose. Two sides of the same river. Two sides of the same coin. One, an affluent metropolis teeming with industry and aspiration. The other, a cesspool of crime and vice. Both dirty, both begging for the match that will set this whole city on fire.
Bedford and Lamrose. Locals call this place Bedlam. It’s a fitting name.
The Idea
Streets of Bedlam: A Savage World of Crime + Corruption is equal parts neo-noir, pulp detective fiction, and a bit of the ol’ ultraviolence thrown into a cement mixer and poured on top a heap of nameless bodies no one will ever miss.
It’s a modern urban setting full of despicable people doing awful things in the name of God, money, politics, or to pay off old debts. The stories shine light on the dark places of the human heart but it’s about finding diamonds in the rough, about good people in bad situations. The heroes may have questionable means but they have good intentions.
Of course, you know what they say about good intentions."

Kann jemand was dazu erzählen? Murks? Gut?

Offline Kardohan

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #1 am: 15.01.2013 | 18:39 »
Meine kurzen Eindrücke zu...

Aufmachung:
SoB ist stark an den genretypischen Comics orientiert, wie man an der Schwarz-Weiß-Grau-Rot-Farbgebung eines Sin City erkennt. Figurliche Darstellung fallen da aus dem Rahmen, treffen aber die Stimmung trotzdem recht gut.  

Das Layout der PDF funktional und selbst in 2 Seiten Darstellung gut auf einem kleineren Monitor lesbar.

Settingregeln:
Da gibt es einiges Neues. Die Charaktererschaffung der genretypischen Archetypen etwa, Regeln zu Reputation, Verhören, Nachforschungen, Backgrounds, die cinematische Charakterrolle (Held, Sidekick, Love-Interest etc) mit ihren Besonderheiten beim Bennie-Einsatz, die "dramatischen" Schadensregeln insgesamt usw usf.

Natürlich kommen ein paar passende Fertigkeiten hinzu, wie auch Talente. Hier profitiert das Setting von der erweiterten Talentpalette der SWDE.

Die Archetypen erhalten zu Spielbeginn ein passendes Ausrüstungspaket, daß durch äratypische Ausrüstung aufgehübscht werden kann, wenn man will.

Eine Kampagne gibt es nicht, dafür aber einige Einführungs-Szenarien und Regeln wie man selber welche erstellt. Die Tipps sind recht hilfreich, wenn man - so wie ich - mit den Konventionen des Genres nicht so vertraut ist.

Negatives:
Was mir etwas das Setting vergällt, ist das Who-Is-Who der Rollenspielszene, die im Rahmen des Kickstarters als NPCs auftauchen. Nicht an einigen Ecken, sondern ÜBERALL. Das nervt.

Wenn die Spieler sich auch in der Szene auskennen sollte man unbedingt die NPCs weitläufig umbenennen, um genervtes Augenrollen zu vermeiden.

Fazit:
Abschließend erhält man ein sich an den Noir-Comics orientierendes Setting, das dieses eigentlich ganz gut in die SW-Regeln umsetzt. Es ist HART und BRUTAL, aber für die Charaktere nur selten wirklich tödlich. Man hat hier eben Standvermögen, was zu den Comics gut passt.

Wenn man das Genre mag und kein ultratödliches Setting sucht, ist bei SoB gut aufgehoben. Man beachte aber, daß das Genre wirklich Geschmackssache ist.
« Letzte Änderung: 15.01.2013 | 18:46 von Kardohan »
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Offline LushWoods

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #2 am: 15.01.2013 | 19:13 »
Was Kardohan sagt.
Da ich kaum "Szenenamen" kenne ist dieser Negativaspekt auch kein Problem für mich. Eher schon der bisher fehlende Support.
Also keine Abenteuer, Plot-Points, One-Sheets oder Quellenmaterial in Aussicht. Ich hoffe ja stark das da noch was kommt, ansonsten heißt es: Konvertieren oder selber die Synapsen bemühen.

Mamenchi

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #3 am: 19.04.2014 | 16:38 »
Die Jahre sind an uns vorüber gezogen und auch Bedlams Sortiment wurde erweitert.

Wir starten ja jetzt eine Runde Bedlam und ich freu mich drauf, auch wenn ich nicht Fliegen kann ^^

gibts was zu empfehlen bei dem Setting?

Offline Kardohan

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #4 am: 19.04.2014 | 18:41 »
Außer der Abenteuersammlung Five Story Drop kamen bisher nur Kurzgeschichten und gepimpte Archetypen-Beschreibungen raus. Also im Wesentlichen so wie im Kickstarter angekündigt - nicht mehr und nicht weniger.
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Offline LushWoods

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #5 am: 4.05.2014 | 10:45 »
3 Dinge die mich etwas wundern (abgesehen von der "Namens-Sache"):
Manche Settingspezifischen Hindrances sind schon sehr seltsam und eher so als Halbedges (Dead inside?!) zu sehen.
Die Archetypen sind sehr unbalanciert.
Das Abenteuer im GRW ist sher, sehr "investigationlastig" und bietet relativ wenig Action/Kämpfe; viel weniger als das GRW vielleicht vermuten lässt.

Alles Sachen die ich jetzt nicht unbedingt als schlecht oder gewichtig werten würde, aber wundern tut's mich schon.

Offline Kardohan

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #6 am: 4.05.2014 | 18:27 »
- Viele Hindrances können sozusagen "positiv" eingesetzt werden, wie mache Edges auch "negativ". Es kommt auf den Kontext an. Und das Ist jemand der "Innerlich tod" ist, eine arme Sau. In seinem Job als Knochenbrecher vielleicht gut, aber darüberhinaus gibt es nicht viel - sollte es ihn überhaupt jucken.

- Die Archetypen sind nicht perfekt, aber so aus dem Rahmen auch nicht. Man muss sie im Kontext sehen...

- Ein brutal-harten Detektivsetting wirfst du vor "investigationslastig" zu sein? Härte zeichnet sich nicht unbedingt durch die Menge an Action/Kämpfe aus, sondern durch ihre Qualität im Rahmen der Geschichte. Unjustified violence and brutality ist auch hier einfach nur blöd, wenn man sie nicht plausibel begründen kann...
Nebenbei sollen ja die Charaktere für Action/Kämpfe sorgen, das Abenteuer nur für die Gelegenheit.
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Offline Skyrock

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #7 am: 4.05.2014 | 19:13 »
Es war ein verdammt mieser Maitag, wahrscheinlich der kälteste Maianfang seit Roosevelts Präsidentschaft, als ein junger Mann in mein Büro eintrat. Sein hellbrauner Anzug war ein bißchen weniger zerknittert als das Gesicht der späten Greta Garbo, und sein weißes Schnupftuch, mit dem er sich den Schweiß von der Stirn tupfte, ein bißchen weniger gräulich als meine venetianischen Blenden am Fenster. Sein Akzent verriet ihn als einen Landjungen aus den üppigen Wäldern von Pasadena. Normalerweise nicht mein Klientel, aber das Bündel Dollarscheine war ein sehr guter Anreiz, um ihm erst einmal mit seinem Problem zuzuhören. Ich stopfte mir meine Pfeife, während er sprach, und steckte sie mir an als er fertig war. Mit dem Mundstück zwischen den Zähnen antwortete ich ihm:

"Mein Sohn, ich weiß nicht wie du auf die Idee kommst, "Investigation" und "Action" seien zwei paar Stiefel, aber vielleicht arbeite ich auch im falschen Racket. Wenn ich einen Vierteldollar für jedes Mal bekommen würde, wo mir irgendein Scherge mit seinem Totschläger einen Scheitel zieht oder ich jemanden in einer Seitengasse durch die Mangel drehen muss, damit er die ganze verdammte Story ausspuckt, dann hätte ich ein bißchen weniger Vierteldollars als das Chryslergebäude Fenster hat. Ist vielleicht auch einfach nur mein verdammtes Glück als Bulldog, dass ich Schläger anziehe wie ein Hundehaufen die Schmeißfliegen..."

Ich nahm einen Zug von meiner Pfeife und fuhr dann fort.

"Letzten Endes bekommen wir hier alle die gleichen Karten ausgeteilt.
Naja, vielleicht alle außer diesen Monstern. Wo ich nur Schläge abschütteln kann wie Regentropfen von meinem Trenchcoat - zumindest solange ich noch einen Pint Rye zur Hand habe - puhlen diese Freaks sich blaue Bohnen aus ihrem Bauch und gehen dann wieder daran, mit bloßen Händen vom oberen Ende von Parkuhren zu naschen. Aber hey, dafür sind sie Monster. Das gute an ihnen ist, dass jeder schon bei ihrem Eintreten merkt, das mit ihnen was im Busch ist, und die meisten Gegner ballern erst mal ihr Magazin in diese Freaks leer, bevor sie sich für jemanden wie mich interessieren."

Ich blies einen Rauchkringel in die Luft, und schaute ihm nach während ich überlegte.


"Es ist eine verrottete Stadt mit verrotteten Regeln, wo ein Richter mit einem Keller voller Bootleg-Whiskey einen Mann ins Gefängnis schicken kann, nur weil er einen Pint in seiner Manteltasche hatte. Die Frage ist: Steckst du deinen Kopf in den Sand und beweinst dein Schicksal, oder stehst du auf und tust was, um trotzdem nicht unterzugehen? Ich wusste jedenfalls, was davon ich tue, als ich meinen Namen an das Glasfenster von dieser Bürotür anbringen ließ. Wie steht es mit dir, Sportsfreund?"
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Offline LushWoods

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #8 am: 14.05.2014 | 10:48 »
Nein, Kardohan, ich lasse es jetzt einfach in Zukunft komplett sein auf deinen gefilterten Mist zu antworten. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dumm von mir.   ::)
Das macht generell einfach keinen Sinn. Das haben dir schon genug Leute gesagt, aber es bringt ja nix.

Offline Kardohan

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #9 am: 14.05.2014 | 15:04 »
Autsch, dass tut weh... wtf?
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Hellstorm

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Re: [erzählt mir von...] Streets of Bedlam
« Antwort #10 am: 30.06.2014 | 08:37 »
Ich habe es bis heute nicht bereut. Sin City als Rollenspiel…war etwas was ich schon immer haben wollte und genau das bietet mir SoB.