Die Vermischung von Pantheons existiert auch. Farukan hat zum Beispiel Götter aus eroberten Regionen übernommen.
Und das finde ich erstmal ziemlich lecker. Regionalität ist eine der Möglichkeiten, eine wirklich unübersichtliche Götterwelt hinzukriegen.
Zu DSA1-Zeiten war ich ein großer Fan des Prinzips, dass die gleichen, wenigen Götter ("Die Zwölfe") überall angebetet werden. Denn hey - schließlich sind sie ja echt mächtige Götter mit echtem Einfluss, nicht wahr? Dann stellte sich aber heraus, dass das im Spiel gar keiner wirklich will, denn diese echten Götter mit echtem Einfluss würden den Laden ja allein schmeißen, ganz ohne Helden. Also machte man
die einzige wahren Götter, die aber nichts ausrichten können, daraus. Und das fand ich weniger überzeugend.
Schön finde ich bei Rollenspiel-Religionen, wenn keiner wirklich weiß, wo er dran ist. Sind die Götter überhaupt "echte Götter" oder sind sie in Wahrheit Menschen, Drachen, Feenwesen, Dämonen oder gar reine Erfindung? Ist der Sonnengott von X und der Herrschaftsgott von Y in Wirklichkeit die gleichen Wesenheit? Ist der Gott Z wirklich gestorben, schläft er nur, hat er sich von seinem Volk abgewandt oder kämpft er gerade woanders einen epischen Kampf aus? Was ist das für eine Gottheit, die die Flüchtlinge aus Z da mitgebracht haben, und wie reagieren die alteingesessenen Religionen darauf?
Denn seien wir ehrlich: Am Ende wollen wir ja Rollenspielen. Und wer eine religiöse Figur spielt, der will sich mit dem Thema Glauben auseinandersetzen. Er will nicht einfach nur wissen, dass er Recht
TM hat, sondern er will glauben, hoffen, beten, zweifeln, bekehren usw. Dafür scheint mir die Götterwelt von Lorakis derzeit ganz gut geeignet zu sein.