Weil ich so ein Fan von Was-wäre-wenn bin und gerade mal wieder über Splittermond diskutiert wird, das ich zwar kaum gespielt habe, im Kern aber doch ganz gut kenne, mal ein völlig realitätsfernes Szenario:
Wenn ich mich richtig erinnere, war die Zeit, als SpliMo an den Start ging, auch etwa die, zu der Modiphius 2D20-System und Fria Ligans Year Zero Engine mit den ersten Spielen an den Start gegangen sind. Modiphius und Fria Ligan haben ihre jeweiligen Systeme in der Folge als Haussysteme verwendet und immer wieder, oft stark abgewandelt, für neue Settings angepasst. SpliMo ist bei einem Rollenspiel geblieben.
Was glaubt ihr, wie hätte sich die Splitter-Engine entwickelt, wenn Uhrwerk damals einen ähnlichen Weg gegangen wäre? Die Frage zielt in zwei Richtungen: Zum einen möchte ich wissen, was eurer Meinung nach für Settings hätten erscheinen können (Lizenzen oder auch grob umrissene Originalsettings). Was mich aber eigentlich noch mehr interessiert ist die Frage, wie sich in solchen Spielen die Engine vielleicht entwickelt hätte – 2D20 hat ja auch mit Mutant Chronicles und Infinity sehr crunchig angefangen und war dann mit Star Trek und Dune irgendwann sehr leichtgewichtig. Hätte die Splitter-Engine einen ähnlichen Weg gehen können? Gäbe es ein Splitter-Engine-Spiel ohne Tickleiste?
Hätten wir heute Sternensplitter, Splitterpunk und Splitter der Angst? Oder ein SpliMo-basiertes Space: 1889? Splitter-Aera? Perry Rhodan auf SpliMo-Basis? Wäre das irgendwie cool, oder eigentlich sinnlos, weil evtl. das, was Splittermond typisch macht, zu eng ist? Ich sehe am Grundmechanismus nichts, was eng mit Lorakis verschaltet sein müsste, andererseits ist am Grundmechanismus aber auch wenig aufregendes – und die Besonderheiten von SpliMo wie die Tickleiste, das komplexe Wund-/Heilungssystem und die Meisterschaften würden vielleicht außerhalb des Fäntelalter-Kontextes nicht so viel Sinn ergeben?
Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass eine schlanke Variante des Splittermond-Systems ohne Tickleiste, mit vereinfachten Erfolgsgraden und weniger oder gar keinen Meisterschaften durchaus auch was zu bieten hätte und mit einem anderen Setting gut hätte ausprobiert werden können, ohne, dass man dabei den Splittermond-Spielern etwas weggenommen hätte. Und für die genannten Beispiele von Modiphius und Fria Ligan war es ja sehr gedeihlich, sich frei in unterschiedliche Richtungen entwickeln zu können.