Eine Freundin kommt nur selten zum Tischrollenspiel und bat mich, doch mal ein 1:1 Rollenspiel für sie zu leiten. Die Wahl fiel da auf
Cthulhu Confidential mit dem Gumshoe One-2-One Regelkern.
Wir spielen Fatal Frequencies:
In the offices of the New York Herald, Sadie Cane seeks reporter Vivian Sinclair‘s help. Sadie’s fiancé, George Preston, disappeared three days after a murder in his apartment block. Can Viv uncover the truth about George, and will Sadie like what she finds?
Grundsätzlich finde ich ja die Idee von Gumshoe ganz charmant, dass man für die wirklich wichtigen Hinweise zu den nächsten Szenen nicht würfeln muss, sondern diese "einfach" findet, wenn man nur die richtigen Fragen stellt.
Aber in der Umsetzung tue ich mich doch recht schwer damit: Ich bin ja so eine "aus der Hüfte improviesierend" Spielleitung, und da feste Hinweise zu haben, die ich nach festen Kriterien preisgebe, mit einem Szenendiagramm... das ist eigentlich so gar nicht meines
Positiv möchte ich dann aber hervorheben, dass das Buch die meisten Szenen und Bauteile gut beschreibt. Die Challenges sind in eigenen Ausriss-Kästen hervorgehoben, Querverweise mit Seitenzahlen gibt es meist auch, da ist sehr viel schön vorbereitet. Dazu gibt es dann auch ausdruckbare Karten für Problems und Edges, die man dann, wenn sie ins Spiel kommen ausgeben kann.
Leider sind insbesondere einige der Problems etwas.. unglücklich formuliert, so dass es schwer ist, sie direkt einzubauen. Also, sie brechen den Fluß der Erzählung und schieben auf der Metaebene zukünftige Ereignisse ein. Auf der einen Seite angenehm FATE-ig, auf der anderen Seite aber nicht ganz passend zu dem sonstigen Aufbau.
Und generell eben nur "sehr viel", und nicht "alles". Häufig suchte ich mich in dem Buch tot um eine Detailinformation zu finden, oder zu schauen, ob es dieses oder jene Handout auch tatsächlich gibt. Es braucht insgesamt doch recht viel Vorbereitung, damit man als Spielleitung auch wirklich alle Zusammenhänge und Konsequenzen im Kopf hat. Denn in den Szenenbeschreibungen steht eben dann doch nicht alles, was man in der Szene braucht, und mehr als einmal musste ich Dinge im Nachhinein geraderücken.
Das ist alles Jammern auf hohem Niveau - hauptsächlich wahrscheinlich, weil ich sonst anders spiele.
Wir sind so grob mit dem ersten Drittel durch, mal sehen, wie es demnächst weitergeht