Kannst du mal beschreiben, was für dich "simulationsorientiert" und was "storyorientiert" bedeutet?
Simuationsorientiert: Dinge passieren, weil sie plausibel sind, unabhängig davon, ob sie fair sind. Es liegt in der Verantwortung der Spieler, sich die Informationen zu beschaffen, die notwendig sind, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Combat as War ist die gängige Herangehensweise an Herausforderungen. Ich würde die Sandbox als radikale Form der simulationsorientierten Spielweise ansehen.
Storyorientiert: Dinge passieren, um die Handlung voranzutreiben. Die Spieler kommen leicht oder sogar automatisch an die notwendigen Informationen, um sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Weil TPKs etc. in dem Zusammenhang keine sinnvolle Handlung sind, sollten Herausforderungen so gestaltet sein, dass sie mit den vorhandenen Resourcen grundsätzlich machbar sind, d.h. sie werden als Combat as Sports organisiert. Die Radikalform ist der lineare Abenteuerpfad.
In der Praxis dürften meistens Mischformen vorliegen.
Gerade bei Kämpfen ist "fair" nicht ganz trivial, finde ich. Was ist z.B. der Unterschied zwischen einem herausfordernden Kampf und einem dramatischen?
Was meinst du in dem Kontext mit herausfordernd und dramatisch?
Davon ab bieten Systeme, die Monster mit Stufen versehen, eine grundsätzliche Messbarkeit des Herausforderungsgrades für Kämpfe. Bei DnD 4 und 13th Age kommt da hinzu, dass die Systeme recht stark mathematisch austariert sind. Grundwert wäre meines Erachtens (Summe Stufen Monster / Summe Stufen Abenteurer) ^2, wobei man bei Mooks schauen muss, wie man die umrechnet. Alles unter 1 sehe ich da als trivial an, auch 1 und knapp über 1 dürfte für einigermaßen gut gespielte Gruppen kein Problem darstellen. Genaue Bewertungen hängen aber von der Skalierung der Systeme ab, die bei 4e und 13th Age unterschiedlich ist.
Der Campaign Loss ist ja ein typisches Beispiel für Fail Forward. FF ist für mich stark an einen storyorientierten Stil gekoppelt, allerdings an einen eher nichtlinearen.