Gestern entnervt beiseite gelegt: "Der Gottbettler" von Michael M. Thurner. Ein faszinierendes Beispiel des leider noch nicht wenig genug beachteten Subgenres der Fäkal-Fantasy.
Pros: Ein phantasievoller, lebendig geschilderter Weltenbau. Vielleicht ein bißchen viele nichtmenschliche Völker auf einmal, aber auch wenn es hier schon für meinen Geschmack hart an die Grenze geht, bleibt es stimmig. Darüberhinaus versteht sich der Autor überdurchschnittlich gut auf Action-Szenen. (Manchmal etwas konfus, aber stets temporeich und spannend; und originell.)
Cons: Der Autor setzt in grenzwertigem Maße auf Ekeleffekte. Ich als Leser muß nicht in diesem Detailreichtum erfahren, wie ein Bettler genötigt wird, aus einem vollgerotzten Spucknapf zu kosten, was dem erkrankten Magier alles aus der Nase fließt und welchen Effekt es hat, wenn er sich das Gesicht mit Pferdeäpfeln einschmiert. Dies in Kombination damit, daß ich unter den Personen in diesem Buch nicht einen einzigen Sympathieträger ausmachen konnte (Der Cast wirkte eher wie ein Pissing Contest der Marke "Who's more badass/depressive/disgusting?") ließ mich ungefähr nach dem ersten Drittel des Buches auf "schnellen Vorlauf" umschalten und den Rest im Eilverfahren durchblättern. Der Eindruck blieb bestehen.
Gesamturteil: 2 von 5 Sternen.