http://www.rp-online.de/public/article/magazin/film/news/34827 Düsseldorf (rpo). "Da stelle mer uns janz dumm", ist der wohl berühmteste Satz der "Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Der Film hat auch sechzig Jahre nach seiner Uraufführung 1944 nichts von seinem Reiz verloren. Aller Kritik zum Trotz, es handele sich um NS-Propaganda.
Tatsächlich wurde die "Feuerzangenbowle" auf Betreiben des Nazi-Bildungsministers Bernhard Rust zunächst verboten. Erst eine Fürsprache des Haupdarstellers Heinz Rühmann führte dazu, dass Propagandaminister Göbbels sich den Film ansah.
Das Ergebnis ist bekannt: Die Feuerzangenbowle wurde aufgeführt und schnell zur erfolgreichsten Komödie des Dritten Reichs. Doch obwohl der Film in die Strategie der NS-Diktatur passte, die Bevölkerung von ihrem Elend abzulenken, bezieht er seinen Charme aus Rühmanns Spielweise und der Situationskomik.
Schon der Plot bietet genügend komische Spannung: Der Schriftsteller Hans Pfeiffer ist von einem Privatlehrer unterrichtet worden. Er kann bei einem Männerabend keine lustigen Geschichten aus seiner Schulzeit beitragen.
Nach einigen Gläsern Feuerzangenbowle wird beschlossen, dass Hans noch einmal die Schulbank drücken muss. Anstelle seines jüngeren Bruders holt Hans Pfeiffer nun die Streiche der Pennälerzeit nach und wird zum Lehrerschreck. Nebenbei findet er die Liebe seines Lebens.
Ein nicht zu unterschätzender Erfolgsgrund liegt allerdings bereits Heinrich Spoerls Roman zugrunde: Der Wunsch, die eigene Jugend noch einmal besser erleben zu können. Ein Wunsch, den ganz besonders die Kriegsjugend hatte. Einige der jugendlichen Darsteller selbst konnten diesen Traum nicht mehr träumen. Sie waren nach Abschluss der Dreharbeiten im Krieg gefallen.