Ich würde bei Deiner Idee bleiben und einen gefallenen Paladin spielen. Einen, der oft genug erlebt hat, dass die begnadeten oder nur milde bestraften Verbrecher nicht nur wieder rückfällig werden, sondern immer schlimmere Gräuel an Zivilpersonen begehen, weil ihnen (nach Meinung deines Charakters) einfach der Respekt vor dem Gesetz fehlt.
Einen Paladin, der dann erlebt hat, wie die ganzen Weicheier seines Ordens sich von ihm abgewandt haben, als er mal "richtig" das Gesetz vollzogen hat - vielleicht sogar mit einem Hauch persönlicher Motivation, da kann das Rachemotiv mitschwingen. Vielleicht hat so ein milder 20-Sozialstunden-Richter einen chaotisch bösen Erzfeind des Paladins freigelassen und dieser hat dann die Familie des Paladins Dämonen geopfert, bis dein Paladin ihn endlich zur Strecke gebracht hat. Ja, klar, er hat sich ergeben und war waffenlos - aber sein Tod durch dein Richtschwert war gerecht. Du hast geschworen, dass Du in Zukunft alles tun wirst, um solche Verbrechen zu vereiteln.
Und diese ganzen Mistkerle deines Ordens, die normalerweise jedem Raubmörder und Vergewaltiger wegen seiner schlimmen Kindheit verzeihen, haben sich auf einmal von dir abgewandt! Dein Oberpriester verlangt, dass du Buße tust für eine Tat, die nicht nur notwendig, sondern auch richtig war! Und selbst dein Gott lässt dich hängen und gewährt dir keine Kräfte mehr, dieser Waschlappen und Verbrecherfreund! Für sowas gehören die auch zur Verantwortung gezogen.
Zum Glück gibt es da jemanden, der keine Hemmungen hat, zu tun, was getan werden muss, damit unschuldige Bürger nachts sicher vor Dämonen schlafen können. Jemand, der dir helfen wird, diese morsche, korrupte Kirche zu beseitigen, unter der Verbrechen und Dämonenanbetung gedeihen wie Unkraut. Jemand, der dir die Macht geben kann, eine neue, sichere, ordentliche Welt aus der Asche der alten zu formen...