OT: il Principe
Il Principe soll möglicherweise Satire-Schmeichelei oder vergiftete Schmeichelei - vergifteter Rat für Cesare Borgia gewesen sein.
das Vorwort zu dem (umfangreichen!) Brief il Principe liest sich eher wie ein Bewerbungschreiben, um wieder in Ämter zurückgerufen zu werden
um beim Thema zu bleiben:
Machiavelli empfahl dem handelnden Alleinherrscher eine ganze Menge, was nach moralischen Gesichtspunkten verwerflich war und ist. Lügen, betrügen und die Nacht der langen Messer etc pp.
aber alles wohldurchdacht und sorgsam bemessen! Als Werkzeug in einem Plan und nicht als psychopatischer Selbstzweck.
"Böse" Charaktere im Rollenspiel darzustellen hat so seine Tücken. Es artet schließlich zu schnell in Klischees und alberne Übertreibungen aus.
In Shadowrun ist der gewaltsame Tod von (Meta)Menschen integraler Bestandteil des Konzeptes.
Denn selbst bei "neuer Frankfurter Schule" sterben Menschen (nämlich die Runner, wenn es schiefgeht. KonSicherheit schießt nicht mit Wattebauschen)
Ist SR jetzt ein "böses" Spiel mit "Bösen" Chars? Nach BRD-Strafbuch ja...
Spielen wir jetzt dort aber alle abgetickte Huren-Ripper? Eher nicht... aber wenn wir den Wetwork-Job annehmen, den Präsi des örtlichen Dolcett-Clubs umzulegen?
ist das in Ordnung? Nach Straßensamurai-Codex ist es verwerflich, Wetwork=Auftragsmord anzunehmen
Also, Böses tun, um Gutes zu erreichen?
Über Leichen gehen, um schlimmeres zu verhindern?
Natürlich könnte man einen toxischen Schamanen in der Variante Strahlemann spielen, der samt seiner Vergifter-Truppe einen Run gegen ein Atomkraftwerk plant und durchzieht, nur um dann ein neues Tschernobyl auszulösen. Das wäre Böse.
Aber wo wäre die rollenspielerische Herausforderung?