Dieses Setting war zu overhyped und lieferte dann ein lauwarmes Burgerbratermenü - kurzzeitig sättigend, aber dann irgendwie fad.
Ok, es ist sind viele detaillierte und gut beschriebene Encounter in diesem "Zufallsdungeon". Es gibt auch einen halbwegs interessanten Metaplot. Die Aufmachung und Illus sind 1A.
ABER... es ist Suzerain! Diese unnötigen verkorksten Metaregeln zwingen einen zu viel zu viel notwendigen Umarbeitungen, denn eigentlich werden sie hier DEFINITIV nicht benötigt. Bennies werden hier nach jedem Encounter wie Bonbons verteilt und sofern die Spieler haushalten können, ist der "Meatgrinder" nur ein zahnloser Häcksler. Wenn ich Bennies (bzw. Suzerains Pendant) auch gegen das Ableben des PCs einsetzen kann, kommt es fast schon zu einem Feeling pulpiger Unkaputtbarkeit. Also warum nicht gleich diesen Dungeon mit den Regeln des Fantasy und Pulp Companions aufziehen ohne diesen Suzerain Gedöns?
Die Encounter sind abseits des typischen "Notice - Kill monster - Loot", aber für ein halbwegs intelligenten Rollenspieler alter Schule keine wirkliche Herausforderung. Die Monster sind angenehm knackig, aber mit guter Teamarbeit und Benniemanagement kein Thema.
Ohne den Tile Set kannste das Setting vergessen - also unbedingt mitbesorgen. Diese Teile erleichtern das Leben enorm - bedenke Zufallsdungeon.
Um mal von Suzerain wegzukommen, sind die Regelmechaniken hinter dieser Reihe eigentlich beliebig und mit Leichtigkeit austauschbar. Der Kickstarter ging ja für eine SW und PF Version, aber mit ein klein wenig Arbeit kann man da jedes aktuelle Regelsystem reinpfropfen.
Was ja auch z.T. das Gefühl der Fadheit ausmachte. Ein halbwegs fordernde Nummernshow an Encountern, mit einem im Prinzip beliebigen Regelsystem (das dementsprechend kaum auf die Eigenheiten desselben eingeht) mit einer versprochenen "Härte", die es nicht liefert.
Für meinen Geschmack ist auch zuviel "ClockworkPunk" drin und zuviel "Fiction", die für das Spielen absolut keinen Mehrwert liefert und noch nicht einmal wirklich gut ist.
Aber vielleicht bin ich nach über 30 Jahren Rollenspiel und mehreren selbstgebastelten Mega(Death)Dungeons als Jugendsünden auch einfach nur "satt". Für mich ist Rollenspiel mehr als nur die repetetive, einschläfernde Routine eines schlußendlich unmotivierten Dungeoncrawls... insbesondere wenn es mehr als ein Dutzend Räume werden.
Fazit: Wenn es irgendwann mal wieder als Sonderaktion bei DriveThru angeboten wird, kann man es mal mitnehmen - gleichgültig für welche Grundregeln. Dann schlachtet man es wie die Grimtooth Traps für die eigenen Abenteuer egal mit welchen Regeln aus.