Ich fand es wirklich sehr entspannend mal wieder eine ganz neue Art der Herangehensweise von Spielern zu sehen.
2. Abend, Fortsetzung:
Kaum sitzen alle außer Anna im Auto, wird auch schon das Paket geöffnet. Darin befindet sich ein nahezu schmuckloses, goldenes Kästchen und ein runder Behälter aus Leder in dem etwas herumrollt. Das Sigel des Behälters ist schnell gebrochen und der Inhalt, ein kleiner Ring fällt zwischen Sitz und Mittelkonsole. Conrad fischt den Schatz ohne Probleme wieder heraus. Auf dem Kasten und dem Ring prangt ein großes C. Anke versucht den Ring anzuprobieren, aber er passt an keinem Finger, ganz im Gegensatz zu Carola. Der Ring wickelt sich beinahe selbstständig fest und ihr wird für einen Moment schwindelig. Als sie sich wieder unter Kontrolle hat, bemerkt sie ein Leuchten welches von dem goldenen Kästchen ausgeht. Auf nachfragen wird ihr klar, das nur sie das Leuchten sehen kann. Sie schaut noch mal nach draußen, ob die Luft rein ist und glaubt kurzfristig eine freie Stelle gesehen zu haben an der kein Regen fällt. Sie wundert sich zwar, ignoriert das Phänomen aber.
Sie nimmt die kleine Box in die Hand und versucht das Schloß, welches ebenfalls wie ein C geformt ist, zu öffnen. Aber welches Werkzeug sie auch aus der Detektivausrüstung ihres Bruders versucht, nicht scheint zu klappen. Erst als sie den Ring auf das Schloss drückt hört man es deutlich im Innern klicken. Alle starren wie gebannt auf das Kästchen als Carola den Deckel anhebt, da klopft es laut an der Fensterscheibe (Anna haut auf den Tisch, was ein Spaß).
Anna hat es gerade rechtzeitig geschafft um zu sehen, was die Gruppe denn nun gefunden hat. In dem Kästchen befindet sich das Gehäuse eines Kompass oder einer Uhr. Im unteren Deckel sind sechs Vertiefungen zu sehen und der obere Deckel hat in der Mitte ein Loch. Anke ist sofort klar, das die restlichen Teile an den anderen Orten versteckt sind. Auf der Fahrt nach Barking stellt Carola fest, das ihr Handy offenbar eine Störung hat. Das Bild ist verzerrt und es nimmt keine Befehle mehr an. Dem Rest geht es genauso, kein Smartphone oder Handy funktioniert korrekt.
Immer wieder schauen sich die Leute nach dem grauen Wagen um, der sie zuvor verfolgt hatte, aber er ist nirgends zu sehen. *Anmerkung: Conrad wird ziemlich nervös und wir machen mal eine Pause. Ich erkläre ihm das es sich um ein Spiel handelt und ihm nichts passieren kann. Er argumentiert, das er lieber ein Maschinengewehr hätte und einen Bugatti Veyron, denn der Audi ist langweilig. Grrrffzzlll, was soll man da sagen? Carola meint es sei zwar unheimlich, aber total cool.
Leider hat Cromwells Watering House erst in zwei Stunden geöffnet, also entscheidet man sich kurzerhand für die dritte Lokation in Holloway. Eine Reihe Bäume, insgesamt 14 Stück, sind das letzte Hindernis, denn nirgends steht geschrieben von welcher Seite man den richtigen, den 11., Baum abzählt. Also teilt sich die Party auf. Anke und Conrad, Anna und Carola.
Anke und Conrad sind, auch wenn sie es noch nicht wissen, am richtigen Baum. Die Bäume haben jeweils einen Abstand von ca. 100 Schritt. Während Anna und Carola übereifrig suchen, klettert Conrad auf den Baum und sieht sich um. Just in diesem Moment wird Anke von einem Mann in alten (ca. 19. Jhd.), aber sehr vornehmer Kleidung angesprochen.
Misstrauisch wie sie ist, will sie natürlich wissen, wer der Fremde ist und dieser antwortet prompt: "Jules."
Im Testament wird ein Jules beschrieben, der mit dem Onkel immer auf Reisen gewesen ist. Mehr aber auch nicht. Anke reicht das nicht, sie bleibt misstrauisch und will gleich wissen warum er gerade jetzt hier ist. Jules behauptet er suche den Kompass um ihn zu zerstören. Seine Macht sei zu groß und die Gefahren die hinter seinem Geheimnis lauern mannigfaltig. Conrad beobachtet das ganze von oben und entdeckt dabei ein verschnürtes Paket an einem Ast in der Krone des Baumes. Das Seil mit dem das Paket verschnürt befestigt wurde ist brandneu. Mit seinem Taschenmesser schneidet er das Paket los und steckt alles in seinen Rucksack.
Währenddessen wünscht Jules Anke alles Gute und warnt sie aber eindringlich davor den Kompass zu nutzen. Er und ihr Onkel Wilbert hatten auf Ihren Abenteuern einfach nur ausgesprochenes Glück und er möchte nicht, das sich die Familie seines Freundes in Gefahr begibt. Daraufhin geht er seines Weges.
Als Conrad vom Baum steigt kommen auch Anna und Carola zurück. Conrad berichtet was er gefunden hat und sie gehen zurück zum Auto.
Wieder öffnen sie das Paket und finden ein bleiernes Kästchen, auf das eine Sonne graviert wurde. Daneben befindet sich eine Röhre aus Silber, etwas 25 cm lang. Auf dem Deckel der Röhre ist ein stilisiertes Auge. Als Anke die Röhre untersucht findet sie einen kleinen Zettel auf dem steht "Großtante's" - Blick. Nach Aufforderung von Conrad, hält sich Anke den Deckel vors Auge, so das sie von innen hinein schaut. Alles wird plötzlich blendend hell und für einige Momente kann Anke auf dem Auge nur Lichtpunkte sehen. Nach mehreren Versuchen spricht sie den Kosenamen ihrer Großtante aus und die silberne Röhre wird zu einer sehr hellen Taschenlampe. Und als das Licht der Lampe auf das Kästchen fällt, öffnet sich dieses.
Darin finden Sie eine Art Uhrwerk mit Dutzenden Zahnrädchen, Federn und Unwuchten. Das zweite Teil.
Dank des Londoner Nachmittagsverkehr kommt die Gruppe erst gegen 18 Uhr wieder zurück zu Cromwells Watering House. Auf der Fahrt haben sie wieder den grauen Wagen gesehen, aber als sie in einem nahegelegenen Parkhaus warten kommt nur ein alter, grauer Rover nach ihnen hinein gefahren. Ein altes Mütterchen sitzt am Steuer und bittet sie mit dem Aufzug auf sie zu warten. Die Dame ist sehr freundlich und eine Minute nach dem die Charaktere das Parkhaus verlassen haben, ist sie auch schon vergessen.
Der Fußweg zum Pub ist nicht weit, ein dunkelhäutiger Junge schenkt Anna eine blaue Hyazinthe, einen sogenannten "Blauen Stern". Als Anke die Tür zur Gaststätte aufmacht, verlässt gerade ein Mann die Kneipe. Im Augenwinkel erkennt Anke den Mann, der ihr das Testament gebracht hat, Mr. James Wilson. Er erklärt, das dies seit Jahren sein Stammlokal ist und er es heute, nach seinem Deutschland-Aufenthalt, aufgesucht hat. Die Geschichte klingt plausibel, also verabschiedet und rein in den Pub.
Als die Tür ins Schloss fällt, hört der Leier-Mann auf zu spielen und es wird gespenstig ruhig. Alle Blicke der Gäste ruhen auf der Gruppe. Anna winkt einmal in die Runde und sagt "Hello!". Und schon ist alles wieder ganz normal. Die Gruppe geht an die Bar, man bestellt etwas zu trinken und kommt mit dem Barmann, welcher ständig "Damn!" und "Bloody Nightmare!" flucht ins Gespräch.
*Anmerkung: Carola beschwert sich darüber das kein Engländer "Damn!" sagt worauf ich sie frage woher sie weiß woher der Mann denn kommt.
Es stellt sich heraus, das Scotti (wie originell) aus Scotland, sprich Schottland kommt. Und genauso spricht er auch, keiner versteht was der Mann von sich gibt. Aber als der verstorbene Onkel benannt wird dreht Scotti erst richtig auf. Was für ein toller Kerl dieser doch gewesen sei und gibt gleich eine Lokalrunde aus. Anscheinend kannte jeder in dem Pub Wilbert Goodberry und jeder mochte ihn. Ein Gast, der alte George, gesellt sich an die Bar und spricht die schüchterne Carola an. Er erzählt von fliegenden Schiffen, von Zauberei und drei Zwergen, die das beste Ale das er je getrunken hat, gebraut haben. Als Carola fragt, warum George ihren Großonkel so toll gefunden hat, beugt sich der Alte vor und flüstert. "Lad, wennde g'sehen hättst was diese Augen g'sehen ham würdst nich anners reden."
Scotti, der rothaarige Barmann fragt derweil ob sie die anderen Teile schon hätten. Er erklärt dies damit, das die bleichen Männer auch nach dem "Ding" suchen und das der Pub der sicherste Ort in London sei. Jeder der anwesenden Gäste würde sein Leben für Wilbert Goodberry geben, hat er ihnen doch soviel wundersame Orte gezeigt. Ein Blick durch den Raum von Anna bringt ihr Bestätigung. Da sie die beiden anderen Teile haben, bittet Scotti die Gruppe zu warten während er das letzte Paket holt. Als er nach hinten geht fordert er noch zwei seiner Gäste, Brad und Pitt, auf die Tür zu bewachen. Die beiden sehen aus, als würden sie ohne Problem ein Pferd zerreissen. Dann verschwindet Scotti.
*Anmerkung: Hier hab ichs dann verkackt, ich wollte eigentlich die alte Dame aus dem Parkhaus reinkommen lassen, aber da ich die ganze Geschichte zu 70% aus dem Handgelenk spiele, hab ich nicht mehr dran gedacht.
Kaum ist Scotti eine Minute weg fliegt die Tür der Kneipe aus dem Rahmen und schleudert Brad und Pitt einige Schritte zurück. Als sich der Staub gelegt hat steht ein hochgewachsener Mann in der Tür, Jules! "Schön, mal wieder Zeit für alte Freunde zu haben." sagt er mit einem hämischen Grinsen und verlangt den Kompass.
Es gehört schon etwas mehr dazu um Brad und Pitt auszuschalten und so stürzen sich die beiden Hünen auf den Neuankömmling. Zur Überraschung schleudert Jules die beiden wie Spielzeug durch den Raum. Als das Ende unausweichlich erscheint, humpelt eine kleine Gestalt zwischen Jules und die Gruppe.
"Time for Georgies last trick.", sagt der alte George mit einem Lächeln zu Carola.
Siegessicher schreitet Jules auf den gebeugten Mann zu, der mit zitternden Händen einen kurzen gebogenen Stab aus der Tasche zieht. Als Jules dies sieht, wird er noch bleicher als zuvor. Mit einer Selbstsicherheit, die man ihm nicht zugetraut hätte, richtet sich George auf und schnippst mit dem Stab in Jules Richtung. Im selben Moment kommen magische Worte über seine Lippen: "Mächtiger Badabum!".
Jules wird von einer unsichtbaren Kraft rücklings auf die Straße geschleudert, einige Autos hupen, irgendwo kracht es. George, der sichtlich erschöpft ist, ruft der Gruppe zu sie soll sich bewegen! Aus der Starre erwacht fliehen Anna, Anke, Conrad und Carola in die Küche hinter der Bar in der sie auf den überraschten Scotti treffen, der gerade aus dem Keller kommt. Schnell erklärt sich die Situation und Scotti flucht, das er nie einen "Blauen Stern" zur Hand hätte wenn er das Gemüse mal brauchte. Anna zieht die Hyazinthe hervor und gibt sie dem alten Schotten. Der zieht eine urige Donnerbüchse hinter der Tür hervor und stopft die Blume in den Lauf. Dann weißt er die Anderen an, den Kompass zusammen zu bauen und von hier zu verschwinden! Die letzten Worte die sie von Scotti hören sind: "Georgie, hold the line, Artillery incoming!"
In der entstandenen Hektik fällt es Anke, die normalerweise alles mögliche reparieren kann, sehr schwer die Teile richtig einzufügen. Plötzlich zieht der Hund wie verrückt an der Leine Richtung Keller. Carola, die die Leine hält sieht dort die Luft flackern und warnt den Rest. Anna schnappt sich eine Pfanne und greift die Luftspiegelung an, verfehlt aber.
Ein dürrer, großer Mann, mit einem Safarihut und einem Zwicker auf der Nase wird plötzlich sichtbar und beugt sich zu dem Hund runter. "Ja meine Kleine, heute habe ich kein Leckerli für Dich."
Die Truppe ist völlig verwirrt, anscheinend kennt der Hund (Mona) den Fremden. Conrad zieht das Foto, welches dem Testament beilag heraus und zeigt es seiner Mum, Anke. Sofort erkennen sie den Initiator der Geschichte, Onkel Wilbert.
Es gibt eine kurze Wiedersehensszene, dann dringt Lärm aus der Schänke und Wilbert wird über Jules ausgeklärt. Mit ernstem Gesicht zieht er einen alten Degen, dreht die Enden seines Schnurbarts zurecht und verabschiedet sich, da er seinen Freunden beistehen muss. Er besteht darauf, dass die Gruppe den Kompass benutzt, da es der Einzige auf dieser Welt ist und Jules ihnen nicht folgen könne. Dann geht er in den Schankraum und schließt sich Scotti und George im Kampf an.
Gemeinsam gelingt es der Gruppe die Kompassteile zusammen zu fügen. In der Mitte eines großen Ringes erscheint ein Planet, der Erde nicht unähnlich. Wie im Testament beschrieben drückt Anke die Krone und die reale Welt verschwindet.
*Rest kommt noch.