Autor Thema: Surturs Basteltagebuch  (Gelesen 4571 mal)

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Offline Skele-Surtur

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Surturs Basteltagebuch
« am: 2.04.2013 | 15:23 »
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Mich würde mal interessieren, wie ihr schon improvisiert, umgebaut und umfunktioniert habt fürs LARP. Was sind eure pfiffigen Ideen? Preiswert, leicht, schnell oder wenigstens ungewöhnlich - welche Dinge aus Wald, Speicher, Keller, Flohmarkt und 1-€-Laden haben ihren Weg in euren Fundus gefunden?

Ich plane auch, in absehbarer Zeit mal einen Guide zu schreiben, mit dem notorisch klamme Einsteiger ihre Ausrüstung für den ersten Con zusammensuchen können, daher wollte ich mal die Expertise und Erfahrung zusammensuchen, die man so im Netz findet. Ja, das :T: ist kein großes LARP-Forum, aber hier tummeln sich weit weniger Honks und Vollpfosten, als in den großen LARPforen, die jede sinnvolle Sammlung in kürzester Zeit zuspammen und rumnerven.

Edit: Okay, nachdem sich offenbar niemand für diesen Thread interessiert, funktioniere ich ihn einfach um, um mein Basteltagebuch hier reinzustellen.
« Letzte Änderung: 9.09.2013 | 12:32 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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1. Gebetsperlenkette

Die Gebetsperlenkette ist ein einfaches Accesoire, mit dem auch eine relativ unspektakuläre Klamotte einfach aufgemöbelt werden kann. Sie ist geeignet für Priester, Schamanen und andere spirituelle Charaktere.

Ich habe meine Gebetsperlenkette aus einem alten Holzperlenvorhang und etwas Sisalschnur hergestellt. Sisal gibt es in Baumärkten für unter 6,- € pro 20m, gebraucht werden je nach Länge der Kette nichtmal 1m, so dass man am Ende noch jede Menge Sisal für andere Zwecke über hat.
Wer keinen Holzperlenvorhang hat, muss sich seine Perlen eben im Bastelgeschäft kaufen.

Herstellung ist denkbar einfach: Nylonschnur des Perlenvorhangs zerschneiden, Perlen sammeln, Schnur in entsprechend der geplanten Länge abmessen und abschneiden (jeweils noch etwas mehr Schnur an beiden Enden einplanen, zum Verknoten), auffädeln und an beiden Enden verknoten. Fertig.
Der Perlenvorhang hat den enormen Vorteil, dass die Perlen schon abgenutzt aussehen, braun lassiert waren und unregelmäßig sind, ergo das ganze nach Handgemacht aussieht.
Maschinell hergestellte Perlen aus dem Bastelladen müssen evtl. noch behandelt werden, damit das Ganze nach was aussieht.

Kostenpunkt
Perlenvorhang: 0,- € (Kellerfund), von Holzperlen aus dem Bastelladen weiß ich es nicht.
Sisalschnur: 5,- €, wenn man sie neu kaufen muss, wer schon hat: Irrelevant. Selbst bei einer überlangen Gebetsperlenkette von 2m wären es umgerechnet weniger als 30ct.

Zeitaufwand: in meinem Fall etwa eine Stunde, da meine Perlenkette Überlänge hat und die Perlen unterschiedlich dicke Löcher hatten, weswegen einige nur schwer über die Schnur gepasst haben. Wenn alles flutscht sollte es bei einer kürzeren Perlenkette in etwa 10 Minuten zu machen sein.

Erforderliches Geschick:
Nonexistent. Du musst kleine Holzperlen auf eine verdammte Schnur fädeln und einfache Knoten machen können. Das ist selbst mit zwei linken Händen und zehn Daumen noch machbar.

Variationen:
Symbole, die zum Charakter passen, können, wenn z.B. als Anhänger verügbar, zwischen die Perlen oder in die Knoten am Ende gesetzt werden. Wer ganz krass drauf ist und viel Zeit, Fingerfertigkeit und Ambition hat, kann die einzelnen Perlen mit aufgemalten oder eingeritzten Symbolen verzieren.
Statt Sisal können sicher auch andere Schnüre verwendet werden, aber Sisal hat den Vorteil, ziemlich robust zu sein und als Naturfaser sieht er auch dann noch intimig aus, wenn etwas davon an den Enden oder zwischen den Perlen hervorblitzt.
Leder wird afaik garantiert reißen.

Bewertung:
Nützliches Accessoir. Wertet nicht nur die Gewandung von Charakteren auf, kann auch in Zauberrituale oder Gebete eingefügt werden und so z.B. als Zauberfokus fungieren.
« Letzte Änderung: 12.07.2015 | 11:41 von Skele-Surtur »
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1. "Armschienen" (Leder)

Armschienen sind fast schon obligatorisch. Die meisten LARPer haben welche. Sie sind sehr einfach hergestellt und setzen zu nahezu jeder Gewandung einen Akzent, der den Charakter gleich ein wenig "ausgerüsteter" aussehen lässt.

Ich habe meine Armschienen aus Lederabschnittsresten hergestellt - wenn man einen saubereren Look will, lohnt es sich aber sich nach größeren Stücken umzusehen. Will man richtigen Rüstungsschutz damit erreichen, sollte man auch anständiges Rüstleder verwenden, aber da sind wir dann nicht mehr bei "schnell, leicht und preiswert"
Als erstes brauchen wir einen Form. Die kann man auf Pappe oder auch Papier vorzeichnen. Ich empfehle aber Pappe, z.B. von einem Frühstücksflockenkarton, da der nicht so verrutscht.

Die Grundform ist ein entlang der senkrechten Achse symetrisches Trapez. Die untere Kantenlänge entspricht dem Umfang des Handgelenks, die obere Kantenlänge entspricht dem Umfang des Unterarms an der Stelle, an der die Armschiene abschließen soll. Die Höhe des Trapezes entspricht der Länge, die die Armschiene am Ende haben soll. Dies ist die Grundform. Sie kann erweitert werden, in dem man die senkrechtachse über die obere Kante verlängert und so ein Fünfeck entstehen lässt oder, wenn man die obere Kante durch eine nach außen gewölbte Kurvenlinie ersetzt.

Nun schneidet man die Grundform aus und hat damit die Armschienenschablone. Man nimmt nun ausreichend große Lederstücke, legt die Schablone aus, fährt die Kanten mit einem weichen Bleistift nach und schneidet die Armschiene dann ganz einfach aus dem Leder heraus. Bei dickerem Leder benützt man dafür ein Teppichmesser oder etwas in der Art, bei dünnem, weichem Leder genügt eine Haushaltsschere.

Nun geht es weiter mit der Schnürung. Man kann natürlich auch Schnallen anbringen, aber dafür müsste man sich erst Schnallen besorgen... und dazu haben wir jetzt keine Lust.
Für die Schnürung brauchen wir erstmal eine Lochzange oder einen Lochmeißel. Gehen wir mal von einer Lochzange aus, denn sowas hat man eher im Haus. Die Schnürung funktioniert wie bei einem Turnschuh auch, also braucht man drei bis fünf Löcher auf jeder Seite der Armschiene und mit Seiten sind die schrägen Kanten des Trapezes gemeint. Loch die Dinger einfach in gleichmäßigem Abstand rein.

Nun braucht man noch Metallösen, die man in jedem Ledergeschäft für wenig Geld bekommt. Die werden ganz einfach in die Löcher gesetzt und mit einem oder zwei kurzen Hammerschlägen reingedrückt. Wenn das Leder dick genug ist, kann man auf die Ösen verzichten, dünnes Leder brauchen sie aber, da es sonst einreißt. Ich würde dazu raten, welche zu benutzen, sicher ist sicher.

Jetzt brauchst du noch Schnur für die Schnürung. Schnürsenkel sind stabil und lassen sich gut binden, sehen aber nicht so wirklich cool aus. Lederschnürre sind intimig, werden aber brüchig und gehen irgendwann kaputt. Nimm, was da ist und dir passend erscheint. Einfädeln, wie bei einem Turnschuh auch. Deine Armschiene ist nun einsatzfertig und kann beliebig druch Aufnieten von Leder oder auch Metallstücken erweitert, verschönert und verbessert werden.

Kostenpunkt
Wenn man das Werkzeug (Hammer, Lochzange) da hat, nur wenige €uro, kommt aber darauf an, wo das Leder her ist. Die Ösen bekommt man billig im Bastelladen oder Internet.

Zeitaufwand: Etwa eine halbe Stunde, je nach dicke des Leders und ob man noch was mit draufnieten will, oder die Armschienen erstmal blank benutzt. Wer routine hat, schafft es in bedeutend kürzerer Zeit.

Erforderliches Geschick:
Kaum. Du solltest ein gleichmäßiges Trapez auf ein Stück Pappe zeichnen und ausschneiden können, es muss aber nicht milimetergenau sein, also wirklich keine große Herausforderung.

Variationen: Die Form kann soweit variiert werden, wie man es sich selber zutraut, verschiedene Lederschichten erlauben es, die dicke zu variierten, müssen dann aber zusammengenietet werden. Je nach vorhandenem Geschick kann man eine ganze Menge machen, um der Armschiene eine persönliche Note zu verleihen.

Wer keine größeren Lederstücke hat, kann auch mehrere kleinere zusammenlegen und dann miteinander verbinden, entweder zusammennähen oder, wer sich das nicht zutraut, weitere kleine Stücke versetzt über die Lücken legen und das ganze zusammennieten. Sozusagen Puzzlespielen mit Lederstücken. Denkbar wäre auch, einen Ledergürtel zu zerschneiden und quasi einen Lammellen-Armschutz daraus zu basteln.

Bewertunbg: Fast schon obligatorisch. Wertet jede einfache oder improvisierte Gewandung auf und wenn man dickes Leder oder mehrere Schichten genommen hat, bieten sie sogar In-Time Rüstungsschutz. Auch geeignet, um nicht so ganz intimige Ärmelabschlüsse zu kaschieren.
« Letzte Änderung: 12.07.2015 | 11:45 von Skele-Surtur »
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There we go. Nachdem sich niemand sonst für diesen Thread zu interessieren scheint und sich beteiligen möchte, benutze ich ihn einfach in Zukunft als Basteltagebuch.
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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #4 am: 9.09.2013 | 13:21 »
Dieser Schild entsteht nicht, weil ich einen Brauche - ich habe den Schildkern gesehen und dachte: das muss ich ausprobieren.

Folgendes Material habe ich benutzt:


- Den Innenteil der Rückenlehne eines ausgemusterten Bürostuhls
- Das Schaumstoffpolster einer ausgemusterten Gartenmöbelgarnitur
- Den abgebrochenen Griff eines Gartenspatens
- Ein wenig Rohrisolierung
- Zwei Schrauben mit Muttern und Unterlegscheiben
- Ein kleines Stück Sperrholz
- Gaffertape
- Eine alte Tischdecke
- Pattex
- Farbreste

Werkzeug:
- Feile
- Raspel
- Handsäge
- Bohrer
- Bastelschere



Zunächst der Griff. Ihn habe ich aus dem alten Schaufelgriff gefertigt. Dazu habe ich den oberen Quergriff einseitig abgesägt. Die Länge des Quergriffs ist ideal, weil meine Hand dann bequem um den Schildgriff passt und idealen Abstand zum Schildkern hat.

Den abgesägten Stumpen des Quergriffes habe ich nachher auf der anderen Seite unter den Griff gelegt, um diese zu stützen.
Auf beiden Seiten musste ich ein wenig mit der Feile und der Raspel zu Werke gehen, damit er gut aufliegt.
Danach habe ich Griff und Quergriff durchbohrt, denn er wird nun an den Schild geschraubt. Auf Kleber habe ich an dieser Stelle verzichtet.

An der oberen Stelle hatte der Schildkern bereits eine Bohrung, in die meine Schraube von der Dicke her perfekt hineingepasst hat. Dort ist der Kunststoff der Stuhlrückenlehne ausreichend dick, so dass sie nicht einreißen dürfte und auch die Unterlegscheibe passt wie ausgemessen auf die Verdickung.

Leider trifft das auf die untere Stelle, an der der Griff angeschraubt wird nicht zu. Ich befürchtete, wenn ich hier die Schraube einfach so anbrächte, würde der Kunststoff sehr schnell einreißen. Daher habe ich ein Stück Sperrholz ausgesägt, so dass es mehr oder weniger genau in Verstrebung, die dem Schild seine Stabilität gibt, hineinpasst. Damit verteilt sich der Druck nachher viel besser.


Nun habe ich das Schaumstoffpolster zurechtgeschnitten.
Die Verstrebungen auf der vorderseite der Stuhllehne geben dem Kunststoff mehr Stabilität, ich habe dadurch aber auch keine anständige Klebefläche, um den Schaumstoff mit Pattex oder einem ähnlichen Kleber aufzukleben.

Ich habe daher erst die Kanten mit Rohrisolierung ummantelt und dann das Schaumstoffpolster mit Gaffertape daran festgeklebt.
Danach habe ich den Rand wie einen Rahmen noch einmal mit Gaffertape umwickelt. Damit hält er sich selbst relativ gut an Ort und Stelle. Das Tape hält nicht besonders gut auf der hinteren Seite des Schildkerns, aber umso besser, wenn man Tape auf Tape klebt.

Zuletzt habe ich ein Stück alter Tischdecke asugeschnitten mit Farbresten aus dem Keller bemahlt und dann mit Pattex aufgeklebt, davon aber vergessen ein Bild zu machen.

Der Schild ist, wie man unschwer erkennen kann, nicht schaukampftauglich und auch nicht für die Ewigkeit gemacht.
Einer Blankwaffe hat er nichts entgegen zu setzen und bei ständigem Gebrauch wird er irgendwann brechen. Aber da er nur fürs LARP gedacht ist und mich nur ein paar €uro für Tape, Pattex und Schrauben gekostet hat, derweil das ganze restliche Material im Prinzip Abfall war, ist das für mich vertretbar.

Der Schild ist relativ klein und da er leicht und gut gepolstert ist, recht gut und risikofrei als Offensivwaffe einsetzbar.
« Letzte Änderung: 12.07.2015 | 11:49 von Skele-Surtur »
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Offline Timberwere

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #5 am: 10.09.2013 | 18:50 »
Ich find den Thread schon spannend, Surtur. Ich hab nur, seit meine eigenen LARP-Tage (ich hoffe ja immer noch nicht ganz permanent) vorüber sind und ich seit bestimmt 10 Jahren nix mehr gebastelt habe, nichts wirklich Sinnvolles beizutragen und mich daher aufs stille Mitlesen beschränkt. Aber deine Basteleien find ich klasse!
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Skele-Surtur

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #6 am: 10.09.2013 | 19:06 »
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe das nicht vorwurfsvoll gemeint!
Ich denke nur, man muss es realistisch sehen. Da der Thread seinen ursprünglichen Zweck nicht erfüllt, nutze ich ihn eben anders.  :)
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Offline Timberwere

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #7 am: 13.09.2013 | 10:06 »
Das hatte ich schon so verstanden, Surtur. Ich wollte auch vor allem zeigen, dass dein Thread wenigstens einen interessierten passiven Mitleser hat. :)
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
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Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Lothax

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #8 am: 13.09.2013 | 10:16 »
Zwei!
Spielleiter: DSA Uthuria Kampagne // Malmsturmforenrunde im Tanelorn
Spieler: DSA Kampagne
In Vorbereitung: Shadows of Esteren Kampagne

Offline Skele-Surtur

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #9 am: 12.07.2015 | 12:00 »
Okay, hier war ziemlich lang Ruhe, aber ich bin wieder mal zum basteln gekommen.



Einem Bekannten ist nach der zweiten Con dieses nicht ganz billige Larp-Schwert mit krummem Kernstab gebrochen.
Die Latexschäden sind kein Krebs, sondern hier klebte dereinst aufgrund der Hitze das Schwert an einer Autofensterscheibe fest und ließ beim entfernen einen Teil der Latexbeschichtung an selbigem Fenster zurück.

Über den Hersteller möchte ich mich an dieser Stelle ausschweigen, aber der eine oder andere wird es erkennen.

Besagter Bekannter wollte das Stück, nachdem er den Schaumstoff aufgerissen hatte, um hinein zu sehen, wegwerfen.

Hier eine Detailaufnahme der Bruchstelle.


Vermutlich hat jemand bei der Herstellung an dieser Stelle schon einmal gesägt und dann gemerkt, dass das Ding eigentlich Länger sein müsste. So ist gewissermaßen eine "Sollbruchstelle" entstanden.


Als erstes habe ich mir anhand des Grifffes eine Pappschablone abgezeichnet.



Dann anhand der Pappschablone den "neuen Griff" au die Klinge gemalt und aufgezeichnet, danach ausgeschnitten.


Im nächsten Schritt habe ich mit einem Stück vom Abschnitt aus dem Schwertrücken und ein wenig Gaffertape die Bruchstelle überklebt.



Abschließend mit alten Lederbändern, die ich von ein paar Winterstiefelchen meiner Schwägerin entfernt habe, ehe diese im Müll landeten, den Griff umwickelt.

Da ich sowas noch nie gemacht und mich auch vorher nicht erkundigt hatte, musste ich ein wenig experimentieren, was gedauert hat.
Der ganze Griff ist nur umwickelt, nichts daran ist geklebt oder zusammengenäht, von den Nähten an den Lederbändern abgesehen, die waren aber schon vorher da.
Das weiße Tuch hält das Lederband schließlich an Ort und Stelle und verdeckt das Gaffatape am oberen Griffstück.



Fazit: Auf die Griffumwicklung bin ich sogar einigermaßen stolz. Das Schwert liegt erstauntlich gut in der Hand und sieht gar nicht schlecht aus, wie ich mal ganz unbescheiden behaupte.
Der getapte Knauf ist natürlich kein Hingucker und durch die vorher da gewesenen Latexschäden an der Klinge und das franzige weiße Tuch ist das Schwert natürlich kein wirkliches Schmuckstück, aber für einen einfachen Kampfeinsatz ist das Schwert jetzt wieder tauglich und in Anbetracht dessen, dass es sonst hätte in den Müll wandern sollen, finde ich es gar nicht schlecht.

Vom guten Gaffer abgesehen habe ich auch diesmal nur "Müll" verwendet, also finanziell liegen wir wieder so gut wie bei 0,- €

Bleibt nur die Frage, was ich jetzt damit soll, denn mein Charakter kämpft überhaupt nicht.
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Offline Anastylos

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #10 am: 12.07.2015 | 13:00 »
Warum hast du nicht auch über das Endstück einen Stofffetzen gemacht bevor du es mit dem Leder umwickelt hast? Das hätte das hässliche Tape vermieden. Ansonsten sehr schön. Wie lange hast du gebraucht?

Offline Skele-Surtur

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Re: Surturs Basteltagebuch
« Antwort #11 am: 12.07.2015 | 14:57 »
Also zum Schneiden und abkleben vielleicht zehn bis fünfzehn Minuten.
Weil ich erst verschiedene andere Methoden für die Wicklung probiert habe, habe ich geschätzt 90 Minuten rumexperimentiert, gewickelt, wieder aufgewickelt, meinen Restefundus durchstöbert, etc. Das eigentliche Wickeln hat vielleicht 10 Minuten gedauert. Also wenn man weiß, wie man vorgeht und sein Material parat hat, ist die Gesamtreparatur in zwanzig Minuten gemacht.

Ich habe den Knauf nicht mit Stoff umwickelt, wofür es mehrere Gründe gab.
Erstens wollte ich die Form beibehalten. Ich finde die ganz gut und ich hätte mit einer Stoffumicklung wohl einen unansehnlichen Knubbel bekommen.

Zweitens gibt es keinen brauchbaren Grund, warum man da IT Stoff ran binden sollte. Dadurch schreit eine Stoffumwicklung am Knauf geradezu: "HALLO! ICH KASCHIERE HIER WAS! BITTE NICHT HINSEHEN!" was den gegenteiligen Effekt hat.

Drittens bin ich bei silbernem Tape nicht so empfindlich, was wohl aus meiner Larp-Sozialisation resultiert. Ich habe sogar noch eine voll getapte Waffe von Anno dazumal im Schrank und mag die offen gesagt ganz gerne. Am oberen Ende war der Kontrast zum Latex so stark, weswegen ich mich spontan entschlossen habe, den Stoff für die obere Fixierung zu verwenden, statt wie ursprünglich angedacht ein zweites Lederband, weil das eben nebenbei noch das Tape überdeckt hat.

Im Nachgang betrachtet hätte ich wohl den Griff mit einem Stück Stoff umwickeln sollen, wobei ich gerade an Rot denke, so dass man noch einen kleinen Schweif hat, wie etwa bei einigen chinesischen Schwertern. Das hätte ganz gut gepasst, nicht schlecht ausgesehen und wäre sogar IT sinnvoll gewesen. Vielleicht mache ich das auch noch nachträglich.

Meine ganzen Basteleien entstehen, das möchte ich nicht verheimlichen, recht planlos. Ich habe nur eine Grundidee im Kopf und der Rest entwickelt sich dann so nebenbei während dem Arbeitsprozess. Auch das mit dem Tuch ist mir erst eingefallen, nach dem ich den Griff schon fertig gewickelt hatte. ;D
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