Autor Thema: Play with Intent  (Gelesen 3590 mal)

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Offline asri

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Play with Intent
« am: 19.10.2012 | 11:33 »
Matthijs Holter und Emily Boss haben Play with intent veröffentlicht, "a round table, structured freeform, role playing game" - vielleicht auch ein allgemeines, systemübergreifendes Spielerhandbuch. Starke Einflüsse aus dem Improtheater, soweit ich sehe, und interessante Beobachtungen übers Rollenspielen.

Ich hab es bisher nur überflogen - muss ich mir mal ausdrucken und genauer ansehen. Erster Eindruck: toll. :)

Offline Lord Verminaard

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Re: Play with Intent
« Antwort #1 am: 19.10.2012 | 11:33 »
Hab's gebookmarked. Klingt spannend, mal sehen, ob's auch spannend ist. :)
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Offline Jiba

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Re: Play with Intent
« Antwort #2 am: 19.10.2012 | 12:34 »
Oh, klasse! Das guck ich mir mal an!  :d
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Steffen

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Re: Play with Intent
« Antwort #3 am: 25.10.2012 | 09:44 »
Ich habe es kurz überflogen und für mich ist das Guidebook irgendwie der positive Gegenentwurf zu der "Don't be a dick" Regel. In Play With Intent kann man vor allem lesen, was es heißt, ein guter Mitspieler beim Rollenspiel zu sein. Egal, ob man mit oder ohne Regelmechaniken spielt. Das ist der universelle Ansatz, den ich aus PWI herauslese. :d

El God

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Re: Play with Intent
« Antwort #4 am: 25.10.2012 | 10:16 »
ABO.

Offline Jestocost

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Re: Play with Intent
« Antwort #5 am: 25.10.2012 | 15:03 »
Hört sich ziemlich spannend an - und liest sich ganz gut.
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Offline Steffen

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Re: Play with Intent
« Antwort #6 am: 27.10.2012 | 10:22 »
Weil es mich so an Improspiel (Play Unsafe) erinnert, habe ich den Abschnitt über die Prinzipien von "Play with Intent" mal ins Deutsche übersetzt.

Die Prinzipien sind:

Sei aufmerksam!

Bleib dran!

Sei mitten drin!

Tu was!

Fordere heraus!

Denke an den Menschen dahinter!

Achte auf das Rampenlicht!

Hör auf zu planen!

Was meint ihr? Spielt ihr Rollenspiel auch nach diesen Prinzipien, unabhängig vom Regelsystem? Warum? Warum nicht?

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Play with Intent
« Antwort #7 am: 1.11.2012 | 07:23 »
Ich hab das mittlerweile auch gelesen, fand es aber teilweise ziemliches Geschwubbel, mir irgendwie zu esoterisch angehaucht. Schade, denn inhaltlich findet man einige wichtige Dinge darin zusammengefasst.

Offline Bombshell

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Re: Play with Intent
« Antwort #8 am: 1.11.2012 | 12:48 »
Ich finde es geht zu sehr auf den darstellerischen Aspekt des Rollenspiels ein und vernachlässigt sträflich (für mich) den spielerischen Teil.
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Eulenspiegel

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Re: Play with Intent
« Antwort #9 am: 1.11.2012 | 14:13 »
Sei aufmerksam!

Tu was!

Fordere heraus!

Denke an den Menschen dahinter!

Achte auf das Rampenlicht!
Diese Prinzipien verfolge ich in meinem Spiel auch.

Zitat
Bleib dran!

Sei mitten drin!

Hör auf zu planen!
Von diesen Prinzipien nehme ich Abstand:
1) Gerade wenn man aufs Rampenlicht achtet, kann es manchmal hilfreich sein, nicht dranzubleiben, sondern einem anderen Spieler zu ermöglichen, jetzt etwas zu tun.

2) Manchmal macht es Spaß, mittendrin zu sein. Manchmal macht es aber auch Spaß, die Graue Eminenz im Hintergrund zu sein, die ihre Fäden spinnt. Manchmal ist es auch hilfreich, erstmal beobachtend tätig zu sein, bevor man sich mitten in die Intrige oder sonstwas stürzt.

3) Nö, dafür macht mir Planung einfach zu viel Spaß. Bei einem RPG-Abend ohne Planung fehlt mir etwas.

Offline Teylen

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Re: Play with Intent
« Antwort #10 am: 1.11.2012 | 15:23 »
Würde "Play with Intent" nicht "Zielgerichtetes/Zweckorientiertes Spielen" heißen, anstelle von "Bedeutungsvolles Spielen"?

Ansonsten mal Abo.
Immerhin sieht das ganze auf den ersten Blick ehrlicher gelayoutet aus als Play Unsafe ^^
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Offline Haukrinn

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Re: Play with Intent
« Antwort #11 am: 1.11.2012 | 16:12 »
Ich finde es jetzt nach dem ersten Überfliegen im Vergleich zu anderen Texten (wie zum Beispiel Play Unsafe, dass ja einen sehr ähnlichen Ansatz beschreibt) tatsächlich ebenfalls ziemlich schwammig. Und irgendwie fehlt mir auch die Rezeptstruktur die es haben müsste damit man es wirklich im Spiel anwenden kann - momentan klingt's eigentlich eher nach "guckt mal was uns alles sinnvolles aufgefallen ist bei Spielsitzungen die toll gelaufen sind". Aber es ist ja auch noch in Arbeit, ich hoffe mal die Struktur kommt da noch rein.
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Offline Steffen

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Re: Play with Intent
« Antwort #12 am: 1.11.2012 | 20:48 »
irgendwie zu esoterisch angehaucht

im Vergleich zu anderen Texten (wie zum Beispiel Play Unsafe ... ebenfalls ziemlich schwammig.

Teilweise schon, obwohl ich die Prinzipien da als glückliche Ausnahme gesehen habe. Deshalb habe ich auch erstmal die übersetzt.

Ich finde es geht zu sehr auf den darstellerischen Aspekt des Rollenspiels ein und vernachlässigt sträflich (für mich) den spielerischen Teil.

Hm, Schauspiel ist ja auch Spiel. Aber wenn du taktisches Spiel meinst, so ist das wohl wirklich ein Aspekt vom Rollenspiel, der für beide Autoren uninteressant ist. Play With Intent ist ja auch nicht die einzig richtige Spielweise, sondern eine Möglichkeit, frei zu spielen.

1) Gerade wenn man aufs Rampenlicht achtet, kann es manchmal hilfreich sein, nicht dranzubleiben, sondern einem anderen Spieler zu ermöglichen, jetzt etwas zu tun.

2) Manchmal macht es Spaß, mittendrin zu sein. Manchmal macht es aber auch Spaß, die Graue Eminenz im Hintergrund zu sein, die ihre Fäden spinnt. Manchmal ist es auch hilfreich, erstmal beobachtend tätig zu sein, bevor man sich mitten in die Intrige oder sonstwas stürzt.

3) Nö, dafür macht mir Planung einfach zu viel Spaß. Bei einem RPG-Abend ohne Planung fehlt mir etwas.

Bleibe dran! bedeutet ja nicht, dass es dir auf längeres Rampenlicht ankommt. Bleibe dran! soll dich ermutigen, persönlich unangenehme Themen anzugehen.

Mitten drin! betrifft nach meinem Gefühl auch eher die Energie beim Spiel, nicht was konkret in der Spielwelt geschieht.

Versuch mal, nicht zu planen! Es ist schon ziemlich cool, sich von den Ideen der Mitspieler inspirieren zu lassen.

Würde "Play with Intent" nicht "Zielgerichtetes/Zweckorientiertes Spielen" heißen, anstelle von "Bedeutungsvolles Spielen"?

Ich finde, bedeutungsvoll entspricht eher dem, was sie vermitteln wollen. Zielgerichtet hört sich so pragmatisch an, und das möchten sie glaube ich wirklich nicht als Botschaft vermitteln.

Offline Bombshell

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Re: Play with Intent
« Antwort #13 am: 1.11.2012 | 20:54 »
Hm, Schauspiel ist ja auch Spiel. Aber wenn du taktisches Spiel meinst, so ist das wohl wirklich ein Aspekt vom Rollenspiel, der für beide Autoren uninteressant ist.

Das Spiel in Schauspiel bezieht sich auf das Play in Roleplay und nicht auf das Game in Roleplaying Game. Dieses Game ist auch nicht unbedingt taktisch. Das ist mal wieder das Problem mit der ungenauen Übersetzung.
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Offline Teylen

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Re: Play with Intent
« Antwort #14 am: 1.11.2012 | 21:02 »
Ich finde, bedeutungsvoll entspricht eher dem, was sie vermitteln wollen. Zielgerichtet hört sich so pragmatisch an, und das möchten sie glaube ich wirklich nicht als Botschaft vermitteln.
Naja, aber dann wäre es im englischen original "falsch"?
Weil Intent ist eher eine Absicht bzw. ein Vorhaben. Vielleicht noch ein Fokus.

Zumal mein Problem mit dem "Bedeutungsvollem Spiel" irgendwo ist das es irgendwie so absolut klingt und leicht, hum, megalomanisch. ^^;
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Offline Edvard Elch

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Re: Play with Intent
« Antwort #15 am: 1.11.2012 | 21:04 »
Naja, aber dann wäre es im englischen original "falsch"?
Weil Intent ist eher eine Absicht bzw. ein Vorhaben. Vielleicht noch ein Fokus.

Oder eben "Bedeutung"

Zumal mein Problem mit dem "Bedeutungsvollem Spiel" irgendwo ist das es irgendwie so absolut klingt und leicht, hum, megalomanisch. ^^;

Aber ja, es klingt ein wenig megalomanisch.
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

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Offline Teylen

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Re: Play with Intent
« Antwort #16 am: 1.11.2012 | 22:13 »
Oder eben "Bedeutung"
Naja, ich hatte extra nochmal bei dict.cc nachgeschaut.
Auf eine Übersetzung als Bedeutungsvoll Spielen, komme ich damit nicht.

Intent ist schließlich etwas anderes als "Means", "Importance" oder dergleichen, weshalb der Originaltext imho freundlicher wirkt.


Zu den Punkten, uhhh.
Be Attentive! (Sei Aufmerksam)
* An sich ein guter Tipp. Allerdings wirkt es der Beschreibung nach so als würde die Aufmerksamkeit weniger genutzt um alles zu erfassen, als aus allen möglichen Umständen heraus Momente zum ergreifen des Spotlights heraus abzuleiten. Das heißt bei jeder Szene die als aufmerksam beobachtet beschrieben wird kommt der Hinweis wie man direkt in die Szene geht.
Finde ich keine gute Idee.
Natürlich sollte man in der Musik auf das hören was die anderen Spielen. Aber doch nicht nur um auf jeden Ton eine Erwiderung und einen Kommentar, gar auch noch direkt, zu geben. Man sollte vielleicht auch mal nur aufmerksam sein um den anderen den Raum zu lassen und es selbst "passiv" zu geniessen.
Auch muss nicht jede eigene Darbietung 100% eine Erwiderung beziehungsweise Kommentar sein. Ich mein klar, man kann Themen aufgreifen, aber man kann doch auch davon unabhängig Sachen in das Spiel bringen.

Stay With It! (Sei kein Huhn!)
* Eh nein. Halte ich für komplett falsch.
Es ist imho nichts schadhaftes daran sich zurück zuziehen wenn es unangenehm wird. Es hat nichts mit "chicken out" zu tun - mit dem es abgetan wird -, sondern mit normalen, gesunden Selbsterhaltungstrieb respekt vor dem eigenen Selbst.
Ich halte es für Unsinn in einer schmerzhaften, gespannten und unkomfortablen Situation zu verharren wenn es wirklich negativ für einen wird. Für was sollte man es machen? Nur damit man nicht als chicken beleidigt wird? Damit fängt man sich doch, wenn man es nicht wollte, allenfalls Traumata und sowas.
Natürlich ist es für die Mitspieler blöd wenn in einer tragischen Situation, mit Verlust, Amoral oder sonst was, plötzlich ein Spieler raus will. Aber das ist imho nix chicken mäßiges sondern etwas das man respektieren sollte und dem anderen nicht nachtragen. Ganz zu schweigen von Sprüchen ala "Etwas mehr Schmerz und es wäre toll geworden".

Be In It! (Stecke im Charakter!)
* Funktioniert bei mir einfach nicht ^^;
Ich kann Mitleid mit meinen Charakter haben, ich kann über Empathie erschließen was er fühlt. Aber ich komme nicht in den Charakter rein. Das ganze bleibt für mich eine Figur die ich beobachte. Das heißt das die Emotionen auch stark abweichen können. Das heißt während der Charakter sich niedergeschlagen doch noch hochkämpft und auf den Weg zu einer Rettung begibt, durchaus im Glauben bzw. der Selbst-Illusion das es klappt. Kann es sein das ich heule wie bei einem deprimierend Film [sowas mache ich nur bei Chat-RPGs XD], weil mir bewusst ist das der Charakter da grad zum Selbstmord geht.
Auch in Akzenten und so bin ich eher schlecht. ^^;

Take Action! (Tue was!)
* Hey etwas dem ich zustimmen kann. ^^

Challenge! (Fordere!)
* Uhm. Nein.
Ich finde das es als Spieler nicht die Aufgabe ist den anderen Herausforderungen vor die Füße zu knallen.
Schließlich sollten die doch selbst die Action ergreifen. Etwas machen.
Das man sich dann selbst herausstellt und als Spieler dafür sorgt das die Charakter der Mitspieler es schwerer haben, Nein.
Etwas anderes ist es wenn die Herausforderung von einem "Take Action" kommt, also etwas was der Charakter gemacht hat.
Dazu finde ich es anmassend die reale Person der Mitspieler über Ingame Challenges mehr oder weniger zu provozieren.

See the real people! (Seh deine Mitspieler als Menschen!)
* Ja, weitesgehend Zustimmung.
Wobei ich es eher falsch finde dort einen erzieherischen Ansatz reinzubringen, von wegen dem Bauen.

Sense the Spotlight! (Spüre das Spotlight!)
* Hum, conflicted.
Hauptsächlich weil die Beispiele auf mich nach Spotlight abgreifen wirken und sich wie ein Kampf um das Spotlight lesen. (Greife in die Szene, überlege dir fix ob der Anspruch durchsetzbar ist, handle entsprechend). Ich mag da Spiele wo entweder einer es koordiniert der nicht mitkämpft (Spielleiter), wo es eine Zug-Reihenfolge gibt und finde das man abseits davon halt seinen gesunden Verstand einsetzen sollte.
Bei den Beispielen, wie bei dem wo sich ein Spieler in die Spotlight (Todes) Szene von Lady M reindrängt lassen mir eher die Haare raufstehen.

No Planning! (Keine Pläne!)
* NEIN!
Pläne! Viele Pläne. Weil sonst wirkt alles beliebig und bedeutungslos.
Die Charaktere haben Pläne, also sollte man als Spieler auch einen Plan haben was deren Plan ist.
Die Situationen legen Pläne nahe, das funktioniert nicht wenn man keine 3 Sekunden in die Zukunft plant.
Nun und es ist nicht schlimm wenn die Pläne net lange überleben, solange sie nur da waren.
Zu den Beispielen, also dann ist das Zeug nicht abgebrannt, aber vermutlich wird irgendwas "in Asche liegen" (Hint: Im Film "Vom Winde verweht" weht tatsächlich kein bemerkenswerter Wind). Nun und wenn nichts in Asche liegt, oder der Süden es überlebt hat, dann kann man froh sein die Prophezeihung abgewandt zu haben.
Das zweite Beispiel hat gar nichts mit einem Plan zu tun oO
Naja und beim dritten Beispiel, also das Ende den Weitergang raten ist doch noch nichtmal ein Plan oO Mal abgesehen davon das es Spaß macht und man deswegen nicht schafsmäßig-dumm rumgrinsen muß.


[Als Kommentar bis Seite 6 XD]
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Eulenspiegel

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Re: Play with Intent
« Antwort #17 am: 1.11.2012 | 22:57 »
Bleibe dran! bedeutet ja nicht, dass es dir auf längeres Rampenlicht ankommt. Bleibe dran! soll dich ermutigen, persönlich unangenehme Themen anzugehen.
Sorry, wenn ich etwas persönlich unangenehm empfinde, dann will ich das nicht im Spiel thematisieren. Dafür kommt das Thema bei mir in der Realität wahrscheinlich schon häufig genug vor. Da will ich mich nicht auch noch in meiner Freizeit damit belasten.

Zitat
Mitten drin! betrifft nach meinem Gefühl auch eher die Energie beim Spiel, nicht was konkret in der Spielwelt geschieht.
Dann ist es ein mieser Slogan, der nicht zu dem passt, was er aussagen will.

Zitat
Versuch mal, nicht zu planen! Es ist schon ziemlich cool, sich von den Ideen der Mitspieler inspirieren zu lassen.
Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun! Ich kann mich doch auch beim planen von den Ideen der Mitspieler inspirieren lassen. Es ist ja nicht so, dass ich mich zurückziehe und dann ganz alleine für mich plane.
Die Planung basiert ja meistens gemeinsam: Erst ein bisschen Brainstorming, wo jeder Ideen einwirft, dann werden gemeinsam die besten Ideen herausgefischt, dann werden gemeinsam die Ideen ausgesponnen, dann werden gemeinsam die Ideen miteinander verwoben.
Planung ist ein Bereich, wo man wunderbar auf die Ideen seiner Mitspieler eingehen kann.

Offline asri

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Re: Play with Intent
« Antwort #18 am: 3.11.2012 | 17:55 »
Nachdem mein...
Erster Eindruck: toll. :)
...war, ist mein zweiter Eindruck (nachdem ich endlich zum Lesen kam) nur noch: nett. ;D

Zur Diskussion, was der Titel "Play(ing) with Intent" eigentlich heißen soll: ist das nicht ein Wortspiel, absichtlich mehrdeutig? Ich lese da einerseits so etwas wie "absichtsvoll/ bewusst spielen" heraus, und andererseits "mit Absichten spielen". Dahinter vermute ich die unausgesprochene Vorstellung, dass Spielen eine ernste Sache sein kann (oder sollte), aber der Ernst gleichzeitig spielerisch ist. Aber das ist geraten - und da fängt im Prinzip auch meine Kritik an: Emily Care Boss und Matthijs Holter kommen nicht so richtig über den Berg, was eigentlich ihren Spielstil ausmacht, was das Interesse oder Ziel ist. Zu Beginn geht es fast unter, wenn sie schreiben:
Zitat
This book is a description of a certain way of roleplaying. We call it “Playing With Intent”. If you like to improvise, to explore characters and story, the thrill of never knowing what happens next, this is for you.
Meines Erachtens reicht das nicht, um diese Weise des Rollenspielens zu charakterisieren und zu unterscheiden von anderen Stilen. Immer mal wieder im Text klingt an, dass es den beiden um "experience" geht, darum, dass alle Beteiligten im Spiel offen dafür sind, Unerwartetes zu erleben und Erfahrungen zu machen, die sie persönlich berühren können - dass das Spiel eben gewissermaßen ernst sein darf, und dass alle bereit sind, es an sich heranzulassen. Aber so richtig gesagt wird das wiederum auch nicht.

Die Prinzipien werden als so gemeingültig dargestellt, dass unklar ist, ob sie auch jenseits dieses bestimmten Spielstils gelten sollen. Darüber könnte man ja zumindest diskutieren, und ich bin auch der Meinung, dass diese Prinzipien (zumindest einige davon) nicht universal sind. Z.B. würde ich sagen, dass es einen Spielstil gibt, bei dem nach einem anstrengenden Arbeitstag die Spielgruppe zusammenkommt, um einen netten Abend miteinander zu haben und ihre gemeinsame Abenteuergeschichte fortzu"schreiben", aber eben keine unerwarteten, bewegenden und tiefgreifenden Erfahrungen machen wollen. "Stay with it" ist für diesen Spielstil, denke ich, nicht optimal.

Außerdem habe ich an den Prinzipien auszusetzen, dass teilweise die Beispiele nicht wirklich hilfreich sind - und dass leider nicht mal explizit anerkannt wird, dass einige der Verhaltensvorschläge, die in der PDF gemacht werden, widersprüchlich sind. Einerseits soll man also aufmerksam sein und z.B. bemerken, wenn man etwas tun sollte ("You sense this is a cue for you to..."). Andererseits soll man dranbleiben, sogar wenn es klar ist, dass alle mit einer Szene aufhören wollen. (Vgl. jeweils das zweite Beispiel zu Be attentive und Stay with it.) Der Text macht nicht klar, auf welcher Basis man entsprechende Entscheidungen treffen sollte, abgesehen vom eigenen Gefühl (dem man aber auch nicht immer sofort nachgeben/ ausweichen sollte, vgl. "Bleib dran!") und dem Gruppenkonsens. Da ist der Text halt (wie ja schon mehrere gesagt haben) schwammig, und das ist schade, weil natürlich genau das ein spannender Bereich ist.

Die Abschnitte zu Structure und Environment finde ich ziemlich gut (wobei mir nicht klar ist, warum die Struktur-Unterabschnitte unter Environment einsortiert sind, und warum die Liste der Rollen/ Verantwortlichkeiten zweimal gebracht wird (S. 11 und 12). Allerdings wäre es wünschenswert gewesen, nicht bloß zu schreiben: alle in der Gruppe vertrauen auf einander, wir haben einen schönen Raum zum Rollenspiel, sind zeitlich nicht eingeschränkt usw. - sondern auch konkrete Vorschläge machen, wie man sich so etwas aufbaut, anstatt bloß ein Paradies an die Wolken zu malen. Es gibt doch viele (auch spielerische) Gruppen- oder Partnerübungen, um Vertrauen und Achtsamkeit zu stärken. Warum wird da nicht etwas vorgeschlagen? In unserer Welt ist nicht alles perfekt; warum gibt es da nicht ein paar Vorschläge, mit Problemen umzugehen?

Die "Werkzeuge und Techniken" am Ende hab ich bislang nur überflogen, das sieht aber hübsch aus.

Der Gesamteindruck ist also, wie gesagt, leicht getrübt: Schöne Ansätze, aber an manchen Stellen haben es sich die beiden AutorInnen irgendwie zu leicht gemacht.

Offline Chiarina

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Re: Play with Intent
« Antwort #19 am: 15.09.2015 | 07:33 »
Zitat von: Matthijs Holter
The first version of our intro to this game really made a lot of people mad. Not our intention at all, and I’ll take responsibility for it, since I wrote the intro.

So we killed it.

Here’s hoping people will still want to read the game!

Also, ich werde mir die Neuauflage in den nächsten Tagen mal zu Gemüte führen.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline asri

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Re: Play with Intent
« Antwort #20 am: 15.09.2015 | 08:02 »
Wenn ich mich nicht täusche, meinst du die "Neuauflage", die zwei (?) Tage nach dem ersten Erscheinen angeboten wurde, und bei der eine Art Präambel gestrichen wurde.

Mag sein, dass dir das bewusst ist, aber für andere Personen mag die Erklärung hilfreich sein (ich selbst musste z.B. auch erstmal nachgucken, ob es vielleicht eine ganz neue Fassung von jetzt, September 2015, gibt).
:)

Offline Chiarina

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Re: Play with Intent
« Antwort #21 am: 15.09.2015 | 11:01 »
Ich war unsicher, wieviel geändert wurde. Danke für die Erläuterung. Wenn ich durch bin, schreibe ich hier nochmal etwas.
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Offline Chiarina

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Re: Play with Intent
« Antwort #22 am: 15.09.2015 | 16:43 »
"Play With Intent" also...

Ich bin auf den Text gestoßen, weil ich ursprünglich mal "Fiction - A flexible freeform framework" gelesen habe:

https://norwegianstyle.wordpress.com/2013/08/21/fiction-a-flexible-freeform-framework/

"Fiction" ist eine Art Handreichung dafür, Freeform Spiele selbst zu erfinden. Zwischen "Fiction" und "Play With Intent" gibt es eine relativ große Schnittmenge. Allerdings trifft "Fiction" ein paar Entscheidungen, die in "Play With Intent" noch der Gruppe überlassen werden (es wird bei "Ficton" beispielsweise davon ausgegangen, dass die Handlung durch Szenen gegliedert wird, während das in "Play With Intent" nur als eine Möglichkeit dargestellt wird). Insgesamt ist "Play With Intent" der längere Text. "Fiction" verzichtet auf einiges völlig (z. B. auf die "Principles"), in anderen Bereichen werden nur sehr wenige Beispiele genannt (z. B. bei den "Methods", "Play With Intent" ist diesbezüglich sicherlich auch nicht erschöpfend, liefert aber eine größere Zahl von Möglichkeiten). In "Fiction" wird deshalb auch auf "Play With Intent" verwiesen, mit dem Hinweis, dass sich dort noch mehr finden lässt.

"Play With Intent" ist unter weitere Systeme sicherlich nicht gerade allzu glücklich abgelegt. Eigentlich liefert der Text ein paar Anregungen, Hilfestellungen und Bausteine für Freeform-Gruppen. Gruppen, die nach diesem Text ein Spiel beginnen wollen, müssen noch ziemlich viel selbst klären und dürften nur wenige oder gar keine Gemeinsamkeiten aufweisen. Es gibt also noch viel weniger als bei anderen Systemen das "Play With Intent" Spiel.

Ein paar Worte zur Kritik, die hier im Strang angeklungen ist:

So wie ich den Text verstehe, wollen die Autoren keine Dogmen verkünden. Gleich der erste Satz lautet: "This book is a description of a certain way of roleplaing". Es geht also nicht um Rollenspiel an sich, sondern um eine besondere Art des Rollenspiels. Und zwei Sätze später findet sich auch eine Kurzbeschreibung, für welche Art von Spielern der Text gedacht ist: Für Spieler, die Spaß am Improvisieren haben, die Charaktere und Geschichten erkunden wollen und den Thrill mögen, nicht zu wissen, was als nächstes geschieht. An Rollenspieler, die viel Arbeit in ihre häuslichen Vorbereitungen stecken, weil sie sich weniger dem Thrill des Unbekannten improvisierend aussetzen möchten, sondern stattdessen die Vision einer Geschichte besitzen und mit dieser ihre Spieler begeistern möchten, ist der Text also weniger gerichtet. Oder noch genauer gesagt: Das ist keine Missionsschrift, sondern einfach ein kleines Bündel Hilfestellungen für Leute, die sich sowieso schon auf dem Pfad der spontanen Gruppenimprovisation befinden.

Nun unter der Voraussetzung, dass ich mit einer Gruppe ein frei improvisiertes Spiel gestalten möchte: Die "Principles" gefallen mir ganz gut. Über die Beispiele kann man sich streiten, alle finde ich auch nicht gelungen. Die Sätze an sich sind aber schon sinnvoll.
"Be attentive!" sagt erstmal nichts anderes, als dass du nicht dein Ego-Ding durchziehen kannst. Das ist beim freien Spiel in meinen Augen noch wichtiger als beim traditionellen Fantasyrollenspiel, weil die Werkzeuge fehlen, regulierend eingreifen zu können.
"Stay with it!" sagt: Drück dich nicht vor unangenehmen Situationen und Themen, sondern bleibe dran!. Wenn das alles wäre, wäre das sicherlich eine gefährliche Aussage. Es gibt aber gleichzeitig die "Brake and Cut" Regel, über die man seine Mitspieler zu mehr Zurückhaltung aufrufen kann oder sogar eine aus dem Ruder gelaufene Szene sofort beenden kann. Man beachte auch die Worte Matthijs Holters über sich selbst, der am Ende als seine eigene Achillesferse bezeichnet, leidvolle Erfahrungen nur schlecht immersiv aushalten zu können. Im Zusammenhang betrachtet ist "Stay with it!" daher in meinen Augen nur die Aufforderung, mal zu versuchen, was geschieht, wenn man als Spieler die Komfortzone verlässt. Nicht verkehrt, denke ich.
"Be in it!" ist das Immersionscredo. Ich habe auch so meine Schwierigkeiten mit der Immersion, inzwischen weiß ich aber: Wenn das überhaupt irgendwo bei mir funktioniert, dann beim freien Spiel wenn ich an überhaupt gar keine Regelmechanismen im traditionellen Sinne denken muss.
"Take Action!" ist das Credo des Player Empowerments. Und das gehört zwingend hierher, denn wenn du ein freies Improvisationsspiel veranstaltest und du hast Spieler dabei, die nicht mitgestalten, dann bist du verloren.
"Challenge!" ist die Aufforderung auch den anderen die Chance zum "Stay with it" zu verschaffen. Es soll zu intensiven Erfahrungen kommen, indem die Spieler und Charaktere Hindernisse überwinden und Herausforderungen geboten bekommen. Wer soll die herbeiführen, wenn nicht die Mitspieler?
"No Planning!"... well... selbsterklärend.
"Sense the spotlight" ist die Kollektivversion von "Sei ein Fan der Spielercharaktere". Jeder soll eine Chance für Spotlights bekommen. Im freien Improvisationsspiel ist deshalb auch jeder dafür verantwortlich, dass das funktioniert.
"See the real people!" trägt einen etwas irreführenden Titel. Im Prinzip geht es hier um etwas sehr ähnliches wie bei "Sense the spotlight", nämlich darum, dass Spieler nicht nur an ihr eigenes Spielerlebnis denken. Sie sind außerdem noch dafür verantwortlich, dass die Mitspieler ebenfalls lohnende Spielerlebnisse haben können.

Nach diesen "Principles" folgen ein paar sehr allgemeine Überlegungen (zum Spielort, zu der Spielhaltung der Gruppe insgesamt und zur "Cut and Brake" Regelung (s. o.)). Dann beginnt der Baukasten mit Möglichkeiten ein Spiel in Gang zu bringen, zu strukturieren, zu beenden, Aufgaben zu verteilen, Entscheidungen zu treffen, in bestimmte Stimmungen hineinzukommen und in ihnen zu bleiben.

Nichts davon ist allzu überraschend und sofort losspielen kann man nach dieser Lektüre auch kaum. Schon eher wird sich aus diesem Text ein konkreteres System bzw. eine konkretere Spielanleitung ergeben. Itras By und Archipelago beispielsweise dürften Kinder dieser Gedanken sein. Diese Gedanken mal in gesammelter Form irgendwo nachlesen zu können, finde ich daher schon eine gute Sache.
« Letzte Änderung: 15.09.2015 | 17:00 von Chiarina »
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)