Autor Thema: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch  (Gelesen 5429 mal)

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Offline Raphael

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Re: .:| Wenn der Spieler, der mal SL war, mehr weiß...
« Antwort #25 am: 3.03.2004 | 01:09 »
[...]Der nächste SL möchte nun nicht mal die Quellenbüchern (zwei dünne Hefte, also gar  nicht mal viel) lesen, weil er sich halt in der Spielerrolle fühlt und er die Spielleiterinformationen darin nicht lesen möchte.[...]

Also, wir haben das Problem der Kohärenz (also gut, für die Sprachpuristen: des Zusammenhalts) auch, sobald wir den SL innerhalb der Kampagne wechseln. Innerhalb der ersten 2 Stunden einer neuen, kurzen Kampagne geht das meist noch gut, aber nachher ... nicht mehr.

Als Forderung - ich kann ja leicht reden - sollten die SL nicht nur das gleiche Wissen haben, sondern sich auch über den Stil der Kampagne und des Leitens möchlichst einig sein. Wie heisst es bei White Wolf immer so schön: "Theme and Mood". Schlimmstenfalls kommen sonst Spieler raus, die beim einen SL ihre Charaktere so, beim anderen anders spielen, und dann geht die Identifikation verloren.
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Offline Joerg.D

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #26 am: 3.03.2004 | 01:28 »
Weiß nicht,
wenn ich ein System leite, welches ich nicht so gut kenne wieder ex SL, dann improviesier ich halt ein bisschen.
Ein paar eigene Monster und eine Insel, auf der alles ein bisschen anders ist oder ein völlig eigenständiger Plott.

Habe bisher aber eher gute erfahrungen mit dem Leiten unter alten SL`s gemacht. Ich versuche möglichst wenig würfeln zu lassen und vermeide damit die gößten Ansatzpunkte für Powergamer.
Kann aber auch daran liegen, dass ich mir von niemanden die Butter vom Brot nehmen lasse oder die SL`s es nicht darauf anlegen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Gast

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #27 am: 18.03.2004 | 16:16 »
Das ist auch eine Möglichkeit, klar.

Ansonsten kann ich die oben angegebenen Argumente gut verstehen, wenn ich als SL eine Hintergrundwelt auswendig flöten kann (bei mir Shadowrun und LodlanD), dann fällt es schwer sich auf einen anderen SL einzulassen. Erst recht, wenn dieser öfter mal fünfe gerade sein lässt (nicht beim Würfeln, sondern in der Hintergrundwelt) und zuwenig Zeit in die Hintergründe investiert. Beispiel: SL leitet in Shadowrun ein Konzern-Abenteuer, hat aber bestenfalls eine ungefähre Ahnung über die Megakons, das passt einfach nicht.

Offline Boba Fett

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #28 am: 18.03.2004 | 16:44 »
Zitat
Beispiel: SL leitet in Shadowrun ein Konzern-Abenteuer, hat aber bestenfalls eine ungefähre Ahnung über die Megakons, das passt einfach nicht.
Jain... wenn der rest auch keine Ahnung hat, ist es ja nicht tragisch.
Dann definiert sich die Hintergrundswelt über die Vorstellung des SpL.
Wenn aber jemand dabei sitzt der Ahnung hat, dann wirds Haarig...

Ist genauso, wenn ein Spielleiter einen Segeltörn als Handlung meistert, keine Ahnung vom Segeln hat, und luv und lee oder die einfachsten Begriffe verwechselt. Dann bekommt ein echter Segler auch das kalte grausen.
Dann will einfach keine Atmosphäre aufkommen, während Landratten meinen, es wäre echt stylisch..
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Offline Crujach

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #29 am: 18.03.2004 | 16:48 »
Man spielt nicht mehr "einfach" sondern stellt sich schnell die Frage, warum der SpL jetzt diese Entscheidungen getroffen hat ...Stellt man scheinbare "Fehlentscheidungen" fest, ist man verstimmt, denn man glaubt, man selbst hätte es besser machen können.
Oft ist es ja so, dass man eben nicht alles versteht und der SL Dinge in der Hinterhand hat, von denen man noch nichts weiß. ... Es passierte was, und ich dachte: "Mann, ist das unlogisch, da hätte er sich wirklich was besseres einfallen lassen können."
Ein echtes Problem hat man allerdings, wenn der SL ein solches Vertrauen nicht rechtfertigt. Ein unfähiger SL ist wirklich ein Kreuz.
:d kann dir nur Zustimmen, in meiner seltenen DSA runde (wo ich hin und wieder leite) denk ich als spieler auch immer mal wieder "Warum sollte die Story so weitergehen? - Das ist doch völlig unlogisch!" Das Problem dabei ist sich als Spieler zurück zuhalten und nicht alle entscheidungen des SL's in frage zu stellen, was echt hart sein kann... Ich denk mir oft, ich hätts anders gemacht selbst wenn die Geschichte im nachhinein völlig logisch war... vielleicht liegt das am Selbstvertrauen/Egoismus den man als SL hat weil man ja weiss was einen in der Spielwelt erwartet... und wenn der andere SL diese Vorstellung nicht befriedigt ist das gemotze groß.

zu Boba: Stimmt, entweder man ist gut genug die Wissenslücken der Spieler zu kennen und sich danach eine Welt zu basteln oder man muss genug ahnung haben um den Spielern 'gleichauf' zu sein wenn man nicht in Diskussionen versinken will.

Wenn man trotzdem ein System leiten (muss) das man nicht ausreichend kennt sollte man einen erfahrenen SL bitten eventuell ein wenig Hintergrundwissen zu vermitteln wenn man die Spielwelt nicht korrekt beschreibt.

Preacher

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #30 am: 18.03.2004 | 16:49 »
@Boba:
In diesem Fall sollte sich der unwissende SL vom wissenden Spieler etwas unter die Arme greifen lassen. Oder, wie im Falle des Segeltörns das ganze auswürfeln, wenn es nur um die Aktion geht und das nicht in irgendeiner Form wichtig für den Plot ist.

Ohne Wissen über Konzerne bei Shadowrun geht tatsächlich nicht - jedenfalls nicht auf Dauer. Für ein One-Shot gibts genug kleine Abenteuer, die mit Konzernverwicklungen nix zu tun haben.

Offline Coyote

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #31 am: 18.03.2004 | 17:45 »
Sich von den Spezialisten helfen zu lassen hat sich in meinen Augen auch bewährt! Es setzt natürlich eine gewisse Vertrauensbasis voraus...
Ich gebe auch zu, daß es in Settings mit derart spezifischen, festen und ausgearbeiteten Rahmenumständen wie DSA schwieriger ist als in freien Systemen wie einer eigenen Welt, aber rückblickend hat es sich immer eher als atmosphäreförderlich erwiesen den Experten für Al#Anfa/Ort X heranzuziehen und auch beschreiben zu lassen...
Immerhin kann man auch nicht alles können! Ansonsten stimme ich aber voll zu: Wenn es Hintergrundmaterial gibt sollte der SL zumindest ein wenig darin lesen...

Coyote
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Offline Boba Fett

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Re: Als SPIELER bin ich ein echter Arsch
« Antwort #32 am: 18.03.2004 | 21:23 »
@Preacher:
Es geht nicht um das Auswürfeln, sondern um eine Beschreibung, die dazu gedacht ist, Atmosphäre aufzubauen. Das Segeln ist auch nur ein Beispiel. Wenn man im Rollenspiel als Spielleiter ein Computerhacking beschreibt, ohne davon Ahnung zu haben, wird jemand, der sich auskennt auch nur schaudern... Wie gesagt, es geht weniger um "Würfelmechanismen", sondern rein um die Beschreibung.
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