Autor Thema: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht  (Gelesen 4741 mal)

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Offline aingeasil

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #25 am: 11.06.2018 | 14:50 »
Leider verknoten meine Spieler die Informationen falsch ... allerdings haben sie diese auch nicht in mundgerechten Happen in der korrekten Reihenfolge vorgelegt bekommen.
Ich behaupte jetzt mal, dass du dich in der allerbesten Spielleitersituation befindest, die man nur haben kann. Du weißt, welche Informationen deine Spieler wie verknoten. Entweder du passt deine Geschichte an die Verknotungen der Spieler an, oder du löst die Knoten auf. Aber nur du kannst beurteilen, wie sinnvoll beides gerade in eurer Geschichte ist.

Sei ein Fan deiner Gruppe. Nur weil die nicht das gemacht haben, was du wolltest, heißt es ja nicht, dass sie mit dir keinen Spaß hatten oder dich boykottieren woll(t)en (für letzteres gibt es genug Beispiele im Spieler-Würgen-Faden). Ich halte recht wenig davon, Spieler "die Konsequenzen spüren zu lassen" (TM), wenn die Spieler es nicht besser wussten und sie keine Möglichkeit haben, diese Konsequenzen im weiteren Verlauf wieder zu richten - gerade wenn es sich um ein Helden-setting handelt. Sowas führt doch nur zu Frust auf beiden Seiten (falls man hier von Seiten sprechen will).

Offline Crimson King

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #26 am: 11.06.2018 | 14:58 »
Neun Ort, neun Ungeheuer. Wenn eines erwacht, dann ist Sense mit dem Dorf, in dem die SC (und ihre Familien) leben. Aber ja, an sich würde der Drache plausiblerweise erwachen, Chaos säen und das Siegel, welches das Ungeheuer einschließt schwächen, oder gar brechen.

Ich würde als SL vermutlich schauen, dass die Konsequenzen nicht die komplette Auslöschung des Dorfes beinhalten, sondern die allermeisten Bewohner sich in Sicherheit bringen können, weil viele Spieler ungern für den Tod von zig oder hunderten auch nur fiktiver Menschen verantwortlich sein wollen. Wenn man allerdings Spieler hat, die bereits an einer Handvoll Toter und vieler Heimatloser innerlich zu knabbern haben, wird es schwierig.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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J.W. von Goethe

Offline Sphinx

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #27 am: 11.06.2018 | 15:10 »
Ich würde als SL vermutlich schauen, dass die Konsequenzen nicht die komplette Auslöschung des Dorfes beinhalten, sondern die allermeisten Bewohner sich in Sicherheit bringen können, weil viele Spieler ungern für den Tod von zig oder hunderten auch nur fiktiver Menschen verantwortlich sein wollen. Wenn man allerdings Spieler hat, die bereits an einer Handvoll Toter und vieler Heimatloser innerlich zu knabbern haben, wird es schwierig.

Auch ein Drache braucht erst mal einen Morgenkaffee nach einem langen Schlaf, und da Kaffeemaschienen klein sind dauert das ne ganze weile (ohne flax der Drache muss seine Kraft erst sammeln). In der kann man das Dorf evakuieren.


Zum recap, ich lasse grundsätzlich meine Spieler die letzten Sitzungen wiederhohlen wenn wir anfangen. Da merke ich am besten was sie sich gemerkt haben und was nicht. Teilweise passe ich meine Story dann an das an was bei ihnen hängen geblieben ist und manchmal gebe ich auch noch mal den hinweis wenn sie was wichtiges vergessen haben.

Offline Crimson King

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #28 am: 11.06.2018 | 15:46 »
Je nachdem, wieviel Wissen der Drache hat, hat der auch ggf. ganz andere Interessen, als das Dorf zu plätten.
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J.W. von Goethe

Offline Weltengeist

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #29 am: 11.06.2018 | 16:24 »
Wie sich immer mehr herauskristallisiert, ist es die alte Frage nach dem gewünschten Spielstil. Luxferre bietet der Beschreibung nach ein herausforderungsorientiertes Abenteuer an. Ist es auch das, was die Spieler wollen? Oder wollen sie eher, dass er ihnen eine Geschichte mit Happy-End-Garantie erzählt?

Die tatsächliche Lösung wird sich daran orientieren müssen, was beide Seiten wollen.
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Just_Flo

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #30 am: 11.06.2018 | 21:47 »
Das sehe ich auch so.

Bei Oneshots oder Conrunden ist bei mir Happyendgarantie und ich biege das AB so hin, dass die Spieler sehr viel Freiheit haben und den Plot deshalb nicht ruinieren können, weil sie ihn nach der ersten Begegnung komplett umformen können und ich quasi das leite, was sie mir durch und mit ihren Aktionen als gewünscht vermitteln. (Dies gilt solange die Spieler mir nicht irgendwie signalisieren, dass sie eine gewisse Fallhöhe und Scheiterchance und Konsequenzen haben wollen.)

In längeren Runden und in Runden in denen ich selber Mitspiele, bevorzuge ich es sehr stark, wenn eigene Handlungen und Nichthandlungen Konsequenzen haben. Dies kann von einem höheren Aufwand um ein bestimmtes Ziel zu erreichen bis zu einem Scheitern, nach dem es irgendwie weitergeht, gehen. 

Offline aingeasil

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #31 am: 11.06.2018 | 22:59 »
Naja, hier geht es doch aber nicht wirklich um Konsequenzen für das Nicht-Handeln, sondern woher das nicht-Handeln kommt - und anscheinend scheint es daher zu kommen, dass die Spieler gefühlt zu wenige Informationen hatten und diese dann noch anders verknüpften, als es Luxferre vorgesehen hat. Ich behaupte, das dies aus Kommunikationsmissverständnissen entstanden ist - und wenn ich nun empfehlen soll (jaja, ich soll nicht :)), dass das bisheriges Handeln der Spieler die logischen Konsequenzen nach sich ziehen sollte, dann habe ich dabei kein gutes Gefühl. Insbesondere, da es vermutlich nicht weitergehen wird, um eine Konsequenz wieder berichtigen zu können.
Ich bin für Konsequenzen, wenn die Spieler durchaus wissen, was sie tun oder unterlassen - aber Missverständnisse sind etwas, was ganz schnell zu Frust führen kann.

Hier nochmal die entsprechenden Ausschnitte von Luxferre (mit Hervorhebungen von mir):
Kennt ihr das, wenn ihr eine Kampagne vorbereitet habt und das "Endziel" ist relativ klar, der Weg dahin recht mannigfaltig schaffbar und dann, in der vorletzten Session stehen die SC plötzlich auf dem Schlauch und trauen sich nicht, den finalen Schritt zu gehen.
Ich habe mal offen gefragt, was denn nun Phase sei.
Es ist in der Tat ein gefühlter Informationsmangel (der nicht vorliegt, sie kombinieren die Puzzelteile leider nur nicht  :-\ )und die Angst, zu versagen.
Wir haben letztes Mal gemeinsam laut gedacht, revuepassieren lassen und geschaut, was noch offen ist. Leider verknoten meine Spieler die Informationen falsch ... allerdings haben sie diese auch nicht in mundgerechten Happen in der korrekten Reihenfolge vorgelegt bekommen.

Ich finde es eine gute Idee, den angesprochenen NSC aufkommen zu lassen, um hier evtl. nochmal weiterzukommen - gerade bei den "falschen Verknotungen". :d


Offline Lord Verminaard

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Re: Spieler(-charaktere) finden das Ende nicht
« Antwort #32 am: 11.06.2018 | 23:05 »
Zitat
Ein anderer Spieler geht nur Risiken ein, wenn er Situationen genau einschätzen kann

So einen Spieler hatte ich auch mal. Wenn der zu viele Variablen in der Gleichung hatte, ging es einfach nicht weiter. Gleichzeitig stand er aber auch auf genau das, er wollte das Kampfsystem gerne tödlich haben, und nichts verschaffte ihm mehr Befriedigung, als dieser Moment, als sie die Vorhut ihrer Armee durch die Furt schickten und... nichts passierte, weil sein Plan, den Feind glauben zu lassen, sie würden über die Brücke kommen, voll aufgegangen war. Oder dieser andere Moment, als nach ca. einer Stunde Planung er mir den Plan zur Infiltration einer Bohrinsel Schritt für Schritt erklärte, und ich am Ende dann sagte, äh, ja, das klappt so.

Ich habe dann aber für mich festgestellt, dass mir diese Art zu spielen und zu leiten keinen Spaß macht. Kann dir daher mit deinem Problem leider nicht helfen. ;)
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