Autor Thema: Realistische Cyberware  (Gelesen 10240 mal)

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Offline Xiang

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Realistische Cyberware
« am: 18.11.2002 | 11:54 »
Ein Near-Future Rollenspiel beinhaltet üblicheriweise auch Cyberware.
Häufig tauchen dabei immer wieder die selben alten Sachen auf (Augen, Arme, Reflexbooster...).
Doch was ist davon realistisch?
Was ist sonst noch denkbar?

Gast

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #1 am: 18.11.2002 | 11:58 »
Eingebaute Waffen wie Klingen sehe ich als relativ realistisch an. Dinge wie Reflexbooster oder Kraftverstärker eher nicht, da muss meines Erachtens einfach zuviel am menschlichen Körper verändert werden und ob die Technik wirklich so schnell so weit ist, bezweifle ich. Cyberware die die Sinnesorgane verbessert ist wohl am Ehesten zu realisieren.

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #2 am: 18.11.2002 | 12:35 »
kraftverstärker können imho eher über ein exoskellett realisert werden, ähnlich der powerrüstung der warhammer40k-spacemarines.

refelxbooster, hm, naja, quasi das gesamte vegetative(?) nervensystem müsste durch irgendwas ersetzt werden das SCHNELLER ist....
ich glaube da wäre es einfacher das gehirn schlichtweg in einen androidenkörper zu verpflanzen.....

realistische cyberware hat sich imho aus prothesen entwickelt, und bietet möglichkeiten diese künstlichen glieder mit bestimmten werkzeugen oder sonstiger ausrüstung auszustatten.

Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #3 am: 18.11.2002 | 12:51 »
Aber wer würde seinen lebendigen Arm freiwillig gegen einen aus Metall eintauschen, nur weil dort ein Schraubendreher eingebaut ist?

Ich denke Protesen werden durch Bioware / Gentechnik und Clonen vermutlich bald der Vergangenheit angehören und dementsprechend kommt es dann auch nicht zum Cyberarm...

Offline Lord Verminaard

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #4 am: 18.11.2002 | 14:41 »
Genau, Bioware ist das Stichwort. Als William Gibson 1984 "Neuromancer" rausbrachte, waren ausfahrbare Krallen und künstliche Augen sowie die Idee der Verschmelzung von menschlichem Geist und Computer in einer virtuellen Realität etwas Revolutionäres. Es war die Vision eines Zeitalters des Neonlichts und der Cyberware.

Nun ja, was aus dem Neonlicht geworden ist, wissen wir ja alle, heute gibt's das nur noch auf schäbigen, veralteten Behördenfluren... so sehr mich Gibsons Vision damals (na okay, ich hab sie schon erst etwas später gelesen) faszinierte, die Entwicklung hat inzwischen eine andere Richtung eingeschlagen. Genmanipulation, künstlich gezüchtetes und implantiertes Gewebe, Viren und Mikroorganismen, in diese Richtung sollte auch die Fiktion mal denken. Damit sind auch verbesserte Reflexe, Körperkraft etc. erklärbar.
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Offline 8t88

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #5 am: 18.11.2002 | 20:04 »
Habt ihr schonmal über Nano-Tech einheiten nachgedacht?
Ich geb mal das Stichwort "Deus Ex - Augumentation-Programm" an.
JC Denton ist doch, selbst mit Cyberwäre in einem vernünftigem Rahmen oder?
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #6 am: 18.11.2002 | 20:09 »
Nun ja, was ist bei dieser Thematik schon wirklich vernünftig?
Einige Sachen sind wohl doch übertrieben, und vor allem, WIE "funktionieren" NanoTech-Einheiten wirklich, bzw sollen theoretisch funktionieren?!?

PS: Das Spiel hat die genialste Atmospähre die ich kenne  8)

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #7 am: 18.11.2002 | 20:55 »
@xiang:
neeneenee, einfach die diskussion verlagern, was?  ;D

grundsätzlich halte ich nanotech für irgendwann realistisch. für ein rollenspiel allerdings sind sachen, die irgendwie realistisch erscheinen, ausreichend, um sie zu übernehmen - wobei man vorsicht walten lassen sollte, was man möglich sein läßt. sonst sprengst du dir schnell das system und machst es unspielbar.
ein paar nette sachen hatte ich mir für mein system auch schon überlegt, die ich allerdings wohl nicht reinnehme. z.b. eine 360°-sehhilfe, so eine art stirnband um den schädel, das über schnittstellen die rundumsicht in das normale sichtfeld einblendet. wär zugegebenermaßen recht cool, ist aber regeltechnisch schwer zu realisieren - von der spielbarkeit ganz abgesehen.
ansonsten halte ich viele aufwertungen des körpers mit gentechnik für machbar - könnte man so ähnlich wie bei sixth day (mit unserem guten freund arnie "t2" schwortznägga) mit nullschablonen begründen, als die dieses zeug produziert wird. nimm dir einfach mal ein shadowrun-buch wie shadowtech oder mensch und maschine zur hand - da gibts genug anregungen, wie z.b. nierensieb zur reinigung der blutes von toxinen, lungenfilter zur giftabwehr, irgendwelche verbesserungen von hormondrüsen (oder irre ich mich da?!) ...
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #8 am: 18.11.2002 | 21:01 »
Angesichts der Eitelkeit des Menschen:

Das wichtige ist, daß man sie nicht sieht. Ein Techno-Arm wie im klassischen Shadowrun ist so unsexy wie nur was, und man wird technische Verbesserungen versuchen, so subtil und unsichtbar wie möglich zu halten.
Heutzutage machen sich die Frauen ja auch nicht größere Brüste, indem sie Silikonkissen DRAUFSETZEN - sondern sowas wird dezent UNTER die Haut geschoben, damit keiner merkt, daß hier kein natürlicher, sondern ein manipulierter Zustand herrscht. Warum wohl waren Kontaktlinsen nach ihrer Erfindung so ein Renner? Weil man kein externes Brillengestell mehr mit sich 'rumtragen mußte, das Erscheinungsbild des Betreffenden demzufolge nicht beeinträchtigt wurde. Moderne Prothesen sind selbstverständlich meist mit hautfarbenem Gummi überzogen, um wenigstens ETWAS unauffälliger zu sein etc.pp.

Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #9 am: 18.11.2002 | 21:17 »
@tobi:
Genau!
Keiner wird freiwillig mit einem Stahlarm rumlaufen wollen. (ein paar total kaputte mal ausgenommen)
Andererseits zeigen die Silikonbrüste etc. das eine immer größere Bereitschaft zur kosmetischen Operation vorhanden ist. Soll ja schon 16jährige geben, die sich sowas (oder eine neue Nase) zum Geburtstag wünschen...
So gesehen haben Bioware und dezente Cyberware gute Chancen.

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #10 am: 18.11.2002 | 21:30 »

Ich halte folgenes Szenario am realistischsten:
2050 (hoffentlich erst): Der Trend begann in Singapur, griff dann schnell auf die USA über und schließlich auf den alten Kontinent und die anderen Fortschrittsländer, die sich "der globalen Entwicklung aus Rücksicht auf die weltweiten Chancen der eigenen Bevölkerung nicht entziehen" konnten: Die begüterten Schichten der ersten Welt können sich genmanipulierte und verbesserte Idealkinder leisten. Denn Pränatale Diagnostik und Manipuliation kosten Geld, das nicht jeder hat. Einzig Konservative und hoffnungslose Humanisten und Idealisten sperren sich der Entwicklung.
2100: Zwei Generationen später klafft die "Genschere" bereits weit auseinander. Niedrige Bevölkerungsgruppen vermischen sich aufgrund der niederigeren unmanipulierten Intelligenz und der geringeren, unmanipulierten Schönheit schon seit Jahrzehnten nicht mehr mit den oberen Gesellschaftsschichten. Radikale Elitenbildung bei verstärkter Verslumung des gesamten Restes. Rassismuserscheinungen zwischen Normalos und Optimierten. Die rückständigen Länder fallen global gesehen in erschreckendem Maße weiter ab.
2200: Erst Generationen später stellt sich heraus, daß sich Kindeskinder manipulierter Vorfahren ab einer bestimmten Vererbungsgrenze nicht mehr miteinander Fortpflanzen können oder gar unberechenbare Erbkrankheiten in sich tragen. Auch modernste Gentechnik ist machtlos. Die Eliten schrumpfen zusammen, werden weniger, denn sie tragen den Kern ihres eigenen Niederganges schon seit hundert Jahren in sich. Angst geht unter ihnen um, denn die Zahl der Unfruchtbaren, der Mißgeburten, und der frühen Sterblichkeit infolge ekliger, krebsartiger, spontan ausbrechender Krankheiten steigt kontinuierlich. Es fällt ihnen schwer, den Rest der Welt noch angemessen unter Kontrolle zu halten. Verdummte und brutalisierte Normalos wittern ihre Chance...

In dieser Krisensituation wäre dann das potentielle Spiel anzusiedeln. Da gibt's garantiert massig Möglichkeiten... Das Thema wäre dann das Auseinanderbrechen der alten Ordnung, primitive Revoluzzerszenarien... Und die Charaktere vielleicht als Laufer zwischen den Fronten, Spione und Agenten für die eine oder andere Seite.

Ein Freund sagt gerade, daß es mal einen Film gab, der ähnliche Grundideen hatte - aber der Name ist grade nicht parat.

Offline Vandal Savage

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #11 am: 18.11.2002 | 21:38 »
Erinnert mich in Grundzügen an den Film "Gattaca", oder?
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #12 am: 18.11.2002 | 21:41 »
Kenn' ich nicht. Ging es dabei um einen "Gottgewollten", der versucht, illegal an einem Raketenprogramm teilzunehmen? Wenn ja, dann ist's der Film, den o.G. Freund gesehen hat.
Wie dem auch sei: Ich find's auch geil als Grundidee für 'n RPG...

Offline Vandal Savage

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #13 am: 18.11.2002 | 21:53 »
jep, das isser.

Übrigens würd ich sagen, dass 2200 VIEL zu weit vorgegriffen ist, solche Entwicklungen können schneller vonstatten gehen als man denkt  ;)

« Letzte Änderung: 18.11.2002 | 21:58 von SoulReaver »
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #14 am: 18.11.2002 | 22:11 »
Nachteile an "Cyborgarmen":
1: Für einen starken schlag ist zu wenig Masse verfügbar. man schlägt zu und wird von der wucht zurückgedrängt
2: Ein starker schlag würde den Arm aus den normalen knochen brechen.

einen Art Reflexverstärker: Jein das gesamte Nervensystem muß nicht ausgetauscht werden man kann es auch "einfach" überlasten. Natürlich ist das nicht gut für die betreffende Person

Ich stimme auch zu das elektronische Kampfanzüge oder Genveränderungen am realistischten sind.
Übrigens bin ich auch schon an einem RS das auf einer ähnlichen story basiert. Die menschheit ist dort durch den "Mutagenen Virus" fast ausgelöscht.

Nun Nano Technologie ist eine sehr schwer zu erklärende Technologie. Es funktioniert so:
Kleine Maschinen sogenannte Assembler, die nur einige nanometer groß sind, verändern die Struktur von Atomen nehmen ein Atom also auseinander und bauen die einzellteile wieder zusammen.
Im allgemeinen arbeiteten unzählige Assembler, da sonst kaum eine veränderung warnehmbar wäre.
allerdings ist diese technologie sehr gefährlich (durch Assembler-Fehlfunktionen) und auf der anderen Seite sehr mächtig (innerhalb von einige sekunden lassen sich so ganze armeen aus dem boden stampfen, im wahrsten sinne des wortes).

Falls du noch hilfe bei einzellnen technologien brauchst, wie Tarnungs oder Waffensystemen kann ich gerne ein paar vorschläge liefern...

Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #15 am: 19.11.2002 | 00:34 »
@tobi,SoulReaver:
Ja, Gattaca hatte was, war aber deutlich übertrieben, was ihn als Film gut machte, für RSP aber schnell langweilig würde.
Ich habe mir das Jahr 2110 ausgesucht, dass für ein paar Generationen Gentisch Optimierter Menschen genügen dürfte.
Den Zusammenbruch (Unfruchtbarkeit etc.) halte ich aber für unwahrscheinlich (bin eben Technik-gläubig ;-) ). Ich denke mehr an die Spannungen zwischen normal und manipuliert. Aber die normalen können ja versuchen mit Bioware aufzuholen... ;-)

@Azrael:
Ich glaube nicht, dass Nano-Roboter die Atome verändern! Das ginge in Richtung Kernspaltung und könnte ziemlich übel werden... Es genügt, wenn man die vorhandenen Atome modifiziert.
Aber so klein muss es gar nicht sein. Schon Mikro-Roboter könnten in unserem Körper einiges zustande bringen, vom Reinigen der Aterien bis zur Optimierung der Verdauung.

Offline 8t88

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #16 am: 19.11.2002 | 05:55 »
Das was Tobi mit den Genetisch "optimierten" Kindern sagte bringt mich darauf, wie unser erster Paragaph (Syntax?) im Grundgesetz dann leuten könnte:

"Alle Menschen sind gleich! Egal welcher Religion, geselschaftlichen Stellung, oder genetischer Manipulation sie unterliegen"    ;D     ;)
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Offline Lord Verminaard

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #17 am: 19.11.2002 | 12:56 »
Und den ungeschriebenen Freiheitsrechten im Rahmen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts wird dann durch ein bahnbrechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts das "Recht auf genetische Optimierung" hinzugefügt! ;D

Ich könnte ja jetzt eine ernstgemeinte Diskussion anfangen, aber lassen wir das. ;) Für's Rollenspiel würde ich ruhig auf sehr heftige und übertrieben Genmanipulationen und Bioware zurückgreifen, um echte "Superhelden" zu züchten, so wie in James Cameron's Dark Angel. Find ich cool! Diese Überlegenheit gegenüber Normalsterblichen schockt auch bei Vampire. Deshalb finde ich die Idee auch nicht schlecht, dass die Manipulationen geheimgehalten werden und die breite Masse gar nicht ahnt, dass es solche "Übermenschen" überhaupt gibt - bis sie einen in Aktion sehen!
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #18 am: 19.11.2002 | 15:58 »
@xiang
Schon klar das ein Nano System nicht so klein sein muß,
allerdings nehmen wir an das die Assembler wirklich so funktionieren werde. entweder so oder durch Bidirektionale Materie-Energie Transfusion.

Zum Thema Genmanipulation und Genvirus:
Unfruchtbarkeit wohl nein, inkompatibilität ja, ein nicht genveränderter und ein genveränderter könnten unter bestimmten umständen keine kinder mehr zeugen, weil sich der Gencode zu stark unterscheidet.

Um eine Idee aus meinem neuen Online chat Rollenspiel einzubringen:
Der "Mutagene Virus"(Begriff ist Falsch, da es kein Virus ist, sondern eine Mutation, bzw ein Zellteilungsfehler), die veränderten Gene sind instabil, dadurch kommt es zu starken Mutationen, teilweise verstärken diese die Genetische Veränderung die Vogrenommen wurde. Teilweise verursachen sie eine unkontrollierbare Zellteilung.

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #19 am: 19.11.2002 | 20:12 »
Ich habe mir das Jahr 2110 ausgesucht, dass für ein paar Generationen Gentisch Optimierter Menschen genügen dürfte.
Den Zusammenbruch (Unfruchtbarkeit etc.) halte ich aber für unwahrscheinlich (bin eben Technik-gläubig ;-) ). Ich denke mehr an die Spannungen zwischen normal und manipuliert. Aber die normalen können ja versuchen mit Bioware aufzuholen... ;-)

Meiner Meinung nach unklug, Dein Statement. Erstmal: Bioware dürfte nicht billiger sein als Manipluation und Vorab-Auslese. Und wo sollen die ganzen Low-People die Kohle dafür hergaben? Und wer von den Superior-Medizinspezialisten hätte ein Interesse daran, Leute aus der Low-Klasse derartig zu fördern? (Ha-Schon 'ne Abenteueridee!)
Der Kick bei der Story ist aber, daß solche technisch-genetisch-medizinischen Möglichkeiten halt generell nur der BEGÜTERTEN Schicht zur Verfügung stehen und standen, so daß sich über Generationen solch eine unüberbrückbare Kluft zwischen Elite und Restvolk auftun kann.

Und positive Lebenseinstellung oder Technikgläubigkeit hin oder her: Bei der Wahl eines Setting IMMER auf die Kacke hauen. Ruhig die extremstmögliche Entwicklung fahren. Die Spannungen zwischen Normal-RePrimitivisiert und Manipuliert-Elitär sind doch auch bei meinem Szenario vorhanden - nur krasser, und bei weitem nicht die einzige Problemquelle.
Erst, wenn sich ein Umbruch in der Welt abzuzeichnen beginnt; erst, wenn festgefahrene Konstellationen auseinanderbrechen; erst, wenn jeder das drohende Unheil kommen sieht und versucht, sich seinen eigenen Teil aus dem Kuchen zu schneiden; erst, wenn sich neue Allianzen bilden, weil jeder sich und seine Schafe in's Trockene bringen will; erst, wenn Interessengruppen immer heftiger aufeinanderprallen...
... erst dann hat man ein Setting, das wirklich spannend ist, explosive Kehrtwendungen möglich macht, hinterhältige Storylines bietet und die Charaktere wieder und wieder in's Schwinzen bringt.

Oder warum lässt White Wolf langsam, aber sicher Gehenna abbrechen? Warum steht das Engel-Europa mitten in umabsehbaren Land-(Macht-)verteilungsprozessen und die Kirche vor einem technischen Dilemma? Warum geht Endland innerhalb von 100 Jahren unter? Warum schickt FanPro LLC den Kometen und neue Goblinisierung in die Shadowrun-Welt? etc.etc.etc.
Es geht darum, eine DRAMATISCHE Welt zu erschaffen, wo die Kacke richtig am Dampfen ist!
Wenn Du darauf verzichten möchtest, hab' ich kein Problem damit, wundere mich aber arg.

Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #20 am: 19.11.2002 | 21:07 »
Eben weil (gerade im NF-Bereich) alle mit schrägen Sachen auf die Kacke hauen, mache ich es anders. ;-)

Offline Teethquest

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #21 am: 19.11.2002 | 22:51 »
@ Xiang: Du sagst es
Aber mal ganz unabhängig davon, würde ich gerne auch mal meinen Senf dazu geben. *räusper* ich versuche mich kurz zu fassen:

1. Genmanipulation:
Nach reichlicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Genmanipulation nicht solche Ausmasse annehmen wird, wie wir heute vermuten (jedenfalls beim Menschen). Das begründe ich zum Einen damit, dass wir heutzutage und zu allen Zeitaltern immer nur die aktuellen Entwicklungen unserer Zeit so in die Zukunft projeziert haben, dass sie total überzogen wirken. Vermutlich werden die Veränderungen in Bereichen liegen, die wir heute noch nicht kennen oder aber als unwichtig abtun.
Zum Zweiten ist der menschliche Körper evolutionär optimiert. Wir können mit ihm ja nicht hantieren, wie mit einer Pflanze, die man gegen Blattläuse resistent macht. Immerhin ist es ja nicht unser Ziel uns weiter zu spezialisieren, sondern unsere Flexibilität bei zu behalten. Jeden Vorteil bei der Genmanipulation erkauft man sich mit mindestens einem Nachteil!
Meiner Ansicht nach wird es tatsächlich eine Spanne geben, in der man Gene als defekt oder einen Körper als krank klassifizieren kann. Das Ziel ist es daher einen möglichst !gesunden! Körper zu haben, anstatt einen auf irgendeine Art "verbesserten". Und auch das wird in meinen Augen nicht zwangsläufig (ich möchte es aber auch nicht ausschliessen)  zu einer Zweiklassengesellschaft führen, da man um die Risiken sehr wohl weiss und die Kosten, vor allem bei der Genetik, rapide sinken dürften. Abgesehen davon ist man auf Grund eines einwandfreien Genoms noch längst nicht Gesund. Die meisten Behinderungen, Allergien, Krankheiten und Beschwerden hängen stärker mit der Lebensweise zusammen, als mit dem Genom! Die Genetik ist nur ein Ansatz, um die Leistungsfähigkeit eines Menschen zu erhöhen!

2. Bionik:
Bionik ist ein wichtiger Aspekt Arbeitsprozesse zu verbessern. Ein Exoskelet oder Kampfanzug wären tolle Anwendungsbereiche. Allerdings wahrscheinlich eher Luxusartikel. Die echte Herausforderung der Zukunft liegt in der Logistik und Infortmtionsverarbeitung. Deshalb werden wohl eher spezialsierte Maschinen zum Einsatz kommen und der Mensch als Einheit ist damit beschäftig alles zu koordinieren und all die Arbeiten zu übernehmen, für die spezielle Maschinen zu teuer wären.
Dummerweise ist es sehr schwierig eine Protese herzustellen, die einem Arm oder Bein oder gar einer Hand auch nur annähernd gleich käme. Für Spezialanwendung können wir Menschen die erstaunlichsten, stärksten und präzisesten Maschinen herstellen, aber wenn es darum geht ein ähnlich vielseitiges Intrument, wie den menschlichen Körper zu reproduzieren, stehen wir vor echten Schwierigkeiten.

3. Nanotechnologie:
Eines meiner Lieblingsthemen. So vielseitig Naniten auch sein mögen, sollte man den Enthusiasmus doch ein wenig zügeln! Auch ein Nanit kann die Naturgesetze nicht auf den Kopf stellen. Selbstreproduzierende Naniten mögen zwar theoretisch ein enormes Potential haben, doch sind auch die nicht allmächtig. Auch Naniten werden von Korrosion angegriffen, von Bakterien zersetzt oder bleiben irgendwo stecken. Unzählig viele Naniten in eine Art Schwarm zu verwandeln, hielte ich für kein gute Idee, weil sie beim nächsten Windstoss oder Regenschauer weg wären. Höchstens für kurzfristige, einmalige Einsätze wären sie auf diese Art zu gebrauchen. Eher denkbar wären Prozesse in geschlossenen Systemen oder solche, die lange Zeit benötigen (also langsam aber nachhaltig!). Allerdings ist auch hier der Aufwand die Dinger zu koordinieren, anzupassen und zu verorgen so gross, dass Unfälle ungefähr so wahrscheinlich sind, wie ein Pantoffeltierchen, das zum Killervirus mutiert!

Aber ich verplappere mich. Das liest ja sonst eh keiner!
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #22 am: 20.11.2002 | 16:19 »
@Teethquest:
Nanotechnologie:
Also die meisten wissenschaftler für Nanotechnologie sehen es wirklich als ein großes Problem an das Nanotechnologie bei einem fehler schweren schaden anrichten könnte.
Spätestens wenn Autarke Assembler mit Bidiretionaler Materie-Energie Transfusionssystems gebaut werden wäre dies fatal, ein soches system könnte innerhalb kürzester zeit den planeten vernichten. Denn:
Wenn der Assembler bei der Selbstreproduktion einen fehler macht und so einen Assembler erzeugt der keine befehle entgegennimmt, und dammit sich selbst weiter reproduziert, wird ein solcher in kurzer zeit die erde vernichten.
Die Warscheinlichkeit liegt eher bei der gefahr das Krebs im Menschlichen Körper und ist auch von äusseren Einflüssen abhängig.

Genmanipulation:
Ob wir uns nicht eher oder zummindest einige von uns doch spezialisieren werden wird die zeit zeigen. Da wir nicht wissen welche herausvorderungen die zukunft bringt. ich stimme dir aber sofern zu das wir zumindest nicht den großteil der menschheit verändern werden.

Offline Teethquest

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #23 am: 20.11.2002 | 16:53 »
Zu den Naniten:
Sicherlich wäre es denkbar, dass Naniten ein grosses Gefahrenpotential entwickeln. Allerdings wäre es am gefährlichsten, wenn ein solcher Prozess über Jahrzente ginge und man erst zu spät merkt, was eigentlich los ist. Und so lange wird es wohl dauern, bis eine Gruppe mutierter Naniten die Erde wie ein Pilz durchwuchert hat. Das ist technologisch auch kaum zu beschleunigen, da es physikalische Grenzen gibt.
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Offline Boba Fett

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #24 am: 26.11.2002 | 11:44 »
Aber wer würde seinen lebendigen Arm freiwillig gegen einen aus Metall eintauschen, nur weil dort ein Schraubendreher eingebaut ist?
Jeder Einarmige...?
Und wer würde seinen Fingernagel gegen einen eintauschen, der so scharf wie ein Rasiermesser ist.
oder seinen kleinen Finger, gegen einen Akkuschrauber...
Oder seine Lunge gegen eine, die weder durch Nikotin oder Luftverschmutzung belastet werden kann, oder vielleicht sogar ein System, dass in giftigen Dämpfen und Wasser funktioniert, mit einem eigenen Pressluftvorrat.
Oder welcher blinde würde nicht künstliche Augen nehmen.
Und wenn das ein Blinder schon nimmt, wieso dann nicht auch der kurzsichtige? Und warum sich dann nicht auch Augen mit der richtigen (oder veränderlichen) Irisfarbe zulegen?

Welcher Irre hätte sich vor 50 Jahren Silikontaschen in den Körper einoperieren lassen, um für kurze Zeit einem optischen Idealbild näher zu kommen?
Oder die Nase brechen und zurechtrücken lassen, die Ohren annähen, die Falten aus dem Gesicht ziehen...
Bereitschaften und Einstellungen zu solchen Eingriffen sind veränderlich. Was jetzt undenkbar ist, ist morgen alltäglich.
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