Ich finde es nicht so schön, wenn die Speiler das Gefühl haben, überhaupt nicht auf den Schlachtverlauf eingewirkt zu haben. Also sorge ich dafür, dass sie an einer Stelle sind, wo sie zumindest ein paar Leben retten, ein fettes Katapult zerstören oder eine Bresche stürmen können: Sonst kommt das "Fernseh"-Gefühl auf. Man sitzt als Spieler herum und lässt die Geschichte an sich vorbei ziehen. Meines Erachtens sollte den Spielern, die sich ins Getümmel stürzen, aber sehr schnell klar werden, dass sie keinesfalls die Kontrolle über das Geschehen haben, dass Sie gar nicht alle Gegner sehen können, die auf sie schiessen, wo überall Pfeile und Bolzen runterkommen, Granaten explodieren, Massenversteinerungszauber einschlagen... Ich versuche das über zufällige Treffer zu regeln, allerdings nicht so extrem wie in dem "critical miss" Beispiel von unten.
Beim alten GURPS (also dem von vor zwei Monaten...) gabs die Möglichkeit, die Konsequenzen einer Schlacht, deren Ausgang per Plot schon festgelegt war, für den einzelnen Charakter zu erwürfeln. Dazu ermittelte man eine Art battle-skill (Wichtig waren Waffenskills, Tactis und entsprechende Vor- und Nachteile). Dann machte man einen Survival- und einen Glorywurf gegen diesen Skill. Man konnte sich entscheiden, seine Chancen zu überleben zu erhöhen, indem man seine Chancen beim Glorywurf senkte und umgekehrt. Die Resultate beim Glorywurf bedeuteten eben das: wieviel Ruhm und Glorie man einsackte, wer alles auf einen aufmerksam geworden war usw. Der Survivalwurf entschied, in welchem Zustand man überlebte...wenn überhaupt. Techleve und wie die Schlacht insgesamt für die eigene Seite liefl spielten dabei auch eine Rolle...War meiner Meinung nur zum Feststellen der Konsequenzen einer Schlacht auf NPCs geeignet.
In einem netten e-zine namens "critical miss" wurde mal ein realistisches WWI Szenario vorgeschlagen, um endlich diejenigen zu befriedigen, denen es nicht gritty genug sein kann...für 3-6 100pt GURPS-Charaktere, die auch mit Liebe, quasi mit Blick auf die lange Kampagne, aber ohne übernatürliche features gebaut werden sollten. Es ging einfach darum, die hundert Meter freies Feld bei einem Sturmangriff bis zu einer MG-Stellung zu überleben. Der Autor hat einem vorgerechnet, dass von den Charakteren keiner ankommt, und das war wohl auch Sinn der Übung.