Ich hatte mal so die Idee einer Vampire-Kampagne im Shanghai der späten 20er / frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Da fielen mir die Kinder des Lotos ein, mit denen ich mich überhaupt nicht auskenne. Drei Fragen dazu:

1. Ist das Buch generell zu empfehlen?

2. Ist da viel über chinesische Vampire, China bzw. vielleicht sogar etwas über Shanghai drin?

3. Bekommt man es noch? (Ob deutsch oder englisch, ist mir ziemlich egal, fast sogar lieber englisch.)

Danke schon mal im Voraus!

1. Wenn du eine KOMPLETT andere Kultur an Vampiren die mit den Kainiten NICHTS zu tun haben (und schon gar nciht zu tun haben wollen) haben willst dann ja, wenn du vorhast die beiden "Kulturen" irgendwie miteinander zu vermischen... Spar's dir.

2. Ueber die Vampire ja, ueber China nur sehr grob dafuer aber ueber die mystischen Hintergruende der Kuei-Jin.
Ueber fruehere Zeiten (z.B. 1920) ist nicht merh und nicht weeniger drin als in VtM Grundregelwerk auch war, also bestenfalls ein paar lose Absaetze.

3. Ja, es gibt's noch... Kostenpunkt so um die 30 Euro

Sicher mit den 6,66 ? Ich war gestern auf der F&S-Seite und da stand's fuer um die 30...

Schade eigentlich, für 6,66 hätt ich's sofort mitgenommen...

Wo liegt denn das Problem bei einem Crossover von Maskerade und Kindern des Lotos? Ich meine, es wäre doch naheliegend, dass mit den britischen Kolonialherren und den anderen europäischen Geschäftsleuten auch Camarilla-Vampire nach China kamen. Im Shanghai der 20er wird es wahrscheinlich nicht viele Berührungspunkte gegeben haben, da Europäer und Einheimische größtenteils getrennt blieben, doch das wird ja nichts an der Existenz der chinesischen Vampire geändert haben.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war es doch bei den Kindern des Lotos so, dass sie gänzlich andere Geschöpfe mit anderen Eigenschaften und Fähigkeiten waren, die auch nicht auf Kain zurückgingen? Könnte doch für eine V:tM-Runde sehr spannend sein, nach und nach mehr über die fremdartigen Vampire herauszufinden, oder nicht?

Ja natürlich gibts einige Kin-Jin (Kains-Kinder) in Asien (wieso sollten die Tremere sonst auch ein Ritual "Segen der Kami" entwickeln? ).

Der Vergleich mit Werwolf ist auch sonst recht passend. Kuei-jin (die besagten Asiaten, sprich "Gwai-jin") haben als eigene Werte die Tugenden:
-Yin (Todesenergien)
-Yang (Lebensenergien)
-Hun (Ratio)
-P'o (Tier / Dämon)

Hun und P'o haben nicht umsonst Ähnlichkeit zu Gnosis und Zorn (asiatische Geister haben folglich Willenskraft, Hun und P'o). Kuei-jin können auch seitwärts steppen, allerdings ist das für sie etwas komplizierter als für Wuffis.

Yin und Yang ersetzen quasi den Blutpool und können für verschiedene Sachen benutzt werden. P'o wird ähnlich eingesetzt wie Zorn bei Werwolf (hat also auch entsprechende Punkte).

Überhaupt ist der Dämon bei Kuei-jin sehr viel aktiver als bei Kainiten. Eher wie der Schatten bei Wraith. Der Dämon bekommt einen eigenen Archtyp und es gibt sogar die Möglichkeit, dass die Spieler jeweils die Dämonen der Mitspieler übernehmen.

Das wichtigste Thema bei KdL ist Gleichgewicht. Gleichgewicht zw. Yin und Yang, Hun und P'o etc.

Die Splats heißen Dharmas und sind Philosophien und die Kräfte heißen auch Diszis, haben allerdings mit westlichen Kräften nix zu tun. Sie sind meist etwas weiter gefasst als Kainskinder-Disziplinen.

Die Kinder des Lotus sind imho ganz anders und ihre Fremdartigkeit im Gegensatz zu den Kainiten bringt mich zu dem Entschluß, diese nicht miteinander zu mischen. Die asiatischen Vampire gefallen mir ehrlich gesagt viel besser und ich freu mich schon drauf, mit meiner Gruppe eine kleine Runde zu starten.

Ich bin noch dabei, die ganzen Bücher zu lesen. Dank der Sonderaktion bei Feder & Schwert habe ich mir das komplette Regelwerk auf einen Schlag geholt und ich bin schwer begeistert. Besonders der Band über die 1000 Höllen gefält mir sehr, dass Material darin kann man auch sehr gut für andere asiatische Kampagnen nutzen.

Ist eigentlich schon jemanden aufgefallen, daß hier wieder mal japanische und chinesische Worte durcheinandergewürfelt werden?
Kin-Jin ist eindeutig japanisch (wobei Jin generell "Mensch" bedeutet, im chinesischen aber als "Ren" gelesen wird). Und der "Segen der Kami" - SEHR reife Leistung. Die Kami sind die Götter des Shintoismus - japanischer gehts wohl nicht.
Wo ist die Recherchesorgfalt deutscher Cthulhu-Titel ...   ???

Etwas mehr Sorgfalt bei der Recherche sollte man aber sehr wohl erwarten können, wenn man schon einen realen Hintergrund wählt.
Es ist nur SO typisch amerikanisch, China und Japan in einen Topf zu werfen, deshalb stößt es mir besonders sauer auf. Aus dem Setting könnte man sicher einiges rausholen.