Wenn ich ein Abenteuer komplett entwerfe, dann kann es von der Idee zum fertigen Abenteuer schon einen Monat dauern. Allerdings glaube ich, dass ich die Abenteuer im Vergleich zu anderen SLs extrem detailliert ausarbeite. Ein fertiges Abenteuer umfasst bei mir so 10 bis 30 computergeschriebene Seiten. Allerdings reicht so ein Abenteuer dann auch meistens für zwei bis fünf Sitzungen.
Ich versuche, ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen dem improvisierten (und dafür spürbar weniger gut ausgearbeiteten) und dem vorgefertigten (dafür etwas weniger freien) Element zu erreichen. Dabei hat sich die sehr detaillierte Ausarbeitung als hilfreich erwiesen. Wenn ich einen Ort oder einen NSC auf einer halben Seite sehr exakt beschreibe, dann fällt es mir auch leichter, daraus zu improvisieren, wenn die Spieler etwas Unerwartetes tun, was ja "gelegentlich" vorkommen soll.
Am Anfang des Abenteuers steht immer ein durchdachtes Konzept (Also nicht: einfach mal ins Dungeon rein und sehen, was passiert). Einstieg, Verlauf, Gegenspieler und voraussichtliches Ende sind also klar. Das kann sich zwar während der Ausarbeitung noch ändern, ich habe aber immer einen Plot vor Augen. Im Regelfall schreibe ich dann jeden Tag nach Feierabend so ein bis zwei Seiten. Den nächsten Tag nutze ich dann, um den weiteren Verlauf vor meinem geistigen Auge durchzuplanen. Obwohl ich AD&D leite, sind die Abenteuer inhaltlich so aufgebaut wie DSA-Kaufabenteuer, also mit Spieler-, speziellen und Spielleiterinfos. Ich finde diese Unterteilung sehr praktisch.
Die Anpassung von Kaufabenteuern braucht weitaus weniger Zeit. In ein bis höchstens zwei Wochen habe ich die Regelmechanismen angepasst (bei Übernahme aus anderen Systemen), die Beschreibungen erweitert und den Plot verbessert.