Ludovico:
Mich selber hat es schon immer genervt, daß, wenn man eine Probe gut schafft, wie zum Beispiel im Kampf, daß der SL das Resultat beschreibt, was nur im seltensten Falle mit meiner Vorstellung übereinstimmte.
So überläßt man den Spielern das und sie springen gut darauf an.
Das kann man auch anders lösen: als Spieler sollte man immer die Aktion und das Ergebnis beschreiben, das man vor Augen hat. Der Wurf entscheidet dann, wie erfolgreich man damit ist. Aber ich sehe einen Unterschied zwischen den folgenden Situationen:
A) Spieler: "Ich möchte mit dem Händler um die Flasche feilschen. Ich argumentiere emotional, weise darauf hin, dass es mir ziemlich schlecht geht (ich sehe ja auch so aus) und bin mir auch nicht zu schade zu flehen und zu betteln." (Wurf, gelingt gut) Spielleiter: "Deine Geschichte rührt den Händler fast zu Tränen, er gibt dir die Flasche zu einem sehr günstigen Preis und schaut dir nachdennklich hinterher, als du zwischen den Buden des Marktes verschwindest."
B) Spieler: (Anfang wie oben, Wurf): "Der Wurf gelingt gut, der Händler kommt mir sehr entgegen, weil ihn meine Geschichte rührt, und ich erwerbe die Flasche zu einem Spottpreis".
Erstens würde ich mich im zweiten Fall fragen, was ich als Spielleiter dabei noch soll.
Zweitens bedeuten weder Erfolg noch Fehlschlag, dass etwas exat so (oder exakt nicht so) läuft, wie man es sich vorstellt. Als Spielleiter hätte ich in Fall A die Möglichkeit, die Story noch beliebig zu lenken: vielleicht gibt es ein Gesetz gegen zu große Rabatte und die Stadtwache kommt gerade vorbei, was den Erfolg des Spielers zunichte macht; vielleicht würfelt der Charakter einen Fehlschlag, gibt dabei aber ein so schwaches und mitleiderregendes Bild von sich ab, dass der Händler ihm die Flasche trotzdem relativ günstig läßt; usw. usw.
Für mich sind Würfe immer nur Ausdruck der persönlichen Performance des Charakters, die aber nicht unbedingt 100%ig das Ergebnis der Aktion bestimmt. Das ist sehr wichtig, weil damit Fehlschläge (oder Erfolge) aufgrund äußerer Umstände außen vor bleiben.
Beispiel: wenn jemand Fertigkeiten im Bereich der computergestützten Bildmanipulation hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er eine Photomontage herstellen kann, die z. B. als belastendes Material herhalten kann und nicht als Fälschung auffliegt. Würfelt so jemand nun einen Misserfolg, dann bedeutet das bei mir entweder
a) er merkt, dass es nicht klappt, und lässt es sein.
b) er baut einen Riesenschnitzer (z. B. falsche Lichtverhältnisse) und die Fälschung wird bemerkt.
Jedoch nie
c) durch einen Stromausfall vor Ende der Arbeit verliert er die bereits getane Arbeit.
Stromausfälle sind eben äußere Dinge, die nichts mit dem Wurf des Charakters zu tun haben.
Aber ich glaube, ich komme vom Thema ab...
Robin