Autor Thema: Anglizismen im RPG - Muß das sein?  (Gelesen 10431 mal)

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Ludovico

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Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« am: 5.08.2003 | 10:02 »
Oh man! Kann mir mal einer sagen, was die ganzen Anglizismen im Rollenspiel sollen?
Wir sind doch alle deutsch, aber wenn ich mir das Forum hier so anschaue, dann kriege ich das Gefühl, dass sich so mancher Börsianer und Bahnmanager hier wohlfühlen würde.

Wie soll das denn weitergehen? Soll es schließlich so enden, dass bei einer Erklärung des Begriffes „Rollenspiel“ man folgende Beschreibung findet:

Role Playing Games oder kurz RPGs sind ein Hobby, welches dazu dient, dem Alltag zu entfliehen. Mittlerweile hat sich eine RPG Sub Culture gebildet, welche in 2 große Lager gespaltet ist:
Auf der einen Seite der Role Players findet man die Powergamer (kurz: PG), welche ihre PCs (die Kurzform von Player Charakter) vor allem rule based gestalten und den Background mehr oder weniger nutzen, um den PC zu maxen.
Auf der anderen Seite gibt es die True Role Players (TRP), welche es genau umgekehrt machen. Die Rules sind nur Mittel zum Zweck und der PC ist backgroud based.

Wichtig beim Rollenspiel ist das sogenannte Dicen. Zur Bestimmung, ob ein PC einen Test geschafft hat oder nicht, würfelt der Spieler abhänging von den Skills und Attributs des PC eine gewisse Anzahl an Dices.
...

(Für die Richtigkeit des Beispiels übernehme ich keine Garantie)

Nightsky

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #1 am: 5.08.2003 | 10:09 »
Also son Schmarrn hab ich hier noch nicht gelesen, kann da saber auch übersehen haben.
Und selbst wenn, ich mag auch nicht sonderlich Anglizismen aber wenn jemand denkt sich so ausdrücken zu müssen, bitte, wir leben in einem freien Land und man kann ja immernoch ignorieren.

Ludovico

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #2 am: 5.08.2003 | 10:18 »
Das war jetzt auch nur ein Beispiel, was ich mir aus den Fingern gesogen habe.

Offline Jestocost

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #3 am: 5.08.2003 | 10:24 »
Aber das Denglisch ist halt weit verbreitet - und ich rede auch oft von Skills, weil es kürzer als Fertigkeiten ist.

Dennoch gebe ich mir Mühe, Spiele einzudeutschen: Also vernünftige Übersetzungen für die wichtigsten Attribute und Fertigkeiten und Mechanismen zu finden.

Aber wenn das jemand nicht tut, stört es mich auch nicht.. Ich grins da nur.
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Offline Dash Bannon

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #4 am: 5.08.2003 | 10:26 »
naja viele Sachen sind halt einfach Lehnwörter (also solche für die es kein deutsches gibt, z.B Powergamer) und die sind schon Ok, aber wenn mans derart übertreibt (wie du es skizziert hast), ist das schon übertrieben, da haste Recht....vielleicht achte ich jetzt mal ganz einfach bei mir selbst mal drauf wie ich so schreibe und bemühe mich zuviele Anglizismen zu vermeiden, obwohl es manchmal 'einfacher' ist die englischen Begriffe zu verwenden..naja schaun mer mal, hat der Kaiser gesagt
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Gast

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #5 am: 5.08.2003 | 10:28 »
da der grossteil aller spieler den erstkontakt mit spielern hatte die nur die englischen originalregelwerke besitzen und teilweise auch mangels deutscher übersetzungen selbst die englischen werke benutzen, verwundert mich das denglisch nicht.
in den anfangszeiten redeten wir auch mehr von "ich caste einen fireball" als von "ich zaubere einen feuerball"

Nightsky

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #6 am: 5.08.2003 | 10:36 »
Bei uns war es eher in der Form: "Ich caste einen Feuerball" ^^

Hmm, es ist dieselbe Problematik, die man in anderen Fachbegriffen auch hat.
Die EDV ist ohne englische Begriffe nicht sprechbar, warum sollte es im Rollenspiel anders sein?

Ich finde Denglish außerhalb irgendwelcher Themenbezognen Gespräche oder nennt man das "topic talks"? viel schlimmer.

By the way, ich geh nun zum Hair Stylisten ;)

Offline Alrik aus Beilunk

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #7 am: 5.08.2003 | 11:05 »
Wir können ja alles zwanghaft eindeutschen.

Wie währe es mit "Kraftspieler" für Powergamer.
Und "Flügelaffe" für Munchkins ?
Und das berühmte Spiel vom Verlag Weißer Wolf nicht vergessen: Blutsauger, der Mummenschantz
Und natürlich Drachen und Verliese nicht vergessen.
Oder Schattenflucht, das Steuerungsmüllphantastikrollenspiel
Quote: Ambrose Bierce  
Cynic, n: a blackguard whose faulty vision sees things as they are, not as they ought to be.

Ludovico

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #8 am: 5.08.2003 | 11:11 »
Wir können ja alles zwanghaft eindeutschen.

Ein Extrem ist genauso schlecht wie das andere.

Ich empfinde es auch nicht weiter wild, wenn man Skills statt Fertigkeiten verwendet, weil man nun das englische Regelwerk besitzt und der Begriff haften blieb.

Was mich vor allem stört, ist aber, daß man plötzlich für alles und jeden plötzlich neue denglische Begriffe entwickelt.
Jüngstes Beispiel: Player Empowerement
Da kann man auch "Spieleremanzipation" sagen.

Okay, ich muß gestehen, daß ich schon bei der Verwendung des Verbes "Rulen" schon die Krätze kriege und Leute, die so mit mir reden, gleich ein paar gedankliche Minuspunkte erhalten.

Nightsky

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #9 am: 5.08.2003 | 11:14 »
Steuerungsmüllphantastikrollenspiel

Das find ich gut *rofl*

Offline Boba Fett

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #10 am: 5.08.2003 | 11:16 »
Jede Subkultur verfügt über ihren eigenen Jargon!
Sei es Naturwissenschaftler, Soldaten (AKüFi), Mitarbeiter einer speziellen Branche oder eben Rollenspieler.
Da viele Systeme nur in englisch verfügbar sind, schleichen sich eben auch anglizismen in den Wortschatz. Das geschieht ganz automatisch und unbewusst.
Einige Begriffe, die leicht sind (Powergamer, Skills), werden sofort adaptiert, über andere regt man sich auf.

Noch andere klingen einfach stimmiger. So zum Beispiel "Rage", "Beast", "Shadow". Noch andere lassen sich nur schwerlich ins deutsche übersetzen ("Online Banking")

In Runden, die nur DSA spielen, wird man das wohl nicht finden...
Aber sobald man ein System spielt, wo man auf das Englische zurückgreifen kann, wird auch darauf zurückgegriffen.

Es muss einem nicht gefallen, aber man muss es akzeptieren.
Man kann versuchen es zu vermeiden, aber zwangsläufig wird man damit konfontiert.
« Letzte Änderung: 5.08.2003 | 11:18 von Boba Fett »
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Gast

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #11 am: 5.08.2003 | 11:25 »
Ich hab englische Regelbücher (Ich mag keine eingedeutschten Regelwerke) und demnach gibts bei uns Teile im RP die fast komplett im Englischen laufen.

Bei uns ist das ein magic missile, man bezahlt mit GPs und Leo ist ein Half-Shadow Fighter.

Das wird sich nicht ändern solange wir englische Regelwerke verwenden... und ist in meinen Augen auch ganz gut so ;)

Offline Boba Fett

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #12 am: 5.08.2003 | 11:27 »
Es würde sich wahrscheinlich auch nicht ändern, wenn ihr jetzt auf die deutschen Bücher wechseln würdet, denn die englischen Jargon Begriffe haben sich eben eingeschliffen.
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Azzie

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #13 am: 5.08.2003 | 11:37 »
... und manchmal trifft der englische Begriff, obwohl durchaus übersetzbar, die Sache einfach besser, und sei's aus Assoziation.

Im übrigen ist es imho nicht schlimm Anglizismen zu verwenden - behält man ein überschaubares Maß bei. Auch viele französische Begriffe haben Einzug in die dt. Sprache gehalten, da regt sich heute ja auch keiner mehr auf. Und zählt man alle oben bereits genannten (und durchaus berechtigten) Gründe pro engl. Begriffe zusammen, da kommt schon 'ne Menge bei rum ;).

Was man sich allerdings bewusst machen sollte, ist die dt. Sprachkompetnz beizubehalten, sprich über die Anglizismen auch nachdenken, was sie eigentlich bedeuten; wenn einer fragt was mit zB "spell casten" gemeint ist sollte man zumindest auch eine Antwort/Erklärung geben können.

Offline Vandal Savage

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #14 am: 5.08.2003 | 11:44 »
Es würde sich wahrscheinlich auch nicht ändern, wenn ihr jetzt auf die deutschen Bücher wechseln würdet, denn die englischen Jargon Begriffe haben sich eben eingeschliffen.

Stimmt, wenn man sichs mal angewöhnt hat, kann man nicht mehr aufhören.
Und ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht. Aber gut, wenn sich Leute unbedingt Stress machen müssen, mir soll das recht sein.
Btw. hören sich viele Sachen in Englisch eben einfach cooler an.
Geschwindigkeit oder Celerity? Da fällt mir die Wahl leicht  ;)



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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #15 am: 5.08.2003 | 13:35 »
Ich merke immer wieder, dass das Spiel ins Stocken gerät, wenn ich nach einem deutschen Begriff suche - nicht bei Begriffen, die zu übersetzen ziemlicher Unsinn wäre, aber dummerweise spielen wir mit englischen und deutschen D&D-Regeln. Und da setzen sich inzwischen die englischen Bezeichnungen durch - fragt nicht, warum das leichter ist... vermutlich lese ich die Regeln zu oft auf englisch, als dass sich die deutschen Begriffe festsetzen würden. Ein besonderes Problem ergibt sich immer dann, wenn jemand einen deutschen Charakterbogen hat und ich ihn um einen XYZ-Wurf (englische Version) bitte. Verständnisloser Blick, also übersetze ich den Begriff schnell auf deutsch. Immer noch verständnisloser Blick - ich habe wohö ein Synonym erwischt und jetzt geht die Sucherei los, wie das Drecksding nun wirklich heißt... also alles gleich auf englisch - zumindest die regelbezogenen Begriffe.

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #16 am: 5.08.2003 | 15:18 »
das beste war ja bei uns der Krieger (SC) der zu dem Ordensritter (NSC) gesagt hat: "Warum habt ihr ihn geslayt ?"
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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #17 am: 5.08.2003 | 20:01 »
[fangfragen-mode]Wo ist denn da das Problem?[/fangfragen-mode]

Was das Thema im Allgemeinen angeht: So lange Kommunikation ist das eigentlich gar kein Problem. Anglophonen Neologismen (wie z.B. "Player Empowerment") steh ich auch ein wenig kritisch gegenüber, aber ich halte mich da an das linguistische Credo 'Let usage decide'.

P.S.: Geschwindigkeit ist IMO bei weitem geiler als Celerity.

Offline Meister Analion

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #18 am: 5.08.2003 | 20:37 »
Zitat
Anglizismen im RPG - Muß das sein?
Ja.
Anglizismen sind aus der deutschen Sprache nicht mehr wegzudenken, schon gar nicht in einem Bereich, in dem 80% der Publikationen in Englisch sind.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

A government is a body of people usualy notably ungoverned.

Catweazle

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #19 am: 5.08.2003 | 21:01 »
Sprache ist etwas lebendiges, eigenständiges. Sie ist Ausdruck des Zeitgeistes, der Kultur (bzw. Subkultur) und des Zeitgeschehens. Versuche Sprache zu zwingen (wie etwa in Frankreich) sind anmaßend und zeugen von einem geringen Selbstwertgefühl.

Reviel

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #20 am: 5.08.2003 | 21:13 »
Ich denke auch nicht, dass irgendeiner hier was gegen Anglizismen hat, nur wenn sie (wie oben sehr krass beschrieben) überhand nehmen, dreht sich auch mir der Magen um, denn dann müsste man Outtime-Gespräche ja nur noch in Englisch führen.
Beispiel:
SC: "Du hast es so gewollt! Spüre nun den Zorn des Feuers!"
Spieler: "Ich caste einen Fireball und nehme noch 3 D10 aus meinem Dice-Pool dazu."

Ich zumindest vertrete die Ansicht, dass es Begriffe gibt, die dann einfach zwangseingedeutscht werden müssen, weil mir sowas einfach die Laune verderben würde: in 1 deutschen Satz, der imgrunde nur heißen soll "ich röste ihn" gleich 5 Fremdwörter zu haben, von denen man mindestens 3 gefahrlos übersetzen kann.

Pricuricu

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #21 am: 5.08.2003 | 21:25 »
@ Boba: Generell stimmt ja das, was du da von den Soziolekten sagst, aber gerade innerhalb der Subkultur, wie es die Rollenspieler in diesem Fall sind, gibt es diese zwei Richtungen.

Meiner Ansicht nach ist es eben so, dass Spiele, die aus einem englischen Original abstammen, auf diese Sprache basierend geschrieben wurden. "Magic Missile"  und "City of Neverwinter" klingt für mich trotzdem stimmungsvoll, "Magisches Geschoss" und "Stadt Niewinter" muten hölzern und gestellt an. Deutsche Spiele haben so etwas nicht, auch hier klingt alles sehr stimmig.

Ich persönlich bevorzuge auch eine Vermeidung von Anglizismen, aber manchmal ist es möglich. Wenn ein Charakter "Key'ruu M'Garad" heißt, dann ist das irgendein merkwürdiges Wortgebilde, mit dem keiner was anfangen kann. Eine "Lynette von Eulenberg" klingt nach DSA, ein "Gumblebeard Fiddlefozz" hört sich nach D&D-Gnom an. Man muss schon seine Sprache fürs Rollenspiel finden. Aber dann soll man auch englische Wörter lassen, wie sie sind. Die deutsche Übersetzung der Forgotten Realms etwa klingt manchmal sowas von Sch***e, auch wenn die Menschen dahinter sich wirklich Mühe gegeben haben, eine 1:1-Übersetzung hinzubekommen. Aber englisch Namen klingen somit teilweise recht albern oder dümmlich. Warum manche Spieler allerdings lieber einen Spruch "casten", als ihn zu "zaubern" liegt vielleicht auch daran, dass man ein wenig posen will, oder?

Offline Arkam

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #22 am: 5.08.2003 | 22:15 »
Hallo zusammen,

also ganz generell spiele ich ja lieber mit deutschen Systemen. Das liegt einfach daran das ich im Deutschen bedeutend sattelfester bin als im Englischen.

Wenn ich mir allerdings so einige Übersetzungen anschaue kann ich schon verstehen das es eine große Gruppe von Spielern gibt die die englischen Ausgaben bevorzugen. Klassische Übersetzungsfehler wie etwa bei einer AD&D Ausgabe in der torche mit Taschenlampe übersetzt wurde sind ja noch lustig und jeder sollte wissen was eigentlich gemeint war, eine Fackel nämlich. Wenn ich mir allerdings die deutsche Ausgabe des Warhammer RPGs vornehme und feststelle das man bei den Inhalten gekürzt hat, Teile des Spielhintergrunds fehlen wird es schon etwas ärgerlicher.

Wenn man als einziger in der Runde das deutsche statt das englische Regelwerk benutzt dann sollte man sich eben entweder auch die englischen Begriffe merken oder in das Charakterdatenblatt schreiben, wenigstens was die Attribute angeht. Bei den Fertigkeiten bin ich allerdings schon der Meinung das der Spielleiter auch die deutschen Bezeichnungen wissen sollte.

Ein Spielleiter in unserer Robotechrunde hat allerdings mal den Vogel abgeschossen. Er war schon immer ein Fan des Englischen, arbeitet als Fluglotse, Berufssprache Englisch und leitete mit Robotech ein englisches System. Natürlich waren auch alle seine Handouts auf englisch und am Ende brauchte er für deutsche Sätze schon Hilfe. Soweit sollte man es mit Deutsch als Muttersprache nicht kommen lassen.

Einige Begriffe haben sich eben auch historisch eingeschliffen. Schließlich gab und gibt es eine Reihe guter und / oder interessanter Systeme eben nur auf Englisch oder vielmehr Amerikanisch.

Was einen Teil der soziologischen Begriffe angeht muß man immer daran denken das viele Arbeiten veröffentlicht werden sollen. Und ob es einem paßt oder nicht in englisch angebotene Arbeiten haben eine größere Chance veröffentlicht zu werden.Wenn man dann so eingebürgerte Begriffe übernimmt hat man häufig Denglisch vom feinsten. Gerade bei Fachbegriffen ist aber ein einfaches Übersetzen häufig sehr schwierig und spätestens bei der Rückübersetzung wird sich der ausländische Kollege meistens wundern was gemeint ist.Da unter Wissenschaftlern gilt: "Publiziere oder stirb" wundert es wohl nicht wenn eigentlich alle Arbeiten in Endglisch herauskommen.

Das Namen nicht übersetzt werden sollte sich doch eigentlich herumgesprochen haben. Auch als jemand der deutsche Systeme bevorzugt würde ich einen Luke Himmelsgeher oder einen Harald Töpfer sehr befremdlich finden. Namen übersetzt man einfach nicht sondern paßt sie allerhöchstens noch so an das sie in der verwendeten Sprache besser ausgesprochen werden können und da sehe ich bei englischen Namen selten ein Problem.

Wer allerdings das Englische verwendet um cool, modern oder sonstwie so wirken sollte mal einen guten Psychater auf sein Selbstwertgefühl ansetzen, das könnte vielleicht Hilfe gebrauchen.

Gruß Jochen
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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #23 am: 5.08.2003 | 22:57 »
Mich stört es nicht!

Seid ich Englische Regelwerke verwende, kommt es immer öfter vor... Na und?

Ich hab "Die Hohen" in Deutsch.
Verwedenan aber die Englischen Begriffe:
Ein Hoher der Unbesiegten Sonne == Solar
Kaste der Morgenröte = Dawn

Und im MURPG ist es einfach besser so! ;)
Live and let rock!

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Catweazle

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Re:Anglizismen im RPG - Muß das sein?
« Antwort #24 am: 5.08.2003 | 22:58 »
Ihr könnt euch aufregen, aber damit zeigt ihr nur, dass ihr konservativ seid (siehe thread). Wenn sich etwas durchsetzt setzt es sich eben durch. Ob es uns gefällt oder nicht. Ich mag viele Begriffe auch nicht, aber wenn sie sich durchsetzen habe ich eben keine Wahl.

Kleines Rätselraten: Anglizismus oder nicht?
1) Handy (das ist leicht)
2) Smoking
3) Oldtimer

Antwort: keines davon ist ein Anglizismus. In den im deutschen gebräuchlichen Sinn existieren diese Worte nicht im englischen.

Ich "caste" eben manchmal einen "spell" auf einen Gegner. Na und? Wenn ich mich dabei ertappe lache ich, aber es zeigt nur, dass es sich durchsetzt. Sprache lebt. Das macht auch vor dem Rollenspielerjargon nicht halt. Akzeptiert es, aber zeigt nicht noch, dass ihr damit nicht zurecht kommt. Ihr habt früher auch euren Großvätern gesagt, dass englische Musi besser ist als deutsche Volksmusik. Inzwischen ist das vermischt und aufgemischt bis zur Unkenntlichkeit. Merkt ihr davon noch was?