Ich kann TheWastedOne nur zustimmen, will aber auch nochmal was eigenes dazutun.
Ich nehme mir als gute Beispiel mal Exalted vor: das Regelbuch alleine ist schon dick genug, dass man dort bei weitem nicht alle Informationen unterbringen könnte. Und neben dem Grundregelwerk gibt es noch 4 weitere dicke Regelbücher, die sich auf die anderen 4 der 5 Hauptcharakterklassen beziehen. Dazu gibt es jeweils 5 Quellenbücher, um die Aspekte dieser Klassen deutlich auszuleuchten. Und nebenher noch ein paar Bücher mit vorgefertigten Abenteuern, vollständiges Bestiarium + Zauberwerk und diverse Extra-Bücher für Freunde der Seeschlachten, der Dungeons und ein paar Bücher, die so ziemlich alle möglichen Infos über bestimmte Gegenden fokussieren.
Bei 7th Sea ebenfalls: Die Vielfalt an Charakterklassen in 1 Buch zu erklären, würde den Rahmen sprengen. Denn dann hast du ein Buch, was ca. 10 Zentner wiegen würde (ich hab mal meine ganzen Regelwerke über nen Con geschleppt, waren nur 4 Stück, aber sauschwer). Zu jeder nation gibt es 1 dickes Buch mit so ziemlich allem, was nötig ist. Dann sind Geheimgesellschaften erklärt und es gibt wieder Bücher für Dungeon-Fanatiker, Seefahrer usw.
Solche Aufteilungen finde ich logisch, wenn ein Verlag aber meint, er müsse mit wenig Infos scheibchenweise rüberkommen, dann liegt es wirklich an den Fans, die sich dann nicht über diese Dreistigkeit beschweren. Aber wenn die Bücher eben super ausgearbeitet sind und man mehr erfährt, als man sich Gedanken gemacht hätte, ist das voll in Ordnung. In jedem System hat man gewisse Fans, die über eine Sache eben besonders viel wissen wollen - warum dann nicht extra für die Zwergen-Fanatiker ein großes Kompendium über Zwergenstädte, -artefakte usw. rausbringen? Den Fans tut man einen Gefallen.
Letztes Beispiel: Im Lauf der Entwicklung des Systems stellte sich heraus, dass immer mehr Spieler eine bis dato NSC-Rasse spielen wollten, also hat man sich dem Wunsch der Spieler gebeugt und ein neues Regelwerk dafür rausgebracht.
Darin sehe ich kein Vergehen. Im Gegenteil, ich würde mir kein Buch mehr kaufen, wenn ich genau wüsste: Das, was du hast, ist alles, was du je darüber erfahren wirst. Und bei vielen Systemen (mit großer Spielwelt) steht man damit vor vollendeten Tatsachen, nämlich lauter tollen Infos über jeden Fleck der Welt, aber nicht genug, um sich wirklich ein Bild machen zu können.
Amen.