Habe das Ganze schon im FERA gepostet, würde aber gerne auch wissen was ihr von folgender Idee haltet:

Habe mir mal ein paar Gedanken gemacht, wie man mit seinem eigenen Werk etwas Geld verdienen kann. Ich weiß das dieses Thema sehr heikel ist und viele nichts davon wissen wollen, um nicht die freie Rollenspiele zu "verkommerzialisieren", aber dennoch möchte ich hier einmal ein kleines Gedankenspiel vorstellen und eure Meinung dazu wissen, bzw. wissen ob Interesse daran besteht:

Das Problem
Im Internet findet sich eine Vielzahl freier Rollenspiel- Systeme, die zum Teil herausragende Qualität besitzen und sich vor professionellen Produkten nicht verstecken brauchen. Aber auch andere freie Systeme bieten gute Ideen, neue Ansätze, professionelle Zeichnungen und ein interessantes Szenario. Viele dieser Autoren sehen das Erstellen ihrer Werke als Hobby und Freizeitgestaltung und würden im Traum nicht daran denken ihr System vermarkten zu wollen. Das ist auch gut so, denn ohne freie Rollenspiele würde der Markt für diesen fantastischen Zeitvertreib schnell in einer Sackgasse stecken.
Jedoch gibt es auch andere Autoren, die ihre Werke schon in Händlerregalen sehen. Und mal ehrlich, wer möchte nicht gerne mit seinem Hobby etwas Geld verdienen, besonders wenn er zum Teil mehrere Jahre Arbeit hineingesteckt hat?
Aber was tun? Der professionelle Druck eines Buches, auch bei den sogenannten books on demand, verlangt nach hohen Investitionen, Geld das kaum ein Autor eines freien Systems, meist Schüler und Studenten, aufbringen kann und will. Schließlich ist kaum sicher das sich das Werk auch gewinnbringend verkaufen läßt. Und so einige sind damit schon auf die Klappe geflogen. Bleibt nur noch die Hoffnung von einem grossen Verlag entdeckt zu werden, eine Hoffnung die so gut wie immer enttäuscht wird. Und selbst wenn ein Verlag auf ein Werk aufmerksam wird, geht es nur noch um Verträge und Marketing, Dinge die mit dem Hobby Rollenspiel nichts mehr zu tun haben.

Die Lösung
Ein Zusammenschluß von Leuten, die Autoren dabei helfen ihre Werke professionell zu gestalten, zu Layouten, auf einer Internetseite zu präsentieren usw, um schließlich das Werk als kostenpflichtigen Download anzubieten. Ich denke da an Preise von 1-10 Euro oder so. Das Ganze könnte z.B. über das sogenannte "click&Buy" System laufen, über welches z.B der Spiegel und der Focus kostenpflichtige Artikel anbietet, unicum.de beispielsweise Semesterarbeiten usw.
Das setzt nur wenig Investitionen voraus, so das Systeme zu einem sehr niedrigen Preis (eben nur ein paar Euros...) angeboten werden können.

Es gibt ja RPGnow, die das machen.

Aber ich halte es für verlorene Liebesmüh. Da ist einfach kein Markt da. Theoretisch bin ich dafür, praktisch halte ich es für Zeitverschwendung: Wenn ich so viele wirklich gute Leute zusammenbringe, dann krieg ich auch irgendwo das Geld her, um das Zeug zu veröffentlichen oder kann mich an einen Verlag wenden.

Daran mit seinem Rollenspiel/seiner Arbeit etwas Geld zu verdienen ist ansich nichts schlechtes, gegen kostenpflichtigen Onlinekontent hingegen bin ich ziemlich allergisch. Wenn ich für etwas zahle will ichs auch anfassen können und ausgedruckte, nicht gebundene Regelwerke sind IMHO nicht so der Renner.

Diese oder ähnliche Mentalität ist denke ich mal recht weit verbreitet, stellt sich also die Frage ob es auch ne Zielgruppe für deine Idee gäbe.

Bisher konnte mich auch noch kein freies Rollenspiel (auch viele Kommerzielle nicht) von Idee und Hintergrund überzeugen und ich hab mir überhaupt erst zwei runtergeladen und das nur weils umsonst war.

Wenn ich sehe das ich z.B. "Die unfasslichen Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen", ein innovatives und gut gemachtes (Print) RPG für 6,50 Euro bekomme, warum sollte ich einen ähnlichen Betrag für eine Downloadberechtigung für ein RPG ausgeben, das mir auch noch weniger professionell erscheint ?

...vor allem, wenn man bedenkt, was es kostet, 200+ Seiten mit dem Tintenstrahler in Farbe und buuunt auszudrucken.
Ein Freund von mir war mal ganz stolz, sich so eine HTML-Version von Earthdawn ausgedruckt zu haben. Bis ich ihm vorgerechnet habe, was die Tintenpatrone gekostet hat, die er komplett geleert hat und was das Buch ladenfrisch gekostet hätte...

Nein, bezahlen tu ich nur für Produkte, die ich in der Hand halten kann. Und ganz ehrlich, wenn ich was als pdf haben wollen würde, dann wären entsprechende Dateien mittlerweile genauso leicht umsonst zu ziehen wie mp3's...
Alles mal schön im Konjunktiv formuliert.