Tatsächlich ist die Serie so "schwarz", dass sich mir manche Thematiken komplett entzogen haben, ehe ich in Interviews und Reviews zu Serie drauf aufmerksam gemacht wurde. Zum Beispiel, Lukes Outfit mit dem Hoodie - anscheinend ist "zieh dir bloß keinen Hoodie an, der dein Gesicht verdeckt, sonst wirst du vielleicht erschossen!" ein durchaus ernstgemeinter und leider nötiger Ratschlag, den viele Schwarze zu hören bekommen. (siehe auch:
http://usnews.nbcnews.com/_news/2012/03/22/10814211-trayvon-martin-case-is-young-black-and-wearing-a-hoodie-a-recipe-for-disaster). Auch dass bei Lukes Sturm auf das Gebäude in Folge 3 nicht sehr schnell die Polizei aufschlägt, obwohl da massive Waffenschussgeräusche zu hören sein müssen, fand ich ja erstmal etwas unlogisch - ist in Harlem wohl aber eher normal (gewesen), dass man da die Gangs sich gegenseitig bekriegen lässt und die Polizei sich nicht einmischt. Anderes ist mir beim Sehen auch durchaus aufgefallen, wie z. B. Lukes Aversion gegen das "N-Wort" und die Beschäftigung mit verschiedenen Harlemer Persönlichkeiten der Vergangenheit.
Insofern finde ich es schon sehr lobenswert und interessant, wie sehr die Serie sich mit der ganzen Harlem-PoC-Thematik beschäftigt - dass ich auf Anhieb nicht alles davon mitbekommen habe, liegt dann wohl eher an einem Wissensdefizit meinerseits.
Ich hoffe trotzdem, dass die Serie auf dem Niveau von Folge 4 bleibt, die ersten 3 fand ich ja auch eher etwas enttäuschend (nicht wegen zu wenig Plot oder Action, sondern einfach, wie geagt, etwas zu platt und plakativ bezüglich der Figurenzeichnung und der Dialoge) - gerade durch das Integrieren so eher untypischer Elemente in eine Superheldenserie wäre es sehr schade, wenn sie dann aus anderen Gründen nicht so super ist.
Wobei ja die Marvel-Netflix-Serien alle immer so ein gewisses Grundthema drinhaben, das über das reine Superheldenkrams hinausgeht. Bei DD wars ja grad in Staffel 1 neben der Selbstjustiz-Frage auch durchaus um Gentrifizierung von Stadtteilen gegangen z. B..