Autor Thema: cthulhoide Dresden Files  (Gelesen 2296 mal)

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Offline ComStar

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cthulhoide Dresden Files
« am: 12.10.2016 | 08:07 »
Mich würde mal eure Meinung zu folgender Idee interessieren:
Was haltet ihr von cthuloiden Abenteuern für das Dresden Files RPG?

Der Hintergrund der Frage ist folgender:
Nach längerer Pause wollen wir unsere alte Rollenspielrunde wieder beleben. Dresden Files soll das System und Setting der Wahl sein. Mir fällt die ehrenvolle Aufgabe des SLs zu (u.A. weil ich mich in der Gruppe am besten mit FATE und dem Dresdenverse auskenne). Aufgrund der langen Rollenspielabstinenz wollte ich gerne etwas vorgefertigtes für den Anfang verwenden. Ja ich kenne die DF Case Files und einer davon soll auch das erste Abenteuer werden, um den Spielern Welt und Setting etwas näher zu bringen, aber danach...
Auf der Suche nach inspiration für die ersten Runden hab ich mich mal ein wenig auf Drivethu umgeschaut  und bin an 2 Cthulhu Now Publikationen hängen geblieben (Nr.1 Todesangst und Nr.2 Nocturnum).

Denkt ihr Cthulhu Now Abenteuer sind (mit gewissen Anpassungen) Dresdenverse Kompatibel? Wie sieht es mit den beiden oben genannten aus, kennt die vielleicht sogar jemand und kann mehr dazu sagen?

Alternativ, was nutzt ihr als Inspiration für eure Dresden Files?

Daheon

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #1 am: 12.10.2016 | 09:00 »
Kenne mich zwar im Dresdenverse nicht gut aus und kann nicht viel über Kompatibilität sagen, aber wenn ich mich recht entsinne, ist Nocturnum zwar für das Cthulhu-System geschrieben, hat aber keinen Mythosbezug.

Offline Blechpirat

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #2 am: 12.10.2016 | 09:43 »
Also grundsätzlich würde ich dir empfehlen, erstmal mit dem Casefiles und den vorgefertigten Charakteren anzufangen, bevor du SCs für die Hauptkampagne bauen lässt - jedenfalls, wenn es noch Spieler bei dir gibt, die Fate noch nicht viel spielen. Warum? Weil sie das mit den Aspekten dann hoffentlich drauf haben, wenn sie sich für länger festlegen.

Zu den Abenteuern: Meine Charaktere sind ziemlich proaktiv und legen oft schon in ihren Aspekten eine Agenda an. Das macht es mir zwar leicht, sie zu bespaßen, aber ein vorgefertigtes Abenteuer geht dann natürlich nicht mehr. Meine Abenteuervorbereitung besteht eigentlich nur darin, den Stand der Dinge nachzulesen, mir zu überlegen wie das interessant zugespitzt werden könnte und ein Monster der Woche zu präsentieren, dass zu finden und zu besiegen ist (oder das einzige Mittel, es zu besiegen zu finden und es anzuwenden). Da versteckt sich dann ein bisschen Ermittlung und Kampf, aber zumeist ist das nur ein Drittel des Spielabends.

Zum Mythos: Persönlich bin ich nicht so begeistert von der Idee, u.a. weil CoC ja gerade vom Horror der Hilflosigkeit lebt und Fate das Gegenteil von den Spielern will. Du müsstest also zumindest die Mythosmonster besiegbar machen. Sind die Spieler stark CoC sozialisiert, hilft das aber vielleicht gar nicht. Ich würde dir eher dazu raten, die normale Dresden Files Stadterschaffung mit den Spielern durchzuziehen (auch das nach dem ersten Casefile) und dann ggf. hier zu posten. Dann wissen wir, was die Spieler wollen :)

Online nobody@home

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #3 am: 12.10.2016 | 10:10 »
Ich würde mal sagen: einfach nur den "klassischen" Cthulhu-Mythos 1:1 ins Dresdenversum klatschen geht wahrscheinlich schief. Dafür sind die Weltbilder dann im Detail doch zu verschieden.

Andererseits ist das natürlich erst mal die Perspektive des allwissenden Erzählers bzw. Möchtegern-Spielleiters sowie der diversen "Eingeweihten" im Setting. Der Durchschnittsmuggle, der mehr oder weniger verkrampft schlicht nicht an Monster und Magie glaubt, wird den Unterschied zwischen einem "einfachen" heraufbeschworenen blubbernden Dämonenschleim direkt aus der Hölle und einem im Dresdenversum eventuell gar nicht wirklich existierenden "richtigen" Schoggoten wohl kaum erkennen und auch ganz andere Sorgen haben, wenn so ein Ding dann trotz aller seiner Proteste, daß es unmöglich existieren kann, hinter ihm her ist. Also vermute ich mal, daß sich zumindest die grundlegenden Cthulhu-Plots durch geschicktes Umetikettieren des Horrors und gegebenenfalls Austausch der Erklärung, was hinter den Kulissen "wirklich" los ist, schon verwenden lassen sollten. Inwieweit die Spielercharaktere dann selbst in die Rolle von "klassischen Investigatoren" passen, hängt natürlich mit von ihren Konzepten und ihrem Kompetenzlevel ab; Dresden Files bietet da ja gleich von Anfang an ein paar Auswahlmöglichkeiten.

Offline Dirk93

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #4 am: 12.10.2016 | 15:32 »
Da der Cthulhu Mythos in DF zum Teil wahr ist, denke ich würde es funktionieren. Die meisten Mythos Wesen wären aber wohl Outsider, was sie schon ein bisschen anders als normale Monster macht. Der Shogot der in einem der Comics vorkommt wird zum Beispiel mit TNT besiegt, da sie ja immun gegenüber normaler Magie sind wenn man nicht unter den richtigen Sternen geboren wurde.

Offline ComStar

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #5 am: 13.10.2016 | 09:30 »
Das mit der gemeinsamen Stadtentwicklung ist ne tolle Sache und ich bin schon sehr gespannt, was dabei raus kommt. Das gemeinsame Ausarbeiten der Hintergrunddetails fand ich bei den Case Files, die ich schon ein paar mal auf Cons geleitet habe, auch echt super.
Im Moment habe ich jedoch die Sorge, dass meine Spieler mit soviel Macht/Einfluss nicht viel anfangen können (wie gesagt, in der Zusammensetzung sind das fast alles FATE Neulinge).
Wenn von meinen Spielern also gerade zu Beginn (also bevor die FATE-Sozialisierung eingesetzt hat) wenig Eigeninitiative kommt, fürchte ich, dass ich doch wieder in weiten Teilen den klassischen SL spielen muss und genau dafür suche ich nach Ideen/Fällen/Plothooks oder eben vorgefertigten Abenteuern.

Offline The_Nathan_Grey

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #6 am: 13.10.2016 | 12:45 »
Schau dir mal das zweite Dresden Files Comic von Panini an, da kommt der Mythos drin vor.

Edit: Dresden Files Band 2
"Ne Ansichtskarte aus Solingen" - Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle

"Wenn du noch einmal mit den Augen zwinkerst, zwinker ich mit dem Fingern" - Vier Fäuste für ein Halleluja

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #7 am: 13.10.2016 | 13:18 »
Na ja, "der Mythos" ist an sich schon so ein Gummibegriff. ;) Natürlich gibt's bei Dresden die Outsider, die man als ganz klassische fremdartige Bedrohung von außen verwenden kann und die sich auch gerne mal von ahnungslosen Möchtegern-Kultisten beschwören lassen; das siebte Gesetz der Magie existiert schon nicht ohne Grund. Und die in den späteren Romanen auftauchenden Fomorer mit ihren Entführungen und ihrer anscheinenden Leidenschaft dafür, an Menschen kreativ herumzubasteln, geben auch ein gutes Analog für wahlweise Tiefe Wesen, Mi-Go, oder auch beide zusammen ab.

Andererseits fehlen mir in diesem Setting dann schon ein bißchen die klassischen "SF"-Elemente des Mythos wie die diversen außerirdischen Rassen und Kreaturen, die tatsächlich aus dem ganz "konventionellen" Weltraum kommen. Bei Dresden ist das alles Magie und Niemalsland (und die Dimensionen dahinter) und Feen und Geister und Dämonen und so'n Kroppzeuch, und die Magie ist auch wirklich verbriefte Richtig-Echte-Magie als eigenständige Superkraft von Individuen und nicht wie bei Lovecraft vielleicht doch nur das Ausnutzen der Ergebnisse irgendwelcher unmenschlicher Wissenschaft...die Unterschiede im zugrundeliegenden Weltbild sind letztendlich doch nicht ganz so trivial.

(Auf der dritten Seite gibt's dann natürlich wieder Wesenheiten, die sich für ihre Verkleidungen gerade bei den Horrorgeschichten der Sterblichen bedienen. Die Möglichkeit für "du denkst, du siehst 'nen Hund von Tindalos, dabei ist es 'eigentlich' nur ein 08/15-Monster aus dem Niemalsland, das sich gerade in deinem Zimmer materialisiert hat" besteht also.)

Offline Blechpirat

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #8 am: 13.10.2016 | 13:48 »
Wenn man wollte, könnte man natürlich die "offizielle" Betrachtung der Dresdenverse-Magie als Harrys Interpretation der CoC-Wahrheit betrachten.

Offline Kyan

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Re: cthulhoide Dresden Files
« Antwort #9 am: 28.12.2016 | 10:12 »
Die Outsider werden in Dead Beat als Fußsoldaten der "Old Ones" bezeichnet.
Siehe auch http://dresdenfiles.wikia.com/wiki/Old_One