Immer dieser Kunstleder- (oder auch mal Echtleder-)Ausgaben bei Rollenspielen. Ich kann die nicht leiden. Sehen meistens aus wie ein übergroßes Oma-Portemonnaie. Dann am besten noch irgendwie grausig marmoriert und/oder in Bonbonfarben. Und dann innen Klebebindung, mieses Papier oder ähnliches Pfui-Bäh.
Ja, ganz grausig, diese Teile.
Warum gibt es bei Rollenspielen keine gediegenen Leinenausgaben? Diese Buch hier (http://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/die-verlorenen-welten-des-zden-k-burian.html) ist beispielsweise eines der schönsten in meinem Regal. Da kommt für mich keine Kunst- oder Echtlederausgabe mit, und widerstandsfähig ist so ein Einband auch. Und lässt sich besser mit Covermotiven bedrucken.
Da muss ich Dir in einem Punkt widersprechen: Echtleder ist weitaus robuster als Leinen und ist vor allem weniger empfindlich gegen Flecken. Erst kürzlich wurde eines meiner Leinenbücher auf einer nicht sauber gewischten Tischplatte abgelegt, und das Leinen hat jetzt einen Fleck. Bei Leder lässt sich das Meiste abwaschen, außer vielleicht massives Fett, aber das hinterlässt auf Leder trotzdem keine so unschönen Flecken, imprägniert halt ein bisschen.
Nicht umsonst waren Bibeln und Kirchengesangbücher früher in Leder gebunden, denn diese Bücher waren im Grunde ohne Unterbrechung in Benutzung, und die halten locker ein paar Jahrzehnte durch. Die leinengebundene Bibel, die ich in meiner Jugend oft benutzt habe, dagegen ist in einem fürchterlichen Zustand. Echtes Leder mit einer robusten Fadenbindung und gutem Papier wäre durchaus auch etwas für Rollenspielbücher, die man viel benutzt.
Für so eine Ausgabe würde ich echt was springen lassen. Um die typischen Rollenspiel-Sammlerausgaben mache ich dagegen immer einen großen Bogen, einfach, weil ich diese plumpe Schnapskeller-Lederoptik zutiefst verabscheue.
Ich finde auch, die sehen furchtbar billig aus, zumal sich Kunstleder halt auch so anfühlt. Obwohl man selbst da mit etwas bibliophilem Geschmack oft noch etwas reißen könnte ...