Stolen Gods: Mein Setting-Heartbraker. Ein Weird Low Fantasy Setting, atmosphärisch inspiriert von verschiedenen Romanen, darunter A Stranger in Olondria von Sofia Samatar, City of Saints & Madmen von Jeff Vandermeer und ganz ansatzweise auch von China Mievilles Bas-Lag-Romanen.
Kernstück wäre die Beschreibung von Dunsaan, eines Stadtstaats, dessen Herrscherfamilien eine Art umgekehrten Kulturimperialismus betreiben: Sie holen sich die kleinen Götter unterworfener Völker in die Stadt und errichten ihnen dort Tempel. Denn Dunsaan ist der einzige Ort, an dem die Wissenschaft der Theologie bekannt ist: Man weiß dort, wie sich riesige, hochkomplexe, mit tierischer und menschlicher Muskelkraft betriebene Uhrwerksmechanismen herstellen lassen, die die Ritualenergie erzeugen, von denen die Götter sich nähren (die Grundidee ist eigentlich, dass es sich um mechanische Computer handelt, die menschliche Verehrungsrituale in eine Art fest in die Hardware eingebautes Programm übersetzen). Die Götter sind ganz wild auf diesen "Stoff", da er reiner schmeckt als die Verehrung durch Menschen. Dafür erhalten die Soldaten Dunsaan die göttlichen Kräfte. Das Verhältnis zu den Göttern ist also instrumentell, inniger Glaube gilt als eher suspekt oder rückständig. Außerdem steht Dunsaan auf dem Leib eines toten Gottes, der dabei ist, sich zu regenerieren - im Untergrund wächst ihm ein stetig größer werdender ,hohler neuer Leib, dessen Inneres von halbwahnsinnigen Priestern bewohnt wird. Ab und an schickt er seine Träume und Wahnsinn bringenden geflügelten Köpfe aus.
Core Story ist, dass die SC für die theologische Universität arbeiten, die eine prekäre Position im Machtgeflecht Dunsaans hat: Zwischen den ahnenverehrenden Herrscherfamilien aus dem tiefen Süden, die einst vom Großreich (osmanisch inspiriert) hierher verpflanzt wurden und den Schmelztiegel von Untertanen, die durch ihre Götter angezogen werden und Dunsaan ständig wachsen lassen. Die Universität will weder wahrhaft gläubige Gruppen erstarken sehen noch, dass die Macht der Herrscherfamilien zu groß wird. Damit gibt's Aufhänger für Intrigenabenteuer, aber auch für Expeditionsstoff, da die Universität immer auf der Jagd nach neuen Entdeckungen und Göttern ist.
Als Spielervölker habe ich neben den Menschen noch die moosäugigen, kopflosen Acephalen und die aus silbernem Monddotter gewobenen, leise klingendne und elementarkräfte manipulierenden Melekim mit den vier Gesichtern (eine Art Seraphim-Golems). Und ein paar andere, die aber erst mal nicht so wichtig sind.
Dunsaan selbst ist eher auf dem absteigenden Ast, im Norden expandiert das nationalistische, wirtschaftsstarke luceanische Reich, das sich auf uralte Vorläufer beruft. Im Süden sind die Stadtstaaten-Reste meines "osmanischen" Reiches, unter anderem eine Stadt an einem Berg mit einer Brücke zum Mond, wo einst das silberne Monddotter abgebaut wurde ...
Okay, ich hör jetzt mal auf. Man sieht schon: Mein Setting-Heartbreaker. Scheitert vor allem daran, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob ich ihn auf deutsch oder englisch und regelfrei oder für RuneQuest oder für Gumshoe angehen soll.