Thema: Empfehlenswerte bodenstaendige SF mit Space und so

[Ludovico]

Moin Leute,

ich lese gerade die ersten 4 Baende der Nefilim KI-Reihe (Sammelband fuer 0,99 Euro bei Kindle) und auch wenn ich einige Aspekte gut finde, suche ich doch etwas anderes.

Da ich bald Coriolis leiten werde und Starpoint Gemini 2 am PC spiele, suche ich nach einem SF-Roman, der neben Weltraum und Menschen
-keine oder minimalst Aliens enthaelt
-sich um Exploration u.a. dreht
-ordentlich Action hat
-bodenstaendig ist (also ohne diesen ganzen Transhumanismus und sonstigen abgefahrenen Kram)

Ich mag ausserdem die Expanse-Reihe.

Waere toll, wenn ihr mir helfen koenntet.

[Chaos]

Also, abgesehen von "ordentlich Action" würde ich "The Martian" (dt. "Der Marsianer") empfehlen. Da fliegt zwar gelegentlich was in die Luft, aber es ist eben in weiten Teil eine Ein-Mann-Show auf dem Mars.

Ansonsten die "Grand Tour"-Reihe von Ben Bova. Erster Band ist "Mars", danach "Rückkehr zum Mars", "Venus", "Jupiter", "Saturn"...

[Infernal Teddy]

Ich weiß nicht ob es ganz passt, aber ich mochte Pushing Ice von Alastair Reynolds.

[Ludovico]

Danke fuer die Tipps!   
Pushing Ice kenne ich schon (ist auch ganz ok), aber was ich suche, geht mehr in Richtung Firefly, Dark Matter, etc. mit mehr Hightech und mehr Exploration und als Roman oder Romanreihe.

[Antariuk]

Neal Asher mit seinem sog. "Polityverse" könnte was für dich sein. Nicht alle Bände, weil es zwischendurch doch um Transhumanismus und Aliens geht, aber doch einige. Action gibt es immer satt, und wie ich finde auch sehr gut beschriebene Action. Die AIs sind idR unterhaltsam weil arrogant. Aliens gibt es nur 3-4 Spezies, von denen nur eine für das Setting wirklich wichtig sind (es gab einen langen Krieg mit den Menschen und AIs und die Aliens haben knapp verloren), und bis auf einige wenige Bände spielen die alle nur zweite Geige. Exploration spielt recht oft eine Rolle weil in etlichen Bänden Geheimnisse des Settings erforscht werden und das meistens Besuche auf abgelegenen Planeten erfordert, die fast immer toll beschriebene ökologische Eigenheiten haben. Asher kann einem mit seinem rechtsgerichteten politischen Ansichten zwar auch auf den Zeiger gehen, aber ich hab mich trotzdem immer gut unterhalten gefühlt.

Ich würde mit "Gridlinked" anfangen, dem ersten Band der Ian Cormack Reihe, da steht das Setting noch am Anfang und wenn einem der Band gefällt gefällt wohl auch der Rest (chronologisch ist es jetzt nicht mehr der erste Band, aber das macht nichts).

[Kowalski]

Hmm. Iain M. Banks "Against a Dark Background".
-keine oder minimalst Aliens enthaelt: Check
-sich um Exploration u.a. dreht: Jein. Man kann viele Seiten entdecken. Vom Background her könnte man hier Firefly als ähnlich ansehen nur gibt es nicht eine, sondern mehrere Parteien. Auf ein System beschränkt, aber mit viel Geschichte. Ggf. zu viel weisse Flecken.
-ordentlich Action hat: Check, wenn man das Buch als Beispiel nimmt, absolut machbar
-bodenstaendig ist: Check


Hmm. Was vielleicht am besten paßt könnte z.B. die Serie von Mark Brandis sein?

[Infernal Teddy]

Stimmt, die Mark Brandis sachen waren großartig.

[Ludovico]

Danke an euch. Da hab ich mal was zum Recherchieren.

[Lyonesse]

Klingt für mich, als wenn Jack Vance und seine Gaean Reaches da auch in Frage kommen könnten. Hier mal eine Auswahl seiner SF:

- Demon Princes Cycle
- Planet of Adventure Cycle
- Alastor Cycle
- Durdane Cycle
- Cadwal Chronicles

Sind alles mehrteilige Serien, häufig mit Elementen der Rachegeschichte und Planetary Romance. Da Vance sich auch für Anthropologie
begeisterte, kommen oft Planeten vor auf denen die menschliche Kultur seltsame Blüten getrieben hat, die den Ahnungslosen mit ihren fremden
Gebräuchen erschlägt. Aliens kommen auch hin und wieder vor, sind aber eher selten. Raumschiffe und dabei vor allem Raumfrachter oder -yachten sind wichtig, wobei der Schwerpunkt eher auf der Reise und dem Geschehen an Bord, als auf Raumgefechten liegt. Action gibt es aber dennoch in ausreichendem Umfang.
Die Bücher gab es auch alle auf deutsch (in mehr oder weniger grandiosen Übersetzungen), aber seit ein paar Jahren wird Vance bei uns nicht mehr aufgelegt - wohl zu alt und vermutlich schwache Verkaufszahlen -, aber man bekommt die meisten noch recht problemlos antiquarisch.
Auf englisch ist alles noch im Druck oder als ebook erhältlich.

[Lyonesse]

Hey, Against a dark Backround ist mir völlig entgangen. Werde ich auf jeden Fall lesen.

[First Orko]

Habe gerade Planet des Todes (Anderer Titel: Die Astronauten) von Lem durch.
Das ist von '51 und krankt damit an einigen Anachronismen (die Rechenmaschine, die Vorstellung eines Raumschiffs, Raumanzüge, Vorstellung vom Planeten usw) aber die Art, wie die Venus dargestellt wird und das Rätsel, was sich dort auftut lohnt gerade im Rahmen deiner Vorgaben durchaus einen Blick.
Man muss bis zum Abflug "durchhalten" weil Lem über durch die Charaktere ein bißchen referiert um zBsp die Funktionsweise des Antriebs zu erklären.
War auf jeden Fall sehr kurzweilig und angenehm unaufgeregt im Vergleich zu der (auch literarisch) oft effektheischenden SciFi der heutigen Zeit

[Timberwere]

Peter F. Hamilton. Da kommen zwar auch Aliens vor, aber meist nicht so fies "in-your-face", auch wenn die Tatsache, dass es Aliens gibt, teils schon eine Bedeutung hat. Aber Action und Exploration gibt es auf jeden Fall satt.

Unabhängige Einzelromane:
"Fallen Dragon" und "The Great North Road"

Zweibändig:
"Pandora's Star" und "Judas Unchained"