Hier hatte vor kurzem mal jemand in den Raum geworfen (Posting wurde wohl gelöscht?), dass man sich doch vorher absprechen oder darüber im Klaren sein sollte, was man mit einem Forenspiel bezwecken möchte: a) längeres bzw. längerfristig angelegtes, evtl. episches Abenteuer bzw. Forenspiel, das über Monate hinweg dauern kann oder b) eher One-Shot mäßig,eher kürzer zum antesten und ausprobieren.
Das war ich. Ich habe den Beitrag wieder gelöscht, weil ich dachte, es geht mich eigentlich nichts an. Wenn du ihn jetzt aber selbst erwähnst, sage ich dazu doch noch etwas.
Als ich die kleinen Missstimmigkeiten mitlas, die es hier zwischen Blizzard und Just_Flo gab, hatte ich den Eindruck, es bestünden im Hinblick auf Forenspiele einige ziemlich stark voneineinander abweichende Vorstellungen. Es kann sogar sein, dass Forenspiele von einigen Usern in ihren Möglichkeiten überschätzt werden.
Als ich hörte, dass Blizzard Midgard als Forenspiel anbieten will, war ich irritiert. Natürlich kann man sich durch irgendein Midgardabenteuer irgendwie mehr oder weniger freeformig hindurchlabern. Das ist dann allerdings nicht unbedingt Midgard. Die ganzen Simulationsmechanismen von Midgard in ein Forenspiel packen zu wollen, halte ich hingegen für verwegen. Wie soll das gehen?
"Wir sind jetzt gerade bei Gewandheit 68, das heißt, jetzt ist Lutschi dran, seine Handlung durchzuführen... [zwei Spieler später]... Die Kampfrunde ist jetzt beendet. Nächste Bewegungsphase, nur Knutschi, Putschi und Zucchi stehen nicht in einem Kontrollbereich. Wohin wollt ihr laufen? Bitte Koordinaten angeben! Was die anderen angeht, gibt es irgendjemand, der sich vom Gegner lösen will?"
Auf diese Art und Weise braucht man bei der Beitragsrate, die ich hier so beobachten kann, vielleicht zwei Monate um einen harmlosen Kampf durchzuziehen.
Ein Fate-Forenspiel kann ich mir schon eher vorstellen... und letztlich ist es bei den Forenspielen wohl grundsätzlich besser, man verwendet weniger crunchige, narrativere Systeme, die Konflikte mit wenigen Würfen entscheiden können. Die Mitspieler werden dann nicht ständig von irgendwelchen Mechanismen aufgehalten, die Reaktionen von anderer Seite benötigen, und können ein bisschen flüssiger formulieren.
Ich kenne nun Runequest 6 nicht - aber mir scheint von den Berichten hier aus dem Forum her, dass das ´mal wieder ein weniger geeignetes System für ein Forenspiel ist. Und ich habe den Eindruck, genau auf diese Frage zielt auch die Überlegung Turning Wheels ab.
Was man natürlich machen kann, ist, das System über´s Forum ´mal kurz anzureißen um einen allerersten Eindruck zu gewinnen. Ich habe den Eindruck, bei den crunchigeren Systemen versiegt danach oft die Ausdauer und die Spiele werden wieder eingestellt. Es mag aber Leute geben, die damit gar nicht so unglücklich sind. Sie haben diesen allerersten Eindruck erhalten, und wenn´s nicht viel mehr als die Charaktererschaffung war, und können nun vielleicht ein klein wenig besser beurteilen, ob sie Zeit und Mühe investieren wollen, das System mal am Tisch auszuprobieren.
Blizzard, du schreibst, dass du hier an einen OneShot "mit einem der beiden Abenteuer aus dem QB (Abenteuer in Meeros)" denkst. Wenn du den abschließen kannst, dann alle Achtung! Ich habe den Eindruck, sehr viele der Forenspiele erreichen von der Länge der Handlung her nicht einmal OneShot-Länge sondern werden früher aufgegeben... oft viel früher! Das kann Spieler verärgern, die nicht primär hier mitspielen, um einen Eindruck von einem fremden System zu gewinnen, sondern sich auf eine spannende Abenteuerhandlung freuen.
Aus den oben genannten Gründen, würde ich im Falle eines gesteigerten Interesses wohl von vornherein wissen wollen, ob ein Anbieter und die Mitspieler eines Forenrollenspieles nur einen kurzen Einblick in ein System haben wollen, oder wenigstens eine kürzere Abenteuerhandlung abschließen möchte.
Trotz aller Bedenken wünsche ich Blizzard und allen Interessenten viel Freude beim Runequest-Forenspiel.