Was mich an Midgard etwas ärgert ist, dass man viele tolle Beschreibungen (fluff) oder halt Stimmungen bzw. wie ein Landstrich funktioniert und welche Abenteuer man z. B. in Alba spielen könnte, nur durch die Abenteuer evoziert werden.
Wenn man da nicht alle hat - ich spiele jetzt auf die in jüngster Zeit erschienen (heißt in den letzten 5-8 Jahren), dann schafft es auch ein Alba Buch nicht so richtig ein tolles Gefühl was man da spielen könnte hervorzurufen. Es liest sich eher wie ne dröge GEschichtsabhandlung. Und erst mit meinen guten Erinnerungen an tolle Runden, dem Lesen von Abenteuern die in Alba spielen, bekomme ich ne Vorstellung davon wie Alba funktioniert.
Und Alba ist vergleichsweise gut aufgebaut.
Wie soll es da jetzt einem Rollenspielanfänger oder jemanden der gerne mal Midgard ausprobieren will erst gehen, wenn es schwer ist ein Gefühl dafür zu kriegen was man damit machen kann. Im Sinne von, wie lese ich Midgard als Spielanleitung und welche Arten von Abenteuern sind damit möglich. Nicht jeder ist so kreativ im Hobby unterwegs, wie gefühlt einige Diskussionsteilnehmer hier oder haben genug Zeit oder Routine um sich ein Abenteuer aus dem Ärmel zu schütteln. Und wenn man nicht das (un-?)Glpck hat im Ruhrgebiet zu weohnen, dann sieht es mit Gruppen recht schnell recht mau aus.
Einer der Leute aus dem Otherland hat ja einen schönen Artikel auf
TOR.Online veröffentlicht. Und wenn man als Maßstab den Ideensteinbruch anlegt, dann schneidet Midgard für mich zumindest schlechter ab als es andere jüngere Rollenspiele tun. Auch die heimischen Eigenproduktionen.
Versteht mich nicht falsch. Ich mag Midgard. Das wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Und ich mag es auch in den Regionalbänden zu stöbern. Auch im Alba Buch
Aber fallen mir da, und da bin ich möglicherweise einfach unkreativer als andere, weniger Ideen ein, als es das beispielsweise beim Monsterband von 13th Age tat. Da sprodelte bei der ein oder anderen BEschreibung - und die sind wirklich nur kurz - Ideen und Aufhänger für Abenteuer.
Bei Midgard ist das irgendwie anders.
Aber ich mag die Abenteuer. Die sind in der Regel echt toll gemacht und sehr solide aufgebaut. Und den Eindruck wie ein albisches Dorf funktioniert, was da so für Menschen wohnen, so dass ich das am Tisch darstellen kann, transportieren die sehr, sehr gut. Nur wünsche ich mir so was halt mehr in Regionalbänden.
Das die meisten in gedruckter Form nicht mehr oder zu Mondpreisen aufzufinden sind ist jetzt nicht gerade förderlich.
Im Endeffekt dreht sich die Diskussion hier ja um die zwei Positionen, die sagen: Es ist nicht so schlimm (ich hab ja alles, oder bin kreativ genug um mir coole Dinge auszudenken) und die andere, der ich näher stehe, die bemängelt, dass es keinen guten Ausstoß von relevanten Regionalbänden, wie dem Weltenband, gibt.
Klar die Macher von Midgard werkeln da an ihrer Welt rm und lassen sich scheinbar wenig reinreden. Ist völlig legitim. Doch Midgard kann tatsächlich mehr und nutzt das Potenzial leider nur unzureichend. Das ist echt Schade.
Das Midgard besser ist als DSA versteht sich ja von selbst
Nur bringt das bekanntlich wenig, wenn es die Menschen nicht erkennen können