Ausgezeichnet und auch "Gut oder schlecht", hat ohne die Nennung der Ansprüche keine Aussagekraft. Wofür etwas ausgezeichnet wird, ist immer willkürlich. Stell dir vor Homofaber wäre dafür ausgezeichnet worden das es besonders leserfreundlich/große Buchstaben hätte, wäre es allein dadurch ein "gutes" Buch?
Ist es leserfreundlich? Hat es große Buchstaben?
Wenn ja, dann wäre es für diese Kriterien "ein gutes Buch".
Was aber wenn dem großteil der Bevölkerung eine Auszeichnung über Unterhaltungswert mehr bedeutet als den Ansprüchen, denen Homo Faber gerecht wird? Wäre es dadurch ein "schlechtes" Buch?
Besitzt es Unterhaltungswert? Wenn nicht, wäre es für diese Kriterien ein schlechtes Buch.
Es läuft immer auf "Ansichstsache" hinaus: Gute und schlechte Rollenspieler, gibt es so pauschal nicht, es gibt nur welche die dem einen oder anderen Anspruch mehr oder weniger gerecht werden.
Das sag ich doch die ganze Zeit...
Nehmen wir Dein Buchbeispiel...
Ist Homo Faber ein gutes Buch?
Ja Nein, keine Ahnung, habs nicht gelesen.
Richtige Antwort: Ja, für diese Wertschätzung...
Trotzdem mag es andere Bewertungen geben.
Mein kleiner Neffe (hab keinen[!]) will lesen lernen. Ich gehe hin und schenke ihm ein Buch. "Hier, das ist ein gutes Buch um mit dem Lesen anzufangen!"
Sicherlich werde ich nicht "Homo Faber" schenken, sondern was mit grossen Buchstaben, was sich leicht liest und für sein Alter interessant ist.
Ist das ein gutes Buch? Um Lesen zu lernen, ja!
Ist es besser als Homo Faber? Um Lesen zu lernen, ja!
Um einen Literaturprofessor zu interessieren, sicherlich nicht...
Bewertungen sind immer auf Blickwinkel bezogen.