Bevor ich OT werde, mache ich doch lieber einen neuen Thread auf:
Aus gegebenen Anlass möchte ich das diskutieren:
Wonach kann man Rollenspieler in qualitative Bewertungen einteilen? Was ist ein guter und was ein schlechter Rollenspieler?
Die Ursache dieser Diskussion:
Und natürlich weisen wir "Narrativisten" eher daraufhin, dass das Modell hinkt- immerhin geht es davon aus, dass alle Spielweisen gleichberechtigt sind.
Und das halte ich für Schwachsinn- denn es impliziert,
dass die 14-jährigen Munchkins mit ihren D&D Stufe 20+ Charaktere, bei denen die Waffenliste ihrer Charakter länger als die zugehörige Charaktergeschichte ist und die komplette Persönlichkeit mit zwei Worten zusammengefasst sind-
dass diese Kiddys genauso gutes Spiel machen wie ich oder jeder von euch.
Und das ist irgendwie absurd.
Ist es das?
Wie misst man die Qualität eines Rollenspielers?
Sind es seine schauspielerischen Leistungen?
Oder ist es nicht viel eher die Fähigkeit aus dem Rollenspiel möglichst das Optimum an Unterhaltungswert (Vergnügen, Spaß, Spannung, etc.) herauszuholen?
Immerhin ist Rollenspiel ein Gesellschaftsspiel. Und Spiele sollen doch unterhalten. Es ist ja eine Freizeitbeschäftigung, kein Sport.
Und wenn die Fähigkeit, möglichst viel Spaß aus einem Spiel zu holen, das entscheidende Kriterium für die Qualität eines Spielers darstellt,
und wenn weiterhin die (Munchkin) Kiddies mit ihren Munchkincharakteren eigentlich mehr Spaß bei ihrem "so Munchkinhaften Spiel" haben,
sind die nicht die besseren Spieler?
Wenn ich mich zurückentsinne, und an die Zeit denke, wo auch ich (oder zumindestens andere Spieler während meiner jugendlichen Rollenspielerzeit [denn man selbst war ja nie Munchkin. {wenn ich mich erinnere und es nüchtern betrachte: Doch ich war garantiert einer}]) so gespielt habe:
Was waren wir damals begeistert. Was haben wir mitgefiebert. Was haben wir uns Tage und Nächte um die Ohren geschlagen.
Was sind wir damals für Helden gewesen...
Was haben wir für einen Spaß gehabt.
Und heute...?
...bin ich bestimmt viel ausgereifter. Ich weiss worauf es beim Rollenspiel ankommt, ich diskutiere mir einen Wolf, kenne (und verstehe!) GNS, spiele sehr Storyorientiertes Rollenspiel, gebe schlaumeierisch gute Ratschläge.
Spaß? Klar hat man den. Irgendwo... Was das letzte wirklich coole gewesen ist, an das ich mich erinnern kann? Hmmm, lass mich überlegen...
(Früher hätte ich Euch mit Stories überschüttet, selbst wenn ihr sie nicht hättet hören wollen...)
Na, wer ist jetzt der bessere Spieler?
Der Teenager mit Munchkin Allüren, der wirklich Spaß hat und in seine Spiel aufgeht, oder der hochqualitative Storyteller, der durch seine Kenntnisse leider auch immer mehr Distanz ins Spiel bringt???
Ganz ehrlich: Wie gern wär ich nochmal 16 und Munchkin.
Damals habe ich ganze Planeten in die Luft gesprengt.