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Autor Thema: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen  (Gelesen 4302 mal)

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Offline CiNeMaNcEr

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Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« am: 26.11.2016 | 00:59 »
Einleitung
Ten days ago, the sky betrayed you. The world went dark. The sun vanished. Five days ago, They came. And now They're coming for you. Keep moving. Don't lose hope. And stay in the light.

Ten Candles is a tragic horror tabletop roleplaying game based around cooperative storytelling.
It is designed for one-shot sessions (rather than ongoing campaigns) and can be played with any number of players and one gamemaster.
A game of Ten Candles lasts 2-3 hours.
Players take the roles of survivors in the middle of a sunless apocalypse, living out the last few hours of their character's lives.
The gamemaster controls Them, the unseen adversaries who stalk just beyond the light's edge.
But this isn't a story about monsters.
This is a story about what happens in the dark.
What happens to those who fight against it, seek hope within it, and inevitably become consumed by it.

Layout und Erscheinungsbild
Softcover (Hardcover war nur über das Kickstarter zu erhalten) in schlichter Schwarz&Weiss Optik (bis auf 2 Seiten ), wenig Bebilderung, realtiv große beschrieben, angenehm und flüssig zu lesen.

Spielwelt
Siehe Einleitung, im Standard-Setting angedacht an die heutige Zeit. Jedoch ohne Probleme sehr leicht in jede Zeit oder Setting übertragbar, auch wenn dies so eigentlich nicht berücksichtigt worden ist.

Regeln
Unglaublich einfach, praktisch und anwendlungsfreundlich. Ein W6-Poolsystem. Es wird bei schwierigen, gefährlichen oder ungewissen Aufgaben
gewürfelt. Bei einer 6 hat der Spieler die "Narration Rights" für sich beansprucht und darf erzählen/entscheiden wie die Szene weiter geht. Bei keiner 6 im Wurf hat der GM die "Narration Rights" und die Szene endet, eine Kerze wird gelöscht. Der Würfelpool der Spieler verrinert sich, während der des GMs anwächst (Konkret, Spieler haben einen Würfelpool der so groß ist wie angezündete Kerzen, zu Start also 10. Der GM hat einen Pool dessen ANzahl der gelöschten Kerzen gleich ist. Sobald der GM Würfel zur Verfügung hat zählen seine 6en gegen die des Spielers, bei gleichstand hat der GM die "Narration Rights".

Bei jedem Wurf werden die 1en aussortiert und beiseite gelegt für die Szene, so verringert sich der Pool innerhalb der Szene nach und nach und der Gesamtpool nach jeder Szene.

Dies heisst Konkret, zu Beginn haben die Spieler oft die "Narration Rights" aber die Spirale der Verzweiflung/die Kette der Furcht tendiert immer mehr und weiter zum GM. Dies zeigt hervorragend den Kontrollverlust. Die ersten Szenen dauern länger, dann geht es immer schneller unweigerlich dem Finale entgegen.

Modifikationen sind durch Traits, Moment/Hope sowie Brink möglich.
Diese lassen den Wurf leicht verändern z.B 1en Wiederholen oder einen Bonus-Würfel der bei 5&6 als Erfolg gilt.
Allerdings ist immer nur einer dieser Modifkationen aktiv und geht verloren ("Burn").

Allgemeines/Spielmaterial

Man braucht 10 Kerzen, für jeden Spieler 5 Karteikarten + 1 für den GM (oder zugeschnittene Papierschnipsel), 5 Eddings (oder vergleichbares), 10 Würfel einer Farbe, je Spieler einen weiteren Würfel anderer Farbe (also insgesamt 2 verschiedene W6 Farbige Würfel) und ein Voicerecorindgerät (oder eine passende APP).
SONST KEINE SPIELVORBEREITUNG!
Das GRW stellt 20 Module ake Szenarien, welche jeweils 2-3 Stunden brauchen zu Spielen.
Diese Module haben eine Seite, was vollkommen ausreicht und helfen eigene zu basteln (was extrem einfach ist).
Das besondre an Ten Candles ist, jedes Modul lässt sich X mal spielen und das mit der gleichen Gruppe.

Schlussfazit
Schnell, einfach, prakitsch, anwendungsfreundlich, sehr kreativ, auf den Punkt gebracht.
Sehr schnell zu erlernen, der Charakterbau ist mit der Settingerklärung, dem Modul sowie den Regeln erklären alles in einem inkludiert.
Man verschwendet keine Zeit um irgendwas großartig zu erläutern, alles geht quasi On The Flow.

Selten gesehen, gelesen und im Spiel erlebt wie Atmosspähre und Regeln so verzahnt ineinander greifen,
das Spiel von Hell&Dunkel (welches schon beim Charakterbau beginnt) ist bisher Einzigarti
g!

Zusatzanmerkung/en für mehr Infos
http://cavalrygames.com/ten-candles/

Review (Englisch, aber sehr umfangreich)
http://thealexandrian.net/wordpress/38589/roleplaying-games/review-ten-candles

Zu bestellen bei
http://www.sphaerenmeisters-spiele.de/epages/15455106.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15455106/Products/CAGT01

Let´s Play (brauchbarer Einblick eines exemplarischen Ablaufs)
https://www.youtube.com/watch?v=wiYX2KVqlSM
« Letzte Änderung: 26.11.2016 | 19:08 von CiNeMaNcEr »
- Leitet: Oneshots der Systeme Unknown Armies, Cthulhu of Cthulhu/NEMESIS und Over The Edge).
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Offline Yozora

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #1 am: 26.11.2016 | 21:17 »
Wir haben diese Woche gleich zweimal Ten Candles gespielt, jeweils mit anderen Persone und anderer Gruppengröße. Cinemancer ist übrigens SL gewesen  :d Hat er klasse gemacht.

Mir hat es auf jeden Fall super gefallen! Das Spiel ist wunderbar atmosphärisch, super einfach und extrem flexibel. Ich kanns jedenfalls nur weiterempfehlen und freue mich schon auf die nächste Runde.

Ich habe auf meinem Blog auch einen etwas detailierteren Bericht verfasst. Wer also mehr wissen möchte, kann hier reinschauen: https://inyo.home.blog/2016/11/26/ten-candles-ein-erfahrungsbericht/

Der andere Bericht ist hier: https://inyo.home.blog/2016/11/28/ten-candles-ein-vergleichsbericht/
« Letzte Änderung: 29.03.2019 | 07:31 von Yozora »
Besucht mich doch mal auf meinem Rollenspiel-Blog https://inyo.home.blog/

Ucalegon

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #2 am: 27.11.2016 | 21:58 »
Ich habe mal 3 Punkte vergeben. Kann sein, dass es nach dem Praxistest doch noch 4 werden, aber mal schauen.

Dickstes Plus:
Diese verdammte Audioaufzeichnung am Anfang/Ende ist genial. Im Gegensatz zu dem für meinen Geschmack überflüssigen Ritual-Kram (Dunkelheit, Kerzen, Karten verbrennen, the world is dark...and we are alive yadda yadda) hat das nämlich tatsächlich was mit der Story zu tun. Zum einen als klassisches found footage-Horror Trope, zum anderen, weil man ja zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht weiß, was im Laufe des Spiels passieren wird, d.h. die Aufnahmen, wenn man sie dann am Ende abspielt, quasi auf dem Hintergrund des Spielgeschehens rekontextualisiert werden.

Andere Plusse:
Die gemeinsame Charaktererstellung mit dem Weitergeben der Karten an den Nachbarn finde ich gut.
Gemeinsames Scene Setting über die Truths.
Dass die Brinks erstmal geheim sind und am Ende offenbart werden.
Das Pacing scheint tatsächlich über jeden Zweifel erhaben.

Skeptisch bin ich noch bei:
Dem ganzen Rerolling durch Verbrennen der Traits.
Dem Hope-Moment. Erscheint mir kitschig.

Nach dem Lesen kommt als Kritik noch dazu, dass die Module zu generisch und wenig originell sind. Klassische Survival-Horror-Klischees eben. Da finde ich das im anderen Thread als Beispiel benutzte, aber nicht enthaltene Modul vom Alexandrinian noch am interessantesten.

Offline CiNeMaNcEr

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #3 am: 28.11.2016 | 00:19 »
Nach dem Lesen kommt als Kritik noch dazu, dass die Module zu generisch und wenig originell sind. Klassische Survival-Horror-Klischees eben. Da finde ich das im anderen Thread als Beispiel benutzte, aber nicht enthaltene Modul vom Alexandrinian noch am interessantesten.

Zwar verständlich vom Eindruck, aber dieser trügt.
Die kurzen sowie du bemerkt hast überwiegend generischen Module (wobei es Ausnahmen gibt siehe z.B Pound Puppies oder Sole Sol) machen genau das was sie sollen und zeigen auch wie einfach wenige Sätze oder eine leicht Variierte Austellung Änderungen bringt oder gar die Konstellation stark ändert.

Auch sind die Module an sich stark felxibel, da man sie großteils einfach Rückwärst spielen kann oder eben durch austausch einfacher Singalwörter anders genutzt werden können.

Durch die Beispiel Module fällt es selbst auch leichter eigene Module zu bauen und quasi fast jeder Film kann als Modul Grundlage genutzt werden. Mischt man jetzt noch für ein weiteres flexibles Beispiel 2 Module zusammen, sieht man einen weiteren Vorteil dieser.

Die Module sind so oder so nur Grund-/Ausgangslage, wenige Sätze reichen den Rest erledigen eh die Spieler.
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Offline Yozora

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #4 am: 28.11.2016 | 19:34 »
Ich finde dieses "Ritual-Gedöns" eigentlich ziemlich gut und stimmungsvoll. Es hat schon was, wenn man hört, wie es leiser oder unsicherer wird, wenn die Sieler plötzlich merken, dass ihre Würfel und Chancen schwinden und sie spüren, dass sie bald sterben werden. Bin aber durchaus gespannt, wie es in deinem Praxistest abläuft. Gibt ja duchaus sehr unterschiedliche Ansichten was sowas angeht.

Ich habe hier übrigens noch meinen Vergleichsbericht von der 2. Runde: http://black-oracle.blogspot.de/2016/11/ten-candles-ein-vergleichsbericht.html

Kann auch gerne das How to auch noch verlinken, wenn ich es nachher hochlade, falls da Interesse dran besteht.
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Offline Blechpirat

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #5 am: 22.03.2018 | 23:18 »
Geleitet, Spieler fanden es toll. Und das, obwohl ich Horror überhaupt nicht kann, so als SL.  :d

Offline AlucartDante

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #6 am: 27.03.2022 | 17:47 »
Threadnekromantie: Aber ich kam erst jetzt dazu es zu testen.

Vieles an dem System ist wirklich schön, wenn man die Regeln erfährt, will man es einfach lieben. Aber ich konnte es leider nicht. Im Gegenteil: Es nimmt mir vieles, was ich am Rollenspiel mag.

Playerempowerment: Man liebt es oder man hasst es oder man findet es mittelmäßig. Ich hasse es. Bei TenCandles gibt es davon aber jede Menge. Nicht gemeinsam entsteht der Plot, sondern jeweils einzeln können alles etwas vorgeben. Die Spieler reden sich gegenseitig bei der Charaktererschaffung rein, bestimmen Wahrheiten und können alleine immer wieder ziemlich alles umwerfen. Wir waren in einer untergehenden Stadt eingesperrt, ohne Aussicht herauszukommen. Plötzlich bestimmte eine Mitspielerin, dass wir einen anderen Kontinent erreichen werden. Alles was an Spannung aufgebaut war, zerann zwischen meinen Händen. Und plötzlich fiel mir wieder auf, warum Improtheater vom Plot eben nie an Shakespeare herankommt. Normalerweise muss man einen SL finden, dessen Erzählstil einem gefällt, hier muss einem von jedem der Erzählstil gefallen. Eine solche Runde zu finden, dürfte schwer sein und selbst wenn gilt für mich: Viele Köche verderben den Brei.

Grauenvolle Immersion: Der Aufbau über Szenen und immer wieder unterbrechenden Wahrheiten riss mich immer wieder raus. Wenn ich meinen Charakter spiele, möchte ich nicht, dass es immer wieder World building Szenen gibt, die das Spiel unterbrechen.

Der Tod steht schon fest: Super, endlich mal kein Powergaming, alle wissen, dass sie sterben und können sich auf die Story konzentrieren. Denkste! Irgendwie kam bei mir wenig Spielmotivation auf. Klar man versucht eine gute Geschichte zu erzählen, aber im Rollenspiel will man doch auch mit seiner Rolle etwas erreichen. Der Fatalismus machte mich fertig. Wozu noch diese Szene spielen, wozu die nächste? Die Stimmung war ein wenig This war of mine ohne irgendeine Überlebenschance. Warten auf den Tod. Na von mir aus, aber wozu die Würfel wenn doch eh alles egal ist. Ich habe nichts gegen Total Party Kills, aber bei Rollenspielen möchte ich wenigstens die Illusion haben, das Abenteuer auch überleben zu können.

Die vermaledeiten Kerzen: Na gut, nach 4 Stunden war es für mich ein wenig durchgespielt, aber die verdammten Kerzen brannten einfach ewig. Ich wollte sie selbst auspusten, aber das wäre unfreundlich gewesen. Der SL hatte gerade mal zwei ausgepustet. Und plötzlich wurde für mich klar, was für mich einen guten SL ausmacht. Er passt das Tempo an. Bei TenCandles entscheiden aber die gewürftelten Einsen und Sechsen darüber wie lange der Abend geht. Man stelle sich das in anderen Rollenspielen vor, das Abenteuer ist nur bei bestimmten Würfelwurfen zu Ende. Puh, irgendwann wurde es mir einfach zu viel.

PS Ich hatte einen schönen Rollenspielnachmittag. Die Runde war sympatisch, die gemeinsame Geschichte nicht schlecht und ich habe mich wirklich gefreut TenCandles auszuprobieren. Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich Playerempowerment nicht mag und all die besonderen Elemente von TenCandles meinen Spielfluss leider nur stören, obwohl ich sie wirklich lieben wollte. Aber es hat wirklich schöne innovative Ideen. Probiert es aus!
« Letzte Änderung: 27.03.2022 | 17:50 von AlucartDante »

Online aikar

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Re: Ten Candles / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #7 am: 27.03.2022 | 21:47 »
Die vermaledeiten Kerzen: Na gut, nach 4 Stunden war es für mich ein wenig durchgespielt, aber die verdammten Kerzen brannten einfach ewig.
Ja, das Problem hatten wir damals auch. Nach ein bisschen Recherche sieht es so aus, als ob amerikanische Teelichter im Schnitt deutlich kürzer brennen als die üblichen europäischen. Man kriegt aber Teelichter offenbar in verschiedener Brenndauer. Sollte ich nochmal zu 10C kommen, werde ich da entsprechende besorgen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/