The Quiet Yearvon Buried without Ceremony
Was ist "The Quiet Year"?Das stille Jahr ist ein 15-Seiten schlankes Kartenzeichnungsspiel, würfellos, GM-los, manchmal etwas kopflos. Für 8 Dollar ein Spiel, mit dem man für einen Abend ein schönes Spiel hat bzw. für 25 Dollar eine Print-Version erhält, wie diese aussieht und die Qualität dieser kann ich nicht beurteilen.
Setting"Nach dem Krieg mit den Jackalen liet ein Jahr brüchigem Friedens vor uns", würde der Anfangssatz ungefähr übersetzt heißen. Eine Apokalypse hat die Menschheit getroffen und die Sieger über die Jackale, ein Dorf das noch keinen Namen trägt, wird ein Jahr lang begleitet, durch Höhen und Tiefen, durch Mord, Verrat, Monster, Krankheiten aber auch durch Entdeckungen, neue Freunde, Erkenntnisse und ungewöhnliche Verbündete.
RegelwerkEs beginnt mit der gemeinsamen Wahl der Umgebung und des Dorfes, bei meinem Testspiel waren es im Sand versunkene Bürobauten, die von stacheligem Regenbogenglas überzogen waren neben einem gewaltigen Tafelberg. Dinge wie ein Tafelberg neben dem Dorf werden am Anfang von den Spielern bestimmt, jeder fügt ein Detail zu der Karte hinzu.
The Quiet Year kann in weniger als drei Minuten erklärt werden - es wird eine Karte der entsprechenden Jahreszeit gezogen und der Ziehende beschreibt was passiert. Das reicht von "Ein neuer Besucher betritt das Dorf. Wer ist es?" bis hin zu "Eine Naturkatastrophe trifft das Dorf.", daraufhin erfolgt eine von drei Aktionen die vom aktiven Spieler ausgewählt wird. Sind diese abgeschlossen, endet die Runde des Spielers und eine Woche in "Spielzeit", die so auf maximal 52 Runden für 52 Wochen reduziert ist - allerdings kann das Spiel auch früher enden, je nachdem wann die "Frosthirten" gezogen werden.
Was die Frosthirten sind, ob sie überhaupt wer sind, besprechen die Spieler.
Eine Diskussion halten"Kinder ab dem sechsten Lebensjahr sollten an der Waffe ausgebildet werden!" und jeder bespricht, ob dies umgesetzt wird.
"Sind wir Menschen, und wenn ja, sind wir Menschen wie wir sie aus unserer Zeit kennen" und es kommen Ideen zu Mutationen, ungewöhnlicher Körpergröße, Hautfarbe, Kultur und Sprache.
Bei Diskussionen stehen jedem Spieler nur höchstens zwei Sätze zur Verfügung, bei Interesse kann das Thema erneut aufgegriffen werden. So zeigt sich, welche Gedanken die Gemeinschaft über Wochen oder Monate beschäftigt.
Ein Projekt startenProjekte können alles sein, von Sandgleitern bis hin zu Ermittlungen oder auch der Gründung einer Religion. Jede Runde/Woche kommt das Projekt seinem Ziel ein bisschen näher und in den meisten Fällen bestimmt derjenige, der Projekt angefangen hat, wie es ausgeht.
Etwas Neues entdeckenEine neue Erkenntniss, ein neuer Ort, ein neuer Feind - etwas Neues wird auf der Karte entdeckt.
Wer sich interessiert sollte sich das Spiel kaufen, da ich bei einem 15-seitigen Spiel nicht zuviel spoilern will
IdeenThe Quiet Year ist ein wunderbares Spiel um eine längere Kampagne einzuleiten, beispielsweise Mutant Year Zero oder eine Zombieapokalypse wie "The Last of Us" oder auch ein Fallout-Setting profitieren großartig von den gewobenen Geschichten, den erstellten Charakteren und der Entwicklung der Stadt. Besonders wenn dies mit weiteren Eigenschaften des nächsten Spiel verbunden wird, wie eigentlichen Gebäuden bei MYO oder aber Apsekten für FATE.
FazitThe Quiet Year ist fantastisch, es ist ungewöhnlich, interessant und auch für Menschen geeignet, die nicht so auf das klassische PnP stehen - vor allem ist es kein "numbercrunch" sondern mehr Tischtheater. Jeder, der die Chance hat eine Runde aus drei oder vier Spielern zusammen zu kriegen und es mal zu testen - macht Euch ran, eine meiner persönlich schönsten Erfahrungen 2016.
Kleine Kritik - ein entsprechendes Deck mit Vorschlägen oder Ideen könnte das Spiel beschleunigen, wenn es mal wieder etwas "hakt", da in bis zu 52 Runden die Kreativität auch mal kurz hängen kann.
Links
http://buriedwithoutceremony.com/the-quiet-year/Events:
http://buriedwithoutceremony.com/wp-content/uploads/2015/12/The-Oracle.pdf