"The Call of Cthulhu" ist für mich die perfekte Mythosgeschichte, die nicht ohne Grund Namensgeber des Rollenspiels ist: Ein unbedarfter Protagonist mit akademischem Hintergrund durchstöbert den Nachlass eines Verwandten, der einem dubiosen Unfall erlegen ist. In einer Kiste mit Handouts finden sich dann Hinweise auf uralte Mächte und einen grausamen Kult, der die verehrt. Der Protagonist begibt sich auf die Spur und muss erkennen, dass mehr dahinter steckt als reiner Aberglaube und findet schließlich das Handout mit der schrecklichen Wahrheit. Am Ende wird er von den bösen Kultisten geholt. Ein klassisches Cthulhu-Abenteuer.
Auf der anderen Seite halte ich "The Call of Cthulhu" nicht für eine besonders typische Lovecraftgeschichte, weil sie bestimmte Themen und Elemente, die in anderen Geschichten auftauchen, weglässt und dafür andere hat, die bei ihr einzigartig sind.
Die Story ist halt das Zentrum des Mythos, aber nur ein Eckstück von Lovecrafts Geschichten. Weil "Mythos" sich zu "Lovecraft" ähnlich verhält wie "Dungeons & Dragons" zu "Tolkien": Davon inspiriert, einige Aspekte herausgenommen, andere ignoriert und mit anderen Quellen vermischt.