wie ist das mit den unterschiedlich starken Waffen? Am Ende ist es doch ein Unterschied, ob man mit einem Knüppel, Dolch oder Zweihänder ein´s übergebraten bekommt?
Kurz: Nein, es macht keinen Unterschied.
Lang:
Das erfordert bei PbtA-Systemen (oder auch bei anderen erzählerischen Systemen wie Fate) ein bisschen Umdenken von klassischen Systemen.
Am einfachsten ist es, wenn du nicht nur die reine Schadenswirkung eines einzelnen Treffers vergleichst, sondern, dass ein erfolgreicher Spielzug weitaus mehr umfassen kann. Und ja auch länger als nur die übliche "Kampfrunde" von ein paar Sekunden dauern kann.
Wo der Barbar mit einem wilden Hieb den Gegner quer über die Brust trifft, hat der Streuner mit der selben Handlung gezielt den Dolch zwischen die Rippen oder ins Auge getrieben.
Und der Ganove mit dem Knüppel hat ihn dem Gegner über den Kopf gezogen und dann, nachdem der am Boden lag, noch dreimal nachgeschlagen.
Das Ergebnis der Probe ist die Gleiche. Der Gegner erhält einen Zustand oder ist ausgeschalten.
Was du aber machen kannst (und solltest), ist die Erlaubnis überhaupt würfeln zu dürfen, an schlüssige Voraussetzungen zu koppeln.
So steht bei "Überwinden" nicht umsonst:
Wenn du ein Merkmal eines Hindernisses überwinden möchtest,
die nötigen Voraussetzungen erfüllst, ...
Wer nur einen Dolch hat, wird einen Drachen nicht ernsthaft verletzen können, außer er schafft es, vorher, eine Schwachstelle ausfindig zu machen und heranzukommen (wie z.B. ein Auge).
Mit einem Knüppel schaut es gegen einen vollgerüsteten Ritter auch eher düster aus. Da muss man schon vorher den Ritter zu Fall zu bringen und ihm den Helm vom Kopf zu ziehen, bevor man mit dem Knüppel zuschlägt.
Um mit einem Kurzschwert einen Speerkämpfer zu attackieren, muss man zuerst am Speer vorbei (Gefahr trotzen)
Ich verstehe aber nicht, wo man den konkret eigene Backstory eintragen kann/soll? Oder einfach auf einen Notizzettel?
Ich kenne ehrlich gesagt nicht viele Systeme, wo die Backstory direkt am Charakterbogen steht. Wenn du die schriftlich brauchst, mach doch einfach ein (Word...)dokument?
Gibt es aus Eurer Sicht noch Ideen, Warnungen oder Hinweise, wenn ich jetzt einfach mal meine Gruppe auf Eichendorffs Großkampagne damit loslasse?"
Ich musste jetzt erstmal "Eichendorffs Großkampagne" googeln. Wenn ich das richtig verstehe umfasst es so ziemlich alle geschichtsträchtigen DSA-Abenteuer bis inkl. der 7G?
Falls du das meinst: Lass es.
PbtA-Systeme wie die Erzählregeln sind hervorragend für kurze Kampagnen oder Einzelabenteuer mit wenigen Vorbereitungen und viel Freiraum für spontane Entwicklungen geeignet.
Bei einer klassischen DSA-Großkampagne wirst du damit wahrscheinlich nicht glücklich werden.
Mal ganz abgesehen davon, dass die Charaktere das Ende der Entwicklungsleiter erreicht haben werden, lange bevor du auch nur die Hälfte der Abenteuer durch hast.
Wenn du mit den Erzählregeln spielen willst, würde ich dir empfehlen, du schnappst dir einen der Hintergrundbände mit einigen Abenteueraufhängern, schmeißt die Gruppe dort rein und lässt es sich einfach entwickeln.