Also vorab erst mal: Initiative zeigen ist gut, einfach machen - es zeigt sich dann eh, ob es ein Erfolg ist und Interesse auslöst.
Allerdings muss ich auch sagen, das ich skeptisch bin, in der Form, wie es bisher geschildert wurde - wills aber nicht schlechtmachen.
Ich finde solche Let's Play Filmchen, wo eine Runde die ganze Zeit in die PC-Kamera kuckt und online spielt ziemlich ermüdend. Das gespielte Spiel muss dann schon was ganz besonderes sein, damit ich mir das ansehe.
Das wäre für mich genau der Knackpunkt. Tischrollenspiel zu bewerben ohne dass da ein Tisch und eine Runde ist in einem halbwegs ansehenlichen Hobbyraum, macht IMHO viel Potential zunichte. Da gehören halt echte Würfel her (oder was das Spiel sonst benutzt), Charakterblätter, und Personen, die sichtbar mit einander ohne Voicechat-Verzögerung reden. Es ist als (gelegentlicher) Spieler im Roll20 für mich schon mühsam mitzubekommen, wer da grad am Wort ist, wenn ich die Personen nicht/kaum kenne. Für einen außenstehenden Zuseher ist das dann nur verwirrend.
Jetzt mag das Ziel zwar sein, nicht das Tischrollenspiel allgemein, sondern ein bestimmtes Indie unter der Rollenspielszene zu bewerben, aber da sinkt der potentielle Zuschauerkreis auf eine geschätzt zweistellige, vielleicht grade mal dreistellige Zahl, die da tatsächlich 2-3h aushalten.
Außerdem müssen alle Spieler das System gut kennen - vorzugsweise schon vor dem Video gespielt haben - weil ich möchte keinen Spielern zusehen, die mit ihrem Halbwissen halt halb spielen und die Kernpunkte eines Indies nicht recht ausnützen/rüberbringen, das Setting kaum kennen oder vor jedem Wurf vom SL etwas erklärt bekommen müssen. In einem guten Let's play müsste sich der SL drauf beschränken, Knackpunkte kurz in die Kamera für den Zuseher zu erklären, und die Spieler handeln bereits korrekt danach. Das setzt wieder relativ "professionelle" Spieler mit dem Willen, Zeit zu investieren, voraus.