Ich frage mich, warum es nicht mehr Systeme gibt, die das berücksichtigen. Denn ich bin ja nicht der einzige 40+ in der Rollenspielszene.
Ich halte das nicht für eine Altersfrage - wobei man mit steigendem Alter natürlich immer mehr Zeit hat(te), einen anderen Geschmack zu entwickeln
Mir macht das ebenfalls schon in anderen Medien keinen großen Spaß, aber im Rollenspiel ist es noch mal eine ganze Ecke nerviger, weil man da nicht nur den jungen Nichtskönner hat, dem wenigstens der eine oder andere kompetente Mensch zur Seite steht*, sondern ein ganzes Rudel von Nichtskönnern.
*und genau so funktioniert es im Rollenspiel ja wieder nur bedingt, weil dann - tadaa - der eine Spieler auch lieber gleich einen kompetenten Charakter nimmt...
Dazu kam seinerzeit bei mir rein spielmechanisch, dass man auf niedrigem und hohem Level in manchen Systemen im Grunde zwei völlig verschiedene Spiele spielt.
Speziell D&D ist auf den ersten Stufen stellenweise eine hirnrissige Quälerei und auf hohen Stufen völlig abstrus.
Wer "richtige" Fantasy will, dem bleibt da nur der sweet spot der mittleren Stufen und irgendwann muss man abbrechen oder bewusst nicht mehr aufsteigen.
Das ist in anderen Systemen nicht so ausgeprägt, aber auch dort beißt sich starke Progression schnell mal mit dem, was man eigentlich spielen will.
Nobody@home hat da schon ein Stück weit Recht:
Wenn ich eigentlich auf dem sweet spot spielen will, ist der ganze Anfängerteil Zeitverschwendung. Und gerade, wenn ich wenig Spielzeit habe, tue ich gut daran, das ganz bewusst zu überspringen.
Oder ich nehme eben gleich ein System, bei dem ich das Problem nicht habe.
Aber nicht genug Systeme,hm... Savage Worlds, Fate, GUMSHOEs, eigentlich alles mit Mook-Regeln...
Mook-Regeln sind natürlich eine naheliegende Methode, einen großen Schritt in diese Richtung zu machen.
Aber damit ist nicht alles abgedeckt, weil das Kräfteverhältnis immer noch eine recht große Spanne haben kann und die Frage ja auch Sachen außerhalb des Kampfes berührt, wo man mit Mook-Regeln ggf. nicht weiter kommt.
Savage Worlds finde ich da sehr speziell.
Man kann da auch als Anfänger mehr oder weniger zwingend was, aber richtig kompetent über einen sehr eng fokussierten Bereich hinaus wird man erst sehr spät.
Im Grunde gilt das auch für Fate, mit ein paar regelbedingten Eigenheiten.