Hmm, "Eine kleine Stadt in Deutschland" von John Le Carre würde ich mir als etwas vorstellen, was deiner Fragestellung entspricht. Wie überhaupt alles von John Le Carre, wenn ich etwas pauschaler werden darf.
Besonders die Smiley-Reihe ist zu empfehlen, den chronologisch ersten davon ("Schatten von Gestern") habe ich erst kürzlich gelesen, nachdem ich ein halbes Jahr lang Fachliteratur zur Spätphase des Zweiten Weltkriegs durchpflügt hatte. Und da der Roman Ende der 50er spielt und die Figuren darin eine Vorgeschichte haben, hat mich das ziemlich gut vorbereitet. Überhaupt ist mir da erst aufgefallen, wie stark die Figuren in dieser Reihe bis in die 80er noch vom Welltkrieg geprägt sind.
Le Carre schreibt in meiner Sicht hervorragend, und da er ja selber eine Vergangenheit im Secret Service hatte, ist da auch weniger an den Haaren herbeigezogen, was die Operationen solcher Leute angeht.
Und er hat eine starke Affinität zu Deutschland und der Schweiz, was ihn für deutschsprachige Leser eh ganz interessant macht - er folgt nicht irgendwelchen Deutschlandklischees, wenn er darüber schreibt.