... und warum sie oft so wenig nützlich erscheint.
MMn ist das Hauptproblem, dass dabei versucht werden bestimmte real existierende Spielweisen, Präferenzen und Erwartungen in Modelle zu packen. Unklar ist aber deren Hierarchie.
Ich glaube, dass man Spiel- und Erzählparadigma recht weit "oben" ansetzen muss. Es gibt aber weiter Differenzierungen, die beide Paradigmen betreffen. Das sind einerseits Prozessorientierung vs. Effektorientierung bei der Gestaltung des Spielens und außerdem die Bedeutung von Dramaturgie, Plausibilität und Regeln, die situativ immer in Konkurrenz stehen.
Das sind schon mal mindestens drei Ebenen, die eigentlich zu differenzieren wären, die aber auch miteinander in Wechselwirkung stehen. Die Creative Agenda der Forge war mMn nicht falsch und hat auch bestimmte Phänomene beschreiben können. Als "geschlossenes Modell" aber blendet es einige Schwierigkeiten und Phänomene (wie "den Taktikerkonflikt") aus.
Ein weiteres Problem ist, dass sich verschiedene Spielweisen oberflächlich sehr ähneln können - unter der Oberfläche aber Unterschiedliches wichtig ist. Außerdem: Ein und dasselbe Regelwerk lässt sich auf verschiedene Weisen erschließen, sodass aus den Regeln nur ein Strauß an unterstützten Spielstilen erkennbar ist. Mehr nicht.
Die modellhafte Darstellung von Spielgeschehen und Zusammenhängen, die RSP-Theorie betreibt ist, also gleichzeitig ihre Stärke und ihr blinder Fleck. Je nachdem welche Verbindungen von Präferenzen, Spielweisen, Design-Elementen, ... miteinander in Beziehung gesetzt werden, werden andere Verbindungen und Abhängigkeiten abgeschnitten. Das bedeutet: Theoretische Modellierungen können immer nur "Schnappschüsse" sein, deren Anspruch die Realität abzubilden und zu erklären sich immer auf "Teilrealitäten" bezieht. Das Ganze in den Blick zu nehmen halte ich dennoch nicht grundsätzlich für unmöglich, aber für schwierig und in seiner Komplexität letztlich für eher praxisfern. (Anders gesagt: Hätte man ein ausreichend komplexes Theoriegebilde, dann bräuchte es wiederum eine gelingende Übertragung in die Praxis, die auch nicht ganz ohne ist.)
Kurz: Brauchbare Theorie-Modelle zu erstellen ist schwierig. Die Rückübertragung in die Praxis auch.
Erkenntnisgewinn ist möglich und kann dabei hoch sein. (Ob man für aber funktionierende Praxis aufs Spiel setzen soll - was mMn automatisch passiert - muss eine offene Frage bleiben.)